Über nominativen Determinismus. Das kommt bei mir nicht so recht hin, aber ich bin ja auch schon beim dritten Nachnamen und arbeite immer noch in derselben Firma wie immer, die ihren Namen in den letzten dreißig Jahren allerdings auch dreimal geändert hat. Wie soll man da dauerhaft nominativ determiniert sein.
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Schnee als Normalität. Da staunt der Norddeutsche und verkneift es sich nur mühsam, schon wieder von 78/79 zu faseln, als der Schnee noch so hoch (der Autor deutet an dieser Stelle mit dem Arm in eine ungewisse, schwer erreichbare, fast märchenhafte Höhe) …
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Die Kaltmamsell listet ihre Medienausgaben, ich staune über ihre Anmerkung zur SZ, das habe ich nicht gewusst. Auch bei der Kaltmamsell der Hinweis auf eine kaum beachtete Selbstverständlichkeit – niemand versteht seinen Gehaltszettel. Wobei ich anmerken möchte, ich habe es heute mit der Nostalgie, dass ich in immerhin drei Jobs am Anfang meines Berufslebens noch bar bezahlt worden bin, und zwar auch in der Firma, in der ich heute noch arbeite. Wenn ich das jungen Menschen erzähle, gucken sie so, als sei ich in meiner Jugend noch zur Arbeit geritten, bei welcher Gelegenheit ich dann freudig ergänzen kann, dass mein Vater in seiner Ausbildung noch eine Kutsche als Lieferwagen hatte. Na gut, einen Pritschenwagen wohl eher, in der Nachkriegszeit war das nicht so ungewöhnlich. Ich erinnere mich auch noch an Lohntüten, die im Handwerksbetrieb meiner Eltern zum Monatsende an die Angestellten ausgegeben wurden. Lohntüte, was für ein nettes Wort eigentlich, es ist doch wesentlich wohlklingender als das „PDF der Gehaltsabrechnung“.
Na egal, zurück in den Schaukelstuhl.
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Politische Fantasie ist nirgends zu erkennen. Nils Minkmar über die Lage. „Die besten PolitikerInnen, fürchte ich, kommen noch. Sie machen heute ihren Adventskalender auf und gehen am Montag zur Schule.“ Und sie machen da, kann ich anfügen, vielleicht gerade interessante Projekte zur Verkehrspolitik, und deren Beschreibungen lesen sich ein klein wenig progressiver als das, was der Verkehrsminister im Sinn hat.
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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.
Herr B., damals noch mit dem ersten oder zweiten Nachnamen gesegnet, reitet hoch zu Ross minnesingend statt bloggend zur Arbeitgeberin, um seine Lohntüte abzuholen. Dieses Bild… 😀
Wichtige Frage: Ist es nicht komisch gewesen mit so viel Bargeld durch die Gegend zu ziehen?
Als Lehrling (1987, DDR) habe ich auch noch eine Lohntüte mit Bargeld bekommen. War nicht viel, aber wenn es Geld gab, waren alle Lehrlinge aus dem Wohnheim in der Stadt unterwegs. Alle sind dann in die Gaststätten gepilgert, weil das Essen im Wohnheim nicht so lecker war.
Das war nicht komisch, ich habe das Geld in dem Alter mit großer Begeisterung und hoher Geschwindigkeit ausgegeben.