Ein Artikel, mit dem ich heftig sympathisiere, und der, wie seltsam, wiederum zu der gar nicht beabsichtigten Reihe der Texte über verrissene Prozesse passt: Needy Programs: „Newer programs (which are called apps now, yes, I know) started to want things from you.“
Gefunden via Ligne Claire.
Ich wechsle bei dem privaten Notebook gerade Hardware und System. Ich kämpfe außerdem sowohl im Brotberuf als auch in meiner anderen Nutzung von Bürotechnik mit diversen, mir vollkommen sinnlos vorkommenden Updates. Mit Updates also, nach denen zwar irgendetwas anders und nichts besser ist, aber mindestens ein wichtiger Teilaspekt mit hundertprozentiger Sicherheit auf einmal komplizierter wird.
Gegen Jahresende neige ich ohnehin dummerweise zum Aufräumen, auch in digitaler Hinsicht. Ein Gefummel an allen Fronten ist es, ein schier endloses Nachdenken über Accounts, Passwörter, Datenschutzeinstellungsklimbim, Zweifaktorgedöns und den ganzen Rest. Und da ist die Zeit noch gar nicht eingerechnet, die ich aufbringen müsste, um mich in Sachen Datensicherheit wirklich up to date zu befähigen, und die ich gar nicht habe. Denn viel zu schnell fällt man bei diesem Thema zurück und bleibt es dann auch mit einiger, haha, Sicherheit.
Ein Update für das Smartphone erscheint. Nur Stunden später gibt es die ersten Expertinnen-Videos dazu auf YouTube: „Ändern Sie nach dem Update sofort diese 28 Einstellungen!“ Was man an den langen Winterabenden so macht.
Nichts davon hat irgendetwas mit dem zu tun, was ich eigentlich an diesem Schreibtisch machen möchte. Es sind alles nur Verwaltungstätigkeiten der eigenen Beschäftigung, es ist Existenzadministration. Ich möchte hier nur sitzen, lesen und schreiben. Was ist das bitte mittlerweile für ein absurder Aufwand geworden, wenn man es online betreibt und nicht einfach einen Roman aus dem Regal und ein Notizbuch sowie einen Kugelschreiber dazu nimmt. Was eine allmählich doch wieder recht verlockende Vorstellung wird, wie auch diverse Ergebnisse aus der Trendforschung bestätigen.
Auch bei diesem Thema ist das alles, sind wir alle nämlich irgendwann falsch abgebogen. Auch dabei kann und kann es so nicht mehr richtig sein, stellt das alles längst keinen Fortschritt mehr dar, wie wir ihn einmal verstanden haben. Sondern lediglich noch eine hysterisch herbeigetextete und bramarbasierend beschworene Innovationsimitation.
„Aber er hat ja gar nichts an!“ sagte endlich ein kleines Kind.“
Pardon, es geht gleich wieder. Ich gehe kurz um den Block, das Notebook möchte ohnehin gerne neu starten, wie originell und situativ passend. Bitte sehr, bitte gleich.
***
Das Bildmotiv des Tages sah ich auf dem Weg vom Büro zurück ins kleine Bahnhofsviertel. Das ist nicht meine Handschrift, ich besitze keine Spraydosen und ich war zur fraglichen Uhrzeit, welche auch immer es war, woanders. Versteht sich.

***
Sie können hier Geld in die virtuelle Version des Hutes werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch. Die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.





















