Es geht immer noch etwas

Am Sonnabendmorgen frühes und allgemeines Aufstehen, es gibt Gemeinschaftsarbeit im Schrebergarten, eine jährliche Pflicht. Außerdem ist ein Sohn, wiederum dank Deutschlandticket, ausflugsorientiert und reist zeitig los, ein ungewohnter Schnellstart ins Wochenende für alle.

Für die Gemeinschaftsarbeit, einige Stunden Unkrautbeseitigung vor dem Vereinsheim, können die Herzdame und ich uns, wir man an dem Wortteil Gemeinschaft schon sieht, einen Demokratiepunkt vergeben, von denen man als Grundgesetzultra im Laufe des Jahres nach Möglichkeit einige sammeln sollte, wie ich finde. Zwei haben wir uns in den letzten Monaten schon für Elternabende gegeben, denn auch die zählen, da sind sogar Wahlen dabei. Wobei ich mir praktischerweise die Regeln für dieses Spiel selbst mache und allein entscheide, was zählt, das ist manchmal ein Vorteil.

Nach der Gartenarbeit, wie immer nach der ersten Großaktion im Grünen im Frühling, ein überwältigendes Erschöpfungsgefühl, wie nach einem gerade gelaufenen Marathon, vollkommen unangemessen für ein wenig Herumwühlen in der Erde. Die Herzdame und ich hängen stöhnend und ächzend in den Seilen, und ich gehe im Geiste schon die mir bekannten Orthopäden durch, welchen nehme ich denn diesmal.

So ist es allerdings stets, wenn die Saison beginnt, nach den ersten Stunden denkt man, dass man in diesem Jahr vielleicht einfach nicht mehr kann, aber das gibt sich bald. Ein Garten ist ein äußerst effektives Fitnessstudio.

Zu dieser Gemeinschaftsarbeit gehört auch verlässlich die Erkenntnis, dass es ältere, auch viel ältere Menschen gibt, die deutlich fitter sind als man selbst. Man sieht aus dem Augenwinkel etwa, wie sie sich nach einem Gartengerät bücken, als sei Bücken ganz einfach. Machen die seit dreißig Jahren Yoga oder was, sie sind gar nicht der Typ dafür.

Man kann es, mit etwas Fantasie jedenfalls, motivierend finden. Es geht immer noch etwas.

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Nachmittags Treffen mit Menschen aus dem Internet. Wie damals, vor achtzehn Jahren oder so, als dieses Online noch ziemlich neu war und wir uns alle kennenlernten, auch genau so erfreulich, nur dass wir jetzt eben zu dem Tisch gehören, an dem die Truppe mit den grauen Haaren sitzt.

Und dass wir einen ausgesprochen lauen Sommerabend in der Außengastro im April haben – es erwähnt niemand, aber wir hätten es selbstverständlich mehrfach betonen können, dass es das früher so nicht gab, dass früher alles anders war. Aber wir haben uns alle so weit im Griff.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.

 

Ein Kommentar

  1. Bei uns kann man pro Stunde Gemeinschaftsarbeit auch einen Betrag zahlen, sofern man keine Zeit hat oder nicht fit genug ist. Ich habs zum Glück per Pflege der Vereinshomepage abbiegen können. 🙂

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