Weihnachtsmedien

Barbara Robinson: Hilfe die Herdmanns kommen. Deutsch von Nele und Paul Maar, Zeichnungen von Wilhelm Schlote.

Sohn I: „Das ging es um ein Krippenspiel mit ganz fiesen Kindern, was dann zum besten Krippenspiel geworden ist, obwohl die Herdmanns alles falsch machen. Und aber auch weil sie es falsch machen. Das ist sehr, sehr lustig, ich fand es super.“

Die Herzdame: „Da geht es um eine Anarchofamilie, also schlimmer als wir. Sechs Kinder, alle furchtbar! Das Buch ist von 1972, aber es ist topaktuell, es geht auch um Ausgrenzung und tatsächlich auch um Flüchtlinge. Die Herdmanns wissen überhaupt nichts von der Weihnachtsgeschichte und lassen sich das in der Sonntagsschule, in die sie nur durch ein Missverständnis geraten sind, erst einmal erklären. Sie kommen dann an die Hauptrollen, weil sie alle anderen Kinder einschüchtern. Und sie räumen mit der Geschichte gründlich auf, denn da gibt es ja im Kern ein Baby zu verteidigen, Ehrensache, da sind sich alle sofort einig. Da wird das Christliche also erst einmal entrümpelt. Wenn es nach den Herdmanns gegangen wäre, hätten sie beim Krippenspiel auch gleich Herodes endgültig erlegt und die Maria schlägt auf der Bühne jeden, der das Baby auch nur anfassen will. Aber das Krippenspiel wird natürlich dennoch super, weil die Herdmanns sich eigentlich ziemlich normal und pragmatisch benehmen. Sie organisieren z.B., dass die Heiligen Drei Könige einen Schinken mitbringen, nicht blödes Öl, denn damit kann ja keiner was anfangen. Eigentlich sorgen sie also für Sinn in der Geschichte.“

Sohn II: „Das war lustig. Mit rauchenden Kindern! Und Feuerwehr! Und verbranntem Kuchen! Super.“

Die Herzdame backt: Marzipankartoffeln und Kokosmakronen

Dekostern

Man darf das ja gar nicht laut sagen, aber ich finde selbstgebackene Kekse, insbesondere Weihnachtskekse, insbesondere von Kindern gebackene Weihnachtskekse, geschmacklich oft wenig ansprechend. Gar keine Frage, es gibt großartiges Weihnachtsgebäck, auch schlichte Kekse können sicher sehr gekonnt zubereitet werden, aber oft schmecken sie eben einfach nach Zucker und Mehl.

Adventskalender

Und um uns selbst gar nicht erst ins Risiko zu begeben, gibt es hier jetzt Marzipankartoffeln und Kokosmakronen. Da kann man nicht viel falsch machen, die Dinger haben Schokokawumm und sehen nett aus, außerdem sind sie absolut kindertauglich, denn sie gehen sehr schnell. Und mit der Geduld hat es hier eher keiner. Deswegen wurden beide Rezepte noch einmal vereinfacht, leichter geht es wirklich nicht, die Marzipankartoffeln muss man nicht einmal backen.

Sohn II, Marzipankartoffeln, Nüsse

Für die Marzipankartoffeln braucht man:

1 Tafel Rittersport Nougat (Das hat sich so bewährt, sagt die Herzdame. Keine bezahlte Werbung)
Nüsse
300 g Marzipanrohmasse
100g Puderzucker
Etwas Kakaopulver

So wenig? Ja, so wenig. Das Marzipan wird kleingeschnitten, damit es etwas einfacher zu verarbeiten ist.

Sohn II schneidet Marzipan

Dann wird es mit dem Puderzucker verknetet, daran kann sich ein Kind schon einmal komplett verausgaben, denn das muss wirklich gründlich geschehen.

MarzipankartoffelteigMarzipankartoffelteig

Aus dem so entstandenen Teig dann Kartoffeln drehen. Dabei kann man beobachten, dass evtl. beteiligte Kinder quasi im Handumdrehen Taschenspielertricks lernen. Eben war die Kugel noch da, zack, ist sie weg. Unerklärlich verschwunden, in der ganzen Küche nicht mehr wiederzufinden, nicht auf dem Tisch, nicht auf dem Boden – und nur das Grinsen des Kindes könnte ein zielführender Hinweis sein.

Sohn II rollt Kartoffeln

Aber egal, es ist natürlich immer sinnvoll, die Geschicklichkeit des Nachwuchses auf jede denkbare Art zu fördern. In die Kartoffeln dann jeweils ein Stück Schokolade versenken – und zwar jeweils ein Viertel eines Schokoladenstücks. Danach in Kakao rollen, dabei aufpassen, dass die Kakaoschicht nicht zu dick wird.

Schokolade in Marzipan
MarzipankartoffelnMarzipankartoffel in Kakao

Selbstverständlich kann man auch Nüsse in die Kartoffeln stecken, mit etwas Phantasie fällt einem auch noch mehr ein.

That was easy!

Marzipankartoffeln sehen nett aus, lassen sich prima verpacken und schmecken garantiert. Fast jedem.

Sohn II mit Marzipankartoffeln

Kreative Kinder muss man allerdings davon abhalten, etwas anderes als Schokolade, Nüsse und andere sinnvolle Zutaten hineinzubasteln, hier verschwanden auf diese Art etwa größere Mengen Müsli im Marzipan. Das ist dann geschmacklich evtl. nicht mehr so toll.

Sohn II mit Marzipankartoffel

Für die Kokosmakronen brauchen wir:

200 g Zucker
60 g Butter
200 g Mandelblättchen
100 g Kokosraspel
200 g Schlagsahne
4 EL Mehl
200 g Zartbitter- und 100 g Vollmilchkuvertüre

Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Zucker, Butter, Mandeln, Kokosraspeln, Sahne und Mehl 2 – 3 Minuten verrühren.

Herzdame rührt Zeug

Man beachte das beleidigte Kind im Hintergrund, an den Grund kann sich niemand mehr erinnern. Vermutlich musste es für das Foto kurz aus dem Weg gehen, auch so etwas kann zu Dramen führen.

Das schmollende Kind trösten, dann alles aus der Schüssel in einem Topf erhitzen, dabei immer weiter dauernd rühren, bis alles gründlich vermischt ist.

Makronenteig

Mit zwei Löffeln kleine Häufchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen.

Herzdame bastelt Makronen

Zehn Minuten in den Ofen, fast schon fertig. Auskühlen lassen.

Herzdame an Herd

Die Kuvertüre schmelzen, die Unterseite der Plätzchen damit einpinseln und trocknen lassen. Zack, auch schon fertig!

Kokosmakronen mit KuvertüreKokosmakronen

Kokosmakronen, Marzipankartoffeln

Und obwohl beide Rezepte wirklich pappeinfach sind, kann man das dennoch sehr gut essen. Oder verschenken.

 

Weihnachtsmedien

Raymond Briggs: “Oje, du fröhliche”. Übersetzt von Ingeborg Neske.

Auch das ein Vorleseklassiker in diesem Haushalt, aus der Tradition der Weihnachtszeit gar nicht wegzudenken. Der grummelige Weihnachtsmann, der bei Schietwetter sichtlich schlecht gelaunt und fluchend auf die Weihnachtstour startet und nach getaner und äußerst mühseliger Arbeit endlich selig in die Badewanne steigt und sich auf Alkohol freut – das muss alles so.

Und das Buch belebt das fast schon ausgestorbene Wort “verflixt”, das ist natürlich auch nett. Wo hört man das sonst noch?

Die Sache mit dem Weihnachtsmann hat sich in diesem Haushalt zwar in diesem Jahr endgültig erledigt, mit sechs und acht Jahren hat man natürlich verstanden, wie das in Wahrheit läuft. Da man aber nie weiß, ob nicht irgendwo vielleicht kleinere Kinder zugegen sind, die Söhne haben mehrere Freunde mit kleinen Geschwistern, bleiben wir der Form halber alle offiziell beim WeihnachtsmannDenn, das haben die Jungs so beschlosssen, sie wollen ja den Lütten nichts verderben. Das ist natürlich verflixt anstrengend, aber was soll man machen. Weihnachten ist man eben nett.

12 von 12 im Dezember

Wer 12 von 12 nicht kennt – hier die Erklärung. Und hier die Sammlung aller anderen Beiträge im Dezember. Ich schummele dabei allerdings ein wenig, renitent wie ich bin, zwei der Bilder sind gar keine, zwei sind Videos.  

Sohn II lernt gerade zu schreiben, und als besonders ehrgeiziges Kind fängt er gleich mit dem Füller an, “weil das schwerer ist”. Nichts motiviert mehr als ein zwei Jahre älterer Bruder. Wir beginnen natürlich mit dem wichtigsten Wort der norddeutschen Sprache. Das klingt gut, das passt immer, das ist leicht zu buchstabieren: Moin. Damit fängt der Tag doch gut an.

Danach geht es nicht ganz so gut weiter, wir müssen zu Ikea. Da wir zwischen den Jahren Schlaf- und Kinderzimmer renovieren und auch tauschen, eine Aktion die sich ähnlich problematisch und umfangreich anlässt wie ein ganzer Umzug, müsssen noch Möbel erworben werden. Die Söhne bekommen jeder ein eigenes Hochbett mit Schreibtisch drunter, die Herzdame und ich brauchen auch ein neues Bett, es fehlt ein Schrank usw., das volle Programm. Schlimm! Noch schlimmer, wir müssen, weil nirgendwo mehr Termine hineinpassen, an einem Sonnabend in der Adventszeit zu Ikea, noch schlimmer, der Schrank, den wir im Sinn hatten, passt gar nicht. Immer gut, wenn man kurz vor dem Losfahren noch einmal nachmisst.


Im Auto hören wir lautstark “Deine Freunde”, Hiphop am Morgen gegen Kummer und Sorgen.

Immerhin geschieht dann noch ein mittleres Wunder, die Söhne können bei Ikea fast ohne Wartezeit dahin, wo wahrscheinlich alle Kinder dauernd hinwollen.

Wir gewinnen dadurch eine Stunde ohne Kinder, galoppieren also wie irre durchs Möbelhaus, in dem etwa eine Million Menschen im Weg herumstehen und mehr oder weniger ratlos auf Betten und Kommoden gucken. Ich höre im Vorbeitraben diesen Dialog eines Paares:

“Das fanden wir letztes Mal schön.”
“Ja, aber warum bloß?”
“Keine Ahnung, das gefällt mir nicht.”
“Echt, das ist furchtbar.”

Und genau so guckten sie auch alle. Wir selbst führten übrigens keine albernen Dialoge, denn ich sage bei Ikea immer nur „Ja, Schatz“, das verkürzt die Durchlaufzeit enorm. Wir bestellten im Stakkato, was uns fehlt, der ganze Krempel wird nächste Woche geliefert. Zumindest theoretisch. Es ist uns vollkommen schleierhaft, wo das dann bis zum Aufbau lagern soll, aber egal, irgendwas ist immer. Vielleicht feiern wir Weihnachten einfach auf Möbelkartons, warum auch nicht, das passt ja ganz gut zu einem Konsumrauschfest. Nach der Bestelltour führen wir den Söhnen noch schnell moderne Ess- und Tischkultur vor, so etwas ist ja auch wichtig.


In der SB-Halle stieß ich noch auf die Quintessenz schwedischer Philosophie, prägnanter kann man es kaum ausdrücken, ein Imperativ für das ganze Leben. Ich werde den Kindern jetzt in pädagogisch wertvollen Situationen sehr oft dieses Bild zeigen, statt lange herumzulabern.

Wieder zuhause endlich der Griff in meinen Adventskalender, in diesem Jahr im Stil des Lübecker Purismus gehalten. Mehr braucht kein Mensch.


Irgendwer verlinkt irgendwo den aktuellen Werbespot der Berliner Verkehrsbetriebe, der findet großen Beifall beim Nachwuchs, einhellige Begeisterung. Berlin ist super, da sind sich die Söhne seit unserer Kurzreise dorthin einig, eine coole Stadt. Und das Lied gefällt ihnen auch sehr, den Text können sie mittlerweile schon auswendig. Lieblingsstelle: “So schmeckt Schal.”

Danach sind wir bei Freunden zum Adventskaffee eingeladen, eine schöne Tradition im ich weiß gar nicht wievielten Jahr. Da treffen wir auch Menschen, die wir fast nur dort treffen. Das ist sehr schön, sich dann wiederzusehen, ich bin da ja eher ritualaffin. Allerdings macht man von so etwas keine Fotos, deswegen gibt es hier nur ein symbolhaftes Keksbild. Sehr gute Kekse, by the way. Könnte die Herzdame auch einmal backen.

Danach esse ich wieder in der eigenen Wohnung Reste der Fischsuppe von gestern, es ist wieder diese Suppe hier, die ich sehr empfehlen kann.

Etwas gemüsiger als im Originalrezept, ich mache da noch Fenchel und Zucchini rein. Wirklich gut, ich könnte das fast zu meiner Lieblingssuppe deklarieren.

Dazu gibt es ein Bier aus dem Kloster Scheyern, das habe ich zufällig im Supermarkt gesehen. Und Kloster Scheyern, nicht wahr, da war doch was. Und zwar hier.

Und nun: Mit Buch ins Bett.

Zwischendurch ein Dank …

… und zwar an vollkommen unbekannt, denn die Sendung kam ohne den geringsten Hinweis auf die Absenderin oder den Absender. Herzlichen Dank jedenfalls an den Menschen, der den Söhnen die beiden Lego-Creator-Sets geschickt hat, die legen wir mal bis Weihnachten zur Seite und dann unter den Baum. Die Freude wird beträchtlich sein, gar keine Frage.

 

 

Weihnachtsmedien

Bei den Vorlesebüchern sind die Werke von Mauri Kunnas natürlich komplett unverzichtbar: “Wo der Weihnachtsmann wohnt” und “12 Geschenke für den Weihnachtsmann”. Deutsch beide von Anu Pyykönen-Stohner (die Finnen haben Wörter mit Doppel-Y! Sehr cool!) und Friedbert Stohner.

Beide Bücher sind noch aus der Kindheit der Herzdame, sie sind entsprechend gründlich abgeliebt, zerlesen und reichlich mitgenommen – wie es sich für Bücher gehört, die wirklich oft und gerne gelesen werden. Detailreiche Bilder, fast wimmelbuchhaft, viele versteckte Scherze, liebenswerte Figuren. Und dass der Weihnachtsmann am Korvatunturi wohnt, das ist hier ganz selbstverständliches Kinderwissen. Und dann gibt es da im ersten Band auch noch ein Familien-Highlight.


Denn in dem Band “Wo der Weihnachtsmann wohnt” kommt jemand vor, den wir kennen. Das ist immer besonders aufregend, wenn wir das Buch zum ersten Mal in der Saison vorlesen, weil die Söhne es nicht erwarten können, bis wir endlich auf der richtigen Seite sind, auf der ihr Opa vorkommt. Von einer persönlichen Bekanntschaft zwischen Mauri Kunnas und dem Vater der Herzdame wissen wir zwar nichts, aber der Herr hier sieht aus wie Opa, heißt wie Opa und macht Sachen wie Opa. Ein ziemlich klarer Fall. Und einen Opa, der nebenbei für den Weihnachtsmann jobbt, den hat auch nicht jeder.

Wichtel Willi

Eine Anmerkung zum Klimawandel

Das Thema Klimawandel beherrscht die Medien, alle Aspekte des gigantischen Problems wurden schon beleuchtet. Alle? Nein! Ein naheliegender und machbarer Vorschlag zur Lösung des Problems wurde übersehen, das werde ich ändern. Reden wir über Konjunktivkleidung.

Das haben Sie noch nie gehört, ich weiß, ich erkläre es sofort. Während ich dies schreibe, sind draußen lauschige 12 Grad, ein Kirschbaum blüht vor dem Fenster, die Magnolie treibt aus. Im Dezember, wohlgemerkt. Diese 12 Grad sind eine Tatsache, die man an jedem Thermometer prüfen kann. Eine andere Tatsache, die man auf der Straße prüfen kann, ist die: alle Menschen tragen warme Winterkleidung. Dicke Outdoorjacken, schwere Mäntel, Mützen, Schal, Handschuhe, Stiefel. Wir sind offensichtlich weder willens noch bereit, uns nach dem aktuellen Wetter anzuziehen, wir ziehen uns stets und unweigerlich nach dem Kalender an. Wir haben Wintersachen, die trägt man eben jetzt, und wenn man dabei erstickt. Denn es könnte, da kommt endlich der Konjunktiv ins Spiel, es könnte ja kalt sein. So theoretisch. Oder zumindest ruckartig kalt werden. Irgendwann. Vielleicht gleich. Deswegen sitzen jetzt bei freundlichem Pulloverwetter mollig angezogene Menschen mit roten Köpfen in überheizten Bussen und schwitzen wie in einer finnischen Sauna. Weil wir im Grunde unserer Herzen alle glauben, nein, sogar wissen, dass es bitterkalt wird, sobald wir uns leichter anziehen, nicht wahr? Genau so ist es. Und da wir eine überaus intelligente und rational denkende Spezies sind, sollten wir diese Erkenntnis konstruktiv nutzen und uns alle ab morgen sommerlich anziehen. Denn dann wird es, wir sind da doch ganz sicher, unweigerlich sofort viel kälter.

Bitte sehr. Man muss nur mal in Ruhe nachdenken.

(Dieser Text erschien als Kolumne in der Ostsee-Zeitung)

Weihnachtsmedien

Ich veröffentliche die Liste mit “Gelesen, Gesehen, Vorgelesen, Gehört” normalerweise am Ende des Monats, das fühlt sich schon an wie eine langjährige Tradition. Ist es vermutlich nicht, aber egal. Das hat im Dezember jedenfalls teilweise keinen Sinn, weil niemand nach dem Fest noch etwas von Weihnachtsbüchern oder Weihnachtsmusik lesen möchte. Deswegen werden jetzt ein paar Sachen vorgezogen. Etwa die vielleicht schon bekannte Buddenbohm-Weihnachtsplaylist auf Spotify aus der Rubrik “Gehört”. Morgen oder übermorgen kommt auch etwas zu “Vorgelesen”. Die Weihnachtsplaylist läuft hier zu dieser Jahrestzeit quasi in Endlosschleife, mittlerweile sind es immerhin rund vier Stunden Musik geworden. Gar nicht wenig Titel sind auch tanzbar, das ist ja in diesem Haushalt nicht unwichtig. Dieses Jahr wurde die Liste noch um ein paar schöne Titel ergänzt, etwa “Must be Santa” von Bob Dylan, ein veritabler Ohrwurm, der kann einen wirklich tagelang umtreiben. Oder “Last Christmas” in der Hottehü-Version von Boss Hoss, das kommt auch bei den Söhnen sehr gut an. Mit “Auld Lang Syne” ist man zwar schon bei Silvester, aber egal, das passt noch halbwegs. Die Version von Andrew Bird finde ich wirklich großartig. Und man könnte wohl Collegiate Shag dazu tanzen, dazu in Kürze auch noch etwas im Blog.

Was mir übrigens nach wie vor nicht recht gelingt: wenigstens halbwegs interessante Versionen deutscher Weihnachtslieder zu finden. Da geht ganz entschieden noch was – vielleicht gibt es aber auch einfach nichts? Wenn jemand etwas weiß – gerne kommentieren. Coole, interessante, originelle Versionen von “Kling Glöckchen”, von “Leise rieselt der Schnee usw.? Ich finde immer nur Götz Alsmann und diverse Schlagersternchen, die bekannte Leise-Rieselt-Version von EoC ist leider nicht auf Spotify. Und sonst? Nichts. Kann es denn wirklich sein?

Kurz und klein

Sankt Georg hilft: Zum Beispiel Margit von “Welcome Soup St. Georg”

In der Suppengruppe kochen an jedem Werktag ehrenamtlich tätige Menschen Suppe für die durchreisenden Flüchtlinge am Hauptbahnhof. Täglich zwischen 12 und 15 Uhr werden riesige Töpfe Suppe angerichtet, gekocht wird dabei hauptsächlich mit Gemüsespenden. Man braucht ziemlich viele Hände, um jeden Tag Berge von Gemüse zu zerlegen, man braucht auch viele Hände, um die Töpfe zu transportieren und zu waschen. Und um immer wieder Spenden und Naturalien zu sammeln. Auch an einer Suppe hängt eine Menge Arbeit, wenn sich alle irgendwie beteiligten Helferinnen der Gruppe treffen, kommen immerhin etwa fünfzig Menschen zusammen. Die Suppengruppe hat bisher etwa 20.000 Portionen Suppe ausgegeben. Eine von den Helferinnen ist Margit:

Margit

“Ich bin Margit, ich bin neunundsiebzig Jahre alt. Ich bin hier, um Gemüse zu schnippeln und Suppe zu kochen und den Flüchtlingen zu helfen. Damit die ihre warme Suppe kriegen. Das macht viel Spaß! Ich bin ja schon lange Rentnerin und bin alleinstehend, und ich freue mich, dass ich hier im Kreise der sehr gemischten Menschen ein wenig Unterhaltung habe, noch einmal ganz neue Leute kennenlerne und dass mein Tag dadurch ein wenig ausgefüllt ist.

Gemüse schnippeln

Ich wohne gar nicht in Sankt Georg, ich bin aber mittlerweile sehr gerne hier. Auch auf einen Kaffee oder ein Weinchen. Ich hab das hier durch das Internet gefunden, über Facebook. Ich bin gesundheitlich nicht ganz fit, ich kann aber hier bei der Suppengruppe im Sitzen was machen, das geht. Genau nach meinen Möglichkeiten, wie es mir passt.”

Hier geht es zur Spendenseite für „Sankt Georg hilft„.