Nur die Hälfte von allem

Am Dienstag mit unvermutet starken Halsschmerzen aufgewacht, das umfassende Formtief äußert sich jetzt auch in körperlicher Ausprägung, na gut. Aber das vergeht ebenfalls mit dem Februar, das wird im Kalender demnächst alles energisch weggeblättert.

Erst einmal halblang machen. Halbe Texte schreiben, halbe Artikel lesen, halbe Exceltabellen ausfüllen, überall nur mit halbem Ohr zuhören und den Tag nur halbherzig mögen, das muss heute reichen.

Einen Film angefangen, der im März 2020 spielte, den habe ich gleich wieder abgebrochen, und wie schnell. Ich merke, dass ich nicht die geringste Lust auf die Aufarbeitung dieser Zeit als Geschichte habe, als Besinnungsstück, als Lehrbeispiel, als Plot. Vielleicht ist es noch zu früh dafür, vielleicht werde ich es nie haben, das kann ich noch nicht abschätzen.

Ich habe jedenfalls auch keine Neigung, selbst Geschichten aus dieser Zeit zu erzählen und, vielleicht geht es Ihnen auch so, ich gerate im Zusammensein mit anderen Menschen kategorisch nicht in Weißt-Du-Noch-Situationen, welche die Pandemie, die Maßnahmen, die Belastungen betreffen. Auch interessant.

Wohlfeile Sprüche über Verdrängung und geschichtliche Spiegelungen bitte selbst hier einfügen, am Ende stimmen sie sogar.

Ich lege mich wieder hin. Und mache vielleicht einen Test, wo ich schon beim Thema bin. Wissen Sie noch, all die Tests?

***

Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.

3 Kommentare

  1. Gute Besserung!

    „Vielleicht ist es noch zu früh dafür, vielleicht werde ich es nie haben, das kann ich noch nicht abschätzen.“
    Das geht mir genauso. Habe gestern begonnen, einen Krimi zu lesen, der in den ersten Pandemietagen beginnt (war mir vorher nicht klar) und ich brauche diese Tage, Wochen, Monate … wirklich nicht nicht noch mal in meinem Kopf. Da stecken noch genügend Reste davon drin.

  2. Spannend. Ich habe diese Zeit als eine Zeit des großen Ballast-Abwerfens empfunden. Ich hatte mich in den Jahren zuvor in allerlei Verpflichtungen verhakt (sowas wie: ein Fortgeschrittenensprachkurs, der mindestens sechs Teilnehmer braucht, für den ich eigentlich keine Kapazitäten mehr habe, aber wenn ich aufhöre, können auch alle anderen nicht weitermachen etc.), die dann gezwungenermaßen alle wegfielen. Ich konnte zur Ruhe kommen, musste mich weder rechtfertigen noch ein schlechtes Gewissen haben, konnte Dinge neu evaluieren, mich auf das wirklich Wichtige besinnen. Das hört sich jetzt sicher doof an, aber ich habe die Pandemie als ***für mich persönlich*** positiven Einschnitt in Erinnerung. (Und ja, natürlich sehr privilegierte Situation, deren ich mir bewusst bin.)

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit exceeded. Please complete the captcha once again.