Links am Abend

Die Woche war, wie auch die letzte schon, ungewöhnlich anstrengend. In der Regel finde ich es gut, mehrere Berufe zu haben, wenn aber beide exakt gleichzeitig kompliziert werden und auch noch im Privaten ungewöhnlich viel Konzentration verlangt ist, wird es doch schwierig und ich habe jetzt Muskelkater im Hirn. Normale Texte hier wieder ab Morgen, so in etwa jedenfalls, bloß nicht zu viel versprechen. Eine Dankespostkarte fehlt, die mal zuerst schreiben. Bis dahin gibt es noch ein paar Links.

„Ein Nachteil der dekadenlangen Pandemie ist nämlich, dass man ja nicht mehr krank wird. Also so viral oder bakteriell bedingt. Innen ist in Monat 24 alles kaputt. Aber außen fühle ich mich fast jungfräulich.“

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Was mich davor bewahrt, eine Neurotikerin von Woody-Allen’schen Ausmaßen zu werden, ist meine gleichzeitig sehr starke Impulsivität. Die allerdings unterm Strich dazu führt, dass die vielen Stimmen impulsive Entscheidungen und Handlungen in Nachhinein umherwälzen und durchleuchten, Resultat ist meist Peinlichkeit und Scham. Vielleicht habe ich damit erklärt, warum ich so ungern existiere, warum es bis zum Lebensüberdruss anstrengend ist, ich zu sein?“

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Kondomkauf in Georgien. (Audio, 9 Minuten, gefunden via Frau Nora auf Twitter.

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Wut auf Häuserwänden – feministische Botschaften in französischen Städten.

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Von dem gerade verstorbenen Dieter Mann (hier ein Nachruf) gibt es übrigens eine hervorragende Aufnahme des Romans Professor Unrat von Heinrich Mann, die habe ich im letzten Jahr mit großer Begeisterung gehört und mache es sicher auch noch einmal.

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Etwas Nachdenken über Dislike-Buttons.

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Das kleine Bahnhofsviertel im Fernsehen, der NDR berichtet über ein Haus, an dem ich jeden Tag vorbeigehe. Sohn I hat gerade Gentrification in der Schule, sie arbeiten da mit Beispielen aus New York. Sie könnten auch um den Block gehen.

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Ein gewisser Miles Davis soll es Boris Vian gesteckt haben: dass es da eine Frau gab, eine Deutsche, die es fertigbrachte, gar keine und gleichzeitig eine ganz große Stimme zu haben.Fünf Minuten (Audio) zum zwanzigsten Todestag der Knef.

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Ich habe seit ein paar Tagen ein höchst ungewöhnliches Gefühl, ich habe Lust auf Live-Musik. Was man nach zwei Jahren Pandemie alles empfindet, es ist unergründlich und abgründig. Aber jedenfalls so vor Leuten stehen, die auf der Bühne Spaß haben – im Moment stelle ich es mir schön vor. Die Frau Holofernes brachte mich drauf, sie hatte das hier irgendwo verlinkt.

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Jake Xerxes Fussell kennen Sie vielleicht, wenn Sie ab und zu Folk hören? Hier ein Stück über sein neues Album „Good and green again“, Audio 11 Minuten.

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Genug Musik, nur ein Stück noch, ich sitze im Home-Office und höre mich in fast manischer Manier und Gründlichkeit durch die Geschichte des Blues, die Gattung ist pandemisch auch nicht ganz unpassend. Aber das geht Sie selbstverständlich gar nichts an, denn it ain’t nonody’s businesss if I do.

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Kurz noch zur Küche. Es gab gebratene Nudeln Sweet-Chili-Style, etwa so, ergänzt um Pak-Choi, Salat und eine Handvoll Röstzwiebeln. Das habe ich von einem Asiarestaurant hier um die Ecke gelernt, was alles besser schmeckt, wenn man etwas frischen Salat und ein paar Röstzwiebeln drüberstreut. That was easy! Drei von vier in dieser Familie fanden es sehr gut, die Quote ist für mich okay. Was gab es noch? Ich schreib Ihnen das ab und zu mal auf, manche mögen ja solche Anregungen: Diesen Bauerntopf mit Paprika und Hack, auf den die Söhne ab und zu bestehen, weil sie ihn so gerne mögen.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel. Merci!

 

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