Timing

In der Reihe der liebenswerten Zufälle beim Schreiben – ich las gerade eine Rezension zu einem Buch von George Saunders, Tag der Befreiung. Ich las dann noch etwas über Saunders nach und guck an, er stammt aus: Amarillo, das hatte ich doch gerade erst. Da kann man den Song gleich noch etwas weiter singen.

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Eine alte Folge Radiowissen über Miles Davis gehört, Kind of Blue, sowie eine über John Coltrane. Zwei Sendungen, die natürlich gut hintereinander passten. Auch dazu hatte ich schon einmal ein Video im Blog, und auch das kann man ruhig mehrfach sehen, finde ich. Man wird dann vielleicht auch endlich Amarillo wieder los:


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Und nun ein freundlicher Hinweis, besonders als serviceorientierte Warnung für andere Bloggerinnen. Mein Text (oben bei Amarillo bereits verlinkt), in dem ich die beiden Begriffe Pubertät und Entspannung in einen gefährlich direkten Zusammenhang gebracht habe, er hat sich selbstverständlich und umgehend gerächt. Wenige Stunden nach Veröffentlichung schon der Einschlag. Szenen und Dramen hatten wir hier, Sie wollen es sich lieber nicht ausmalen. Und blogbar ist das alles keineswegs – aber mein lieber Schwan. Vorabendserie mit Cliffhanger nichts dagegen.

Okay. Es ist sicher eine Art Naturgesetz für schreibende Menschen, nehme ich an, und manchmal ist mir trotz aller Erfahrung danach, solche Risiken einzugehen. Lebe wild und gefährlich, Sie kennen das.

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Mit der Herzdame bin ich an einem der letzten Abende quer durch den großen Park Planten un Blomen gegangen (laut Google-Rezensionen die schönste Grünanlage Deutschlands, las ich hier gerade, und was für ein erzdeutsches Wort ist eigentlich „Grünanlage“, müssten wir unsere gepflegten Strände nicht analog „Blauanlagen“ nennen, aber ich schweife ab).

Wo war ich. Jedes Mal, wenn ich durch Planten un Blomen gehe, denke ich, dass ich das öfter machen sollte. Ich mag es da, es ist ein ausgesprochen unterhaltsamer Park, angenehm abwechslungsreich gestaltet und manchmal, gar nicht so selten, im genau richtigen Maß besucht, nicht zu leer, nicht zu voll. Es bieten sich erfreulich viele Szenen, wenn man da durchgeht.  Man möchte Zeichner sein, wenn man das sieht. Jemand, der sehr schnell skizzieren kann, möchte man sein. Ich habe das immer bewundert, wenn das jemand kann, und ich bin auch immer etwas neidisch. Ich würde das gerne selbst können.

Aber gut, ich skizziere eben manchmal per Blog, nicht per Block. Jeder müht sich, wie er kann.

Bis runter nach Sankt Pauli und zurück gingen wir jedenfalls an diesem grauen Nachmittag, dabei spazierten wir zwischen zwei Regenschauern durch. Genau von den letzten Tropfen des einen bis zum ersten Nieseln des nächsten, auf den Meter präzise und auf die Minute passend. Diese eine kleine Lücke an einem Tag mit fast durchgehender Berieselung, wir haben sie genutzt. Selten perfekt in der Zeit- und Wegplanung waren wir da, als hätten wir etwas berechnet, in ein Konzept gebracht, für unser Hamburger Wetter optimiert und dann korrekt ausgeführt.

If you want to go back home, just go back home … Timing is the answer to success (I guess).

So hieß es einmal bei Kevin Johansen (aus Argentinien), hier gleich im Video in einer schönen Life-Version des Liedes.

Die begleitende Sängerin dort, ich sehe eben nach, ist Ileana Cabra, iLe genannt, aus Puerto Rico Wenn Sie gerade südlicher klingende Musik benötigen, weil Ihr Wetter vielleicht heiterer als unseres ist, gucken Sie ruhig mal bei Ihrem Streamingdienst nach ihr, bei Youtube oder wo auch immer.

So verhilft einem jedenfalls der Zufall, darum ging es eigentlich, ich bin heute verdächtig unstrukturiert, zu wenigstens kleinen Erfolgen. Das ist an gewöhnlichen Werktagen der eher unspektakulären Art besonders wichtig.

Man muss es stets zu würdigen wissen.

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