Es kam eine Verlagsabrechnung, 16 Cent werden mit gutgeschrieben. Die mal sinnig ausgeben! Manchmal doch der Verdacht, dass es wirtschaftlich gesehen gar nicht reicht, irgendwann einmal Bücher geschrieben zu haben. Schlimm.
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Am Sonnabend sind wir in den Garten gefahren, das erste Mal bei überzeugendem Frühlingswetter. Einen genauen Plan hatten wir nicht, womit wir dort in dieser Saison beginnen wollten, was dort genau zu tun war, aber einen Plan braucht man auch nicht unbedingt. So ein Garten kommandiert einen schon herum, wenn man eine Weile nur so dasteht und guckt. Da, das Hochbeet hat eine Wand verloren. Da, das muss noch geschnitten werden. Da, man müsste mal die Beete aufräumen. Da, der Topinambur sollte doch woanders hin – aus letzterem Gedanken wurde dann ein unerwartetes Tiefbauunternehmen, nach dem Sohn II und ich wieder aussahen wie Wildschweine in der Suhle. Wir haben dafür beide ein besonders Talent, manchmal fällt Vererbung sehr auf.
Der Topinambur braucht eine Wurzelsperre, weil er sonst aggressiv auf benachbarte Gebiete übergreift wie ein verrückter Präsident, der in andere Staaten einfällt. 70 cm tief soll man die Wurzelsperre verbuddeln, das klingt nicht gerade nach einem Riesenloch. Aber wir stoßen routinemäßig nach 50 cm auf Bauschutt und auf alles, was die Gartenvorgänger so in den Beeten verklappt haben, und das ist viel, wirklich viel. Darunter dann noch die Trümmer von Hammerbrook, vermutlich von 1945, man gräbt also nicht mal eben einen Meter tief durch Mutterboden, wenn man nicht gerade viel Glück hat. Es wurden auf der Insel in den Gärten schon ganze Betten und Autos gefunden, nur metertief vergraben unter Kohl und Kresse. Wir fanden letztes Jahr auf unserer Parzelle eine Ziegelmauer unter dem Rasen, die gehörte da auch nicht hin.
Wir sind also mit dem Loch für die Wurzelsperre nicht einmal ansatzweise fertig geworden, aber der Garten und wir sahen dermaßen wüst aus, am wild entschlossenen Einsatz konnte überhaupt kein Zweifel bestehen, und das ist in Kleingärtnerkreisen, in denen man sich stets mit „Na, fleißig?“ begrüßt, auch wichtig.
Ansonsten blühen immer noch Krokusse. Die Narzissen kommen jetzt dazu, die Traubenhyazinthen, die purpurroten Taubnesseln. Der Rasen ist noch winterfeucht und regengesättigt, es geht sich federnd darüber, wie über hochflorigen Teppichboden mit Extraflausch – im Laufe des Sommers wird daraus wieder ein trocken holperndes Knirschen werden, wenn es mit der Trockenheit in den heißen Monaten so weitergeht wie in den letzten Jahren, und das wird es wohl. Nur in diesen Wochen möchte man sich noch bäuchlings auf den Rasen werfen, so einladend fühlt er sich unter den Füßen an. Aber Contenance, versteht sich.
Der Flieder treibt erste Blätter aus, die Himbeeren auch, die Blutjohannisbeeren, der Hartriegel. Es wird.
Wir haben tadellose Gartenstühle geschenkt bekommen und darauf probegesessen, ein Vorgeschmack auf den Sommer. So sitzt man dann also. Versuchshalber einmal zurücklehnen und kurz die Augen schließen, die kleinen Premieren bei zweistelligen Temperaturen. Versuchsweise vom neuen Stuhl aus den Vögeln zuhören, ins Gezweig der Weide gucken.
Wir arbeiteten dann im T-Shirt weiter, es war warm, sehr warm. Maiwarm war es mindestens. Noch schnell Radieschen und Möhren gesät, ein Anfang ist jetzt gemacht.
„Na, fleißig?“
„Aber immer doch!“
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Im Tagesbild das Ufer der Billerhuder Insel, das im Bild gestern etwas zu kurz kam. Man kann hier vielleicht ahnen, was ziemlich genau an dieser Stelle auffällig ist, denn man sieht hier auf einmal Landschaft – was man sonst in Hamburg-Mitte eher nicht kann. Hier öffnet sich der Himmel auf einmal, der Blick geht in die Weite, der Fluss sieht aus, als würde er durch ländliche Gegenden fließen. Was allerdings absolut nicht zutrifft, ringsum liegt die Millionenstadt und drängt zur Insel, wird sie vermutlich irgendwann erobern, hoffentlich erst nach unserer Zeit dort.
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Einen frohen Frühlingsanfang und noch viel Extraflausch in den nächsten Wochen.
Herr Buddenbohm!
Einfach mal die Contenance über Bord werfen, wenn man eh schon aussieht wie ein Trüffelschwein.
Auch mal sich selbst und die Laubenpieper überraschen. Rein ins satte Grün!
Es gibt nix Besseres als im frischen Gras zu liegen – so ganz unfleißig.
Die Nachbar*innen tasten dann in einem unbeobachtetem Moment erst ungläubig, dann ganz genüsslich im eigenen Garten nach.
Contenance! Also wirklich!
(Bitte fügen Sie hier ein überdramatisiertes Augenrollen und ein empörtes „Oh!“ ein.)