Die Herzdame ist, ohne dass es schon etwas mit Urlaub zu tun hätte, auf Reisen durch mehrere Städte in Deutschland. Ein buntes Programm verschiedener Verpflichtungen mit etwas Unterhaltungsprogramm dabei wird es für sie geben. Es ist eine Art Tournee mit Auftritten hier und da, in Konferenzräumen, auf Familienfesten etc., sie wird ganze sechs Tage unterwegs sein. Ob sie dabei aber auch an den richtigen Tagen in den richtigen Städten sein wird, das weiß man nicht, denn sie reist mit der Bahn.
Nach wie vor: Wie ungern ich das schreibe. Aber es ist nun einmal so, dass sie einen Zug bucht, einen Augenblick wartet und dann schon die Nachricht bekommt, dass der ausfällt, anders fährt oder sonst etwas eintritt, das nicht planmäßig ist. Wie in einer Satire auf die Gegenwart des ÖPNV, so hört es sich an. Der Zug für eine Urlaubsreise demnächst, das ist jetzt bereits gemeldet worden, weit im Voraus, wird ebenfalls nicht so fahren wie gedacht. Auch diese Reise wird also eher spannend werden. Als ob ich beim Reisen auf Spannung stehen würde. Bin ich Indiana Jones oder was.
Antje Schrupp, Sie kenne sie vielleicht, schrieb neulich irgendwo, dass ihr Geschäftsmodell der Vortragenden, der Sprecherin hier und da, also dauernd unterwegs, nicht mehr funktioniert und/oder erheblich teurer werden muss. Weil sie überall eine Nacht mehr einplanen muss, eine Sicherheitsnacht wegen der Bahn. Slow Travelling, aber als schlechter Scherz.
Wenn wir uns richtig erinnern, die Herzdame und ich, waren wir jedenfalls noch nie so lange getrennt, stellten wir etwas überrascht fest. Obwohl es doch nur sechs Tage sind, was so lang nun auch wieder nicht klingt. Ein erlebbarer Zeitraum, man wird sich hinterher noch zuverlässig wiedererkennen können.
Eventuell sind wir recht eng zusammen und scheinen uns, das kann man nach deutlich mehr als zwanzig Jahren wohl allmählich interpretieren, verlässlich auszuhalten. Das ist nicht selbstverständlich und daher eine erfreuliche Erkenntnis, die man stets besonders sorgsam sammeln, vermerken und betonen sollte.
Aber auch gleich wieder ein Hannes-Wader-Ohrwurm, schon bei der Erwähnung, dass sie reist:
„Morgen gehst du für lange Zeit fort
Für ein Jahr und du gibst mir dein Wort
Dass du mich nicht für immer verlässt
Leg dich lieber nicht fest.“
Wenn man viele Texte auswendig kann, kann man im Alltag dauernd Musik anlegen. Manchmal ist es schön und passend zur Situation, manchmal ist es nicht ganz so.
Hier der Song in einer Version von Alin Coen, erschienen auf einem insgesamt hörenswerten Album:
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Gehört: Ein WDR-Zeitzeichen zu Erich Mühsam und ein Kalenderblatt über die Schriftstellerin Ann Radcliffe, die mir nicht geläufig war. Wieder was gelernt.
Außerdem hörte ich eine Folge „Hintergrund“ beim Deutschlandfunk über die Erntearbeitskräfte aus Osteuropa: Beendet der Mindestlohn die Ausbeutung?
Wie immer gilt, dass Fragen in den Überschriften der Medien in aller Regel verneint werden können und also eher sinnlos sind. Und dass irgendwas jemals die Ausbeutung beenden könnte – man hat doch nach den letzten zwei-, dreitausend Jahren Geschichte der Menschheit ohnehin einige Zweifel, hat man nicht?
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Gesehen: Diese Doku über Catherine Deneuve auf arte. Sicher nur für den Freundeskreis französischer Film interessant. Für den aber sehr, es gibt wiederum attraktive Schnipsel ihrer zahlreichen Rollen.
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Wir waren berufsbedingt über einige Jahre nur übers Wochenende als Familie vollständig. „Sorgen“ machten sich nur andere unseres Umfeldes, wir hatten uns darauf eingestellt und sind entsprechend gut klar gekommen. Manche kamen auf ulkige Ideen, weil z.B. mein Mann nicht einen einzigen Tag unserer Ehe (über 50 Jahre) einen Ring getragen hat. Als ob je ein Seitenspringer sich davon hätte abhalten lassen (lol).
Die Tochter kam gestern von ihrem Kurztrip in Frankfurt Main zurück. Mit dem 49 € Ticket geht es nur mit Regionalzügen, sie musste 6 mal umsteigen, in Leipzig und Dresden war es sehr knapp aber sie hat es geschafft.