Und dann zu Bette

Am Sonntagmittag habe ich wiederum routiniert an einer Demo gegen Naziklimbin teilgenommen, man erschien erneut zahlreich und pflichtbewusst. Ich lief mehr herum und durch die Menge als bei den letzten beiden Veranstaltungen und traf dabei eine Ex-Kollegin, Nachbarn, Freunde, alte Bekannte, es war eine ausgesprochen heimelige Großdemo. Und Maja Göpel kann mir gerne jeden Sonntag einen kleinen Vortrag halten, sie ist immer hörens- oder lesenswert.

Zwischendurch lief ich eine Weile zufällig neben den „Omas gegen Rechts“ her, wobei mir irritierenderweise auffiel, dass einige von ihnen gar nicht älter aussahen als ich. Da vielleicht auch mal in einer stillen Stunde drüber nachdenken.

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Gehört: Im Bildungsfunk eine alte Folge über Franz von Papen. Im Kontext der Demo und angesichts der sich dezent überschätzenden Führungsmannschaft der heutigen CDU war das gar nicht so abwegig. Beim Hören habe ich aber auch wieder etwas gelernt oder noch einmal gelernt, teils sogar Aspekte, die ich aus der Schulzeit noch dunkel erinnerte. Es war doch nicht alles umsonst, damals im Geschichtsunterricht.

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Frau Novemberregen schrieb Sinniges über Sinnsprüche.

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Nebenbei sehe ich bei dem neulich bereits erwähnten Erich Lüth ein Fallersleben-Zitat, und zwar gibt er da wieder, wie der Dichter seinen Tagesablauf auf Helgoland beschreibt (wo er dann bekanntlich auch den Hymnentext geschrieben hat, natürlich ohne zu wissen, dass er da gerade einen Hymnentext schreibt), und ich finde das geschilderte Programm gerade recht anziehend:

“Mein Leben war einfach: Morgens Spazierengehen, dann Überfahrt zur Düne, Baden, Rückfahrt, Spazieren, Mittagessen, Kaffeetrinken im Trichter, Ausruhen auf der Klippe, einen Augenblick im Conversationshause, um Zeitungen zu lesen, dann letzter Spaziergang auf der Klippe und zu Bette.” 

Ich würde das angenehm finden, wenn ich meine Tage so beenden könnte: „Ein letzter Spaziergang auf der Klippe und dann zu Bette.“

Im Bild die Außenalster, auf dem Weg zur Demo aufgenommen. Wir haben weiterhin viel mit Wolken zu tun, aber es kommt doch hier und da Licht durch, wie deep ist das denn.

Jemand sitzt auf einer Bank an der Außenalster, die Person wurde von hinten aufgenommen. Viele Wolken am Himmel, aber die gebäude am Ufer erscheinen hell und wie angestrahlt, es kommt Licht durch.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.

2 Kommentare

  1. Man muss nicht Oma sein, um sich bei den „Omas gegen Rechts“ zu engagieren. Gegründet wurden sie, um einer sonst nicht politisch sichtbare Gruppe – ältere Damen – eine Plattform zu bieten, aber der gutbürgerliche, gewaltfreie Auftritt macht sie inzwischen für viele attraktiv, denen Antifa-Gruppen als zu linksextrem erscheinen. Dieses bürgerliche Antifa-Angebot gibt es zudem in vielen Kleinstädten und Örtchen, wo es sonst wenig andere politische Strukturen gibt. Daher finde ich es nicht besonders rätselhaft, dass auch Jüngere bei den Omas mitmachen.

  2. Wenn Frau früh eigene Kinder bekommt und ihre Kinder auch zeitig Kinder bekommen dann ist man schon sehr zeitig Oma. Meine Mutter war 42 als ich meinen Sohn bekam.Ich bin 53 und habe zwei kleine Enkelkinder (4 und 1).

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