Endlich alles, endlich nichts

Kleiner Nachtrag zum sonnen-krossen Laub. Nicht nur in Hamburg.

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Bei der GLS Bank habe ich zum Thema Klima gebloggt.

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Vorgestern fuhr ich nach der Arbeit direkt in den Garten und setzte mich in die Laube. Es war zu stürmisch, um draußen etwas zu machen, ich saß da also nur herum und guckte mir die Wände an. Das war enorm befriedigend, ich mag diese Wände und ich mag das Raumgefühl in der Laube. 24 Quadratmeter und aus Holz, das fühlt sich perfekt an, zumindest für eine Person, es fühlt sich an wie maßgeschneidert. Mit Toilette und Bad und Heizung wäre es natürlich noch netter, aber man kann im Kleingarten nicht alles haben. Die Laube bringt mich jedenfalls auf den Gedanken, dass ich mit einem Tiny House vermutlich gut klarkommen könnte, also theoretisch. Praktisch natürlich nicht, denn ich habe ja Familie. Aber so eine Hütte nur für mich – ein feiner Gedanke. Ich müsste mich auf Minimalismus nicht einmal umstellen, ich bin von Natur aus nicht besonders gut im Sammeln und Besitzen von Zeug.

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Die Söhne sind ohne uns auf Reisen, die Herzdame und ich sind also alleine und wieder hin- und hergerissen zwischen den beiden gleich einladenden Optionen, endlich einmal gar nichts zu machen oder endlich einmal alles zu machen, zu dem man sonst nie kommt. Und wenn wir uns schließlich auf ein Verfahren geeinigt haben, ist die Woche auch schon wieder vorbei und die Söhne wieder da. Same procedure as every year. Es gibt Themen, da sind wir einfach nicht lernfähig – aber immerhin teilen wir dieses Schicksal mit anderen Eltern. Nehme ich jedenfalls an.

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Heute zufällig in der Wikipedia drüber gestolpert – hier kommt also die Melodie von “Eisgekühlter Bommerlunder” her. Wieder was gelernt.


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Ich erwähnte es bereits, die Söhne haben Ferien, wir Eltern noch nicht, dennoch macht sich auch bei uns so etwas wie Ferienstimmung breit, ein allgemeines Nachlassen. Man könnte die Erschöpfung auch einmal zur Kenntnis nehmen und sich ihr etwas hingeben, das ist immerhin eine Option – es wird also etwas ruhiger hier zugehen in den nächsten fünf Wochen, fast wie in jedem Sommer. Vielleicht auch noch etwas ruhiger. Es gibt so Ideen, für die müsste ich erst einmal Schwung holen, ich weiß nur nicht woher, aber das ist vermutlich normal für die Jahreszeit. Ich brauche Pause von allem, auch und besonders dringend von den Nachrichten. Es ist unfassbar, wie die einen runterziehen, ein Energieverlust ohne Beispiel, einfach nur beim Lesen der Schlagzeilen. Ich muss länger Bäume angucken oder Vögel oder die Nordsee, so etwas in der Art. Wolken! 

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Im Übrigen bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, die Herzdame braucht Lavendel vor der Laube. Und ich brauche den dann auch. Das ist übrigens ein Souvenir aus Südtirol, diese Lavendelsehnsucht, denn als wir zum ersten Mal da unten waren, schliefen wir eine Woche auf einem Obsthof, auf dem es überall durchdringend nach Lavendel duftete, es war berauschend und entrückend. Das war der Oberglunigerhof in Tscherms, den kann ich nach wie vor empfehlen. Nicht ganz billig, aber wirklich schön.

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7 Kommentare

  1. Ich schließe mich bezüglich der Aussage zum Innenminister an, und auch dazu, dass man zurzeit eigentlich keine Nachrichten mehr hören oder lesen sollte. Aber ich kann mich dem leider nicht ganz entziehen.

  2. Wie würden sich wohl ein Tiny House und eine Leidenschaft für Bücher in Einklang bringen lassen….

  3. Von der Überforderung durch die Möglichkeiten der kinderfreien Zeit über tiny house bis zum Innenminister. Wunderbar getroffen.

  4. Ich habe mich wieder sehr gut wiedergefunden: von der Schwierigkeit, die kinderlose Zeit nicht- oder zu überfüllen, die Erschöpfung und das Nachlassen, besonders, wenn man immer noch arbeitet, wenn alle anderen scheinbar schon fertig sind und nicht zuletzt natürlich die Nachrichten und der Innenminister. Danke!

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