…Frühling in der Luft.
Schanze scheint final durchgentrifiziert zu sein: Mutter beklagt Taubendreck auf Schulhof. #elternrat
— Lars Brücher (@themroc) February 12, 2013
Der Zweijährige möchte zum Fasching als Kacke gehen. Ich weiß ja nicht.
— Tillmann Allmer (@tristessedeluxe) February 11, 2013
Momente schieren Horrors, wenn du alleine zu Hause arbeitest und plötzlich im Kinderzimmer die Tierstimmenuhr losgeht.
— M4gnu5 N13m4nn (@grindcrank) February 19, 2013
Die Kinder haben jetzt herausgefunden, wie man Türen öffnet. Es war eine schöne Zeit mit euch.
— quadratmeter (@meterhochzwei) February 19, 2013
Im Hochhaus hinter Kita hat’s gebrannt. Und was machen die? Malen Bilder vom Feuer. Live-Berichterstattung mit Kopffüsslern. Sensationell.
— Frau Gminggmangg (@Gminggmangg) February 17, 2013
Kind spielt plötzlich Star Wars. Mir kommen Freudentränen und ICH BIN SEIN VATER. Versteht er aber noch nicht.
— alex ruehle (@alex_ruehle) February 9, 2013
So ein Urlaub mit 4 Erwachsenen und 5 Kindern (<6) irgendwo in einem dänischen Ferienhaus ist doch das Ende von allem, oder?
— Schisslaweng (@Schisslaweng) February 10, 2013
„Dass man heute 12-Jährige modisch nicht mehr von 40-Jährigen unterscheiden kann, sagt eigentlich schon alles.“ „Was genau?“ „Na, alles.“
— benjaminlauterbach (@kuenstlerpech) February 13, 2013
Was ist das? Bulgur. Ihhh! Was ist das? (Bulgur) Reis. Lecker! (Meine Kinder. Ihr versteht #pferd #rind)
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) February 13, 2013
Ich liebe die großen und leuchtenden Augen im Lego-Store. Und das genervte „Orr, Papa. Wir wollen endlich weiter!“ der Kinder.
— Action Thoma$$ (@sechsdreinuller) February 13, 2013
Eine Kinokarten, ein Bier, Chips, M&Ms & Kinderpopkorn. Macht 2000 Euro. Gerne doch.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) February 15, 2013
Ich kann einen LKW, 2 Kinder und einen Sack Kartoffeln allein die S-Bahntreppe hoch tragen und auch sonst prima um Hilfe bitten.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) February 17, 2013
Wochenende, und die Kinder sind noch nicht wach. Kann nur eins bedeuten: Ich habe 20 Jahre geschlafen und sie sind längst ausgezogen.
— gallenbitter (@gallenbitter) February 16, 2013
Kind 3.0, sehr höflich: »Das hast du leider falsch verstanden, weile isch bin hier leider de Chef.«
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) February 17, 2013
Wie anstrengend es ist mit Schulkindern zu üben gehört auf jede Kondompackung als Werbebotschaft
— Bine (@bine84) February 8, 2013
Sohn (7) ist als einziger Junge auf einem Kindergeburtstag eingeladen. 9 Mädchen und er. Sein Kommentar: „Das wird hart.“
— Dezemberglueck (@Dezemberglueck) February 23, 2013
Söhnchen so: „Papa, bügelst Du, weil Du Angst vor Mama hast?“
— Nico Lumma (@Nico) February 24, 2013
Komme aus dem Teenie-Zimmer und rieche jetzt wie eine Bordellbetreiberin.
— Heidi Hensges (@Heidizeugs) February 18, 2013
Ein Dankesschreiben vom Bund dafür bekommen, dass wir mit unseren Kindern die Zukunft des Landes sichern. 200€ Steuernachzahlung. So schön.
— Mark Rockerberg (@rock_galore) February 25, 2013
Sohn II kotzt auf den Fußboden und analysiert mit Sohn I gemeinsam anhand der Bröckchen, was er heute gegessen hat. So schön.#jugendforscht.
— Max. Buddenbohm (@Buddenbohm) February 25, 2013
Es war nur Zufall, aber gerade heute hatte ich Zeit, mir die aktuelle Ausstellung in der Hamburger Staatsbibliothek anzusehen. Jahrestag der Machtergreifung Hitlers, das passte schon sehr, aber das fiel mir erst ein, als ich schon vor den ersten Schautafeln stand. “Treffpunkt Tante Clara” also, so heißt die Ausstellung, es geht, ich fasse das hier ganz kurz, das ist unter dem Link ausführlich genug erklärt, um die Wirtin einer Hamburger Künstlerkneipe, die 1944 unter Bomben unterging.
Eine Kneipe war das, in der damals viel Prominenz verkehrte, Schriftsteller, Musiker, Schauspieler, Künstler, darunter etliche, die den braunen Machthabern damals nicht passten. Eine kleine Kellerkaschemme mit einem sehr reichen Innenleben, schon den wenigen noch erhaltenen Fotos und Zeichnungen sieht man sofort an, was da abends los war. Die Künstler trugen zur Raumausstattung bei, verewigten sich im Gästebuch, im Mobiliar und an den Wänden, Schauspieler trugen etwas vor, die Wirtin sang Lieder. Moritaten zu Tafeln, die von Gästen gemalt wurden. Eine Insel des anderen Lebens mitten im Dritten Reich, eine immer gefährdete Zuflucht. Ein Türsteher pfiff eine Erkennungsmelodie, wenn sich die SA oder später die Polizei näherte. Im Hinterzimmer wurden Juden diskret geholfen, Ausreisen wurden organisiert, illegale Kunst verkauft. 1944 brannte das Haus schließlich bei Bombenangriffen aus, und aus den Trümmern rettete die Wirtin, Tante Clara, nur einige wenige Stücke, die dann noch viele Umzüge überlebten, bis sie hier ausgestellt werden konnten. Die Kneipe wurde nach dem Krieg nicht wiedereröffnet.
Sohn II hat heute beim Kinderturnen mit einer kleinen Freundin sein Rosinenbrötchen geteilt. Er hat ihr die Rosinen herausgepult und gegeben und den ganzen Rest selbst gegessen, beide Kinder hielten das für einen sehr guten Deal. Das Mädchen stand kauend vor mir, zeigte mit dem Daumen auf Sohn II und sagte: „Weißt Du, ich will ihn heiraten. Den da. Später.“ Sie nickte und kaute weiter, hielt dann die Hand auf und ließ sich vom Sohn eine weitere Rosine reichen. „Weil nämlich, man muss ja essen.“
Die Versorgungsehe hat vielleicht doch noch eine Zukunft, wer hätte das gedacht.
Blog Hop, was ist das wieder für ein neumodischer Begriff? Wir nannten das ja früher, vor [bitte irgendeinen Krieg einsetzen] noch Stöckchen, wenn man einen Fragenkatalog von Blog zu Blog geworfen hat und die halbe Blogwelt die Liste so nach und nach beantwortet hat. So etwas habe ich wirklich lange nicht mehr gesehen, aber heute kam da so etwas von der außerordentlich hochgeschätzten Pia Ziefle angeflogen, und wenn Pia mich um etwas bittet, dann sage ich nicht nein. Also hier ein paar Fragen zu meinem aktuellen Buchprojekt.
Was ist der Arbeitstitel Ihres Buchs?
„Alle Leut“. Das muss man Nichteltern womöglich erklären, nehme ich an. “Alle Leut“ ist ein Lied, das man geradezu zwingend zum Abschluß aller Kinderveranstaltungen singt. “Alle Leut, alle Leut gehen jetzt nach Haus. Große Leute, kleine Leute, dicke Leute, dünne Leute, alle Leut, alle Leut gehen jetzt nach Haus…” Man zeigt beim Singen die Größe und den Umfang der Leute an, man klatscht gemeinsam mit. Ohne dieses Lied gesungen zu haben, sind Veranstaltungen mit Kleinkindern quasi ungültig. Ein Erzählband über Eltern also. „Gehen in ihr Kämmerlein, lassen Fünf gerade sein…“
Woher kam die Idee für das Buch?
Da sind so angefangene Texte in einer Datei, die müssen irgendwann fertig werden, weil ich zwei, drei Sätze doch zu schade zum Löschen finde. Schlimm, so etwas. Ich habe die letzten fünf Jahre zu einem erheblichen Teil auf Spielplätzen verbracht, da kommt man als Erzähler irgendwann um die Geschichten nicht mehr herum, die einem dort begegnen. Ich werde nach der Veröffentlichung aber wohl die Stadt wechseln müssen, denn das Buch wird sicher nicht ganz so nett und heimelig wie meine ersten Bände sein. Dazu sind Eltern auch viel zu seltsam.
Unter welches Genre fällt Ihr Buch?
Elternentertainment
Wie lautet die Einsatzzusammenfassung Ihres Buches?
Wat is’ dat denn?
Welche Schauspieler sollten Ihre Charaktere in einer Filmumsetzung spielen?
Ich ignoriere ja ziemlich standhaft Film und Fernsehen und ich habe wirklich überhaupt keine Ahnung von Schauspielern. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich selbst in dem Buch überhaupt vorkommen werde, aber wenn, dann möchte ich gerne von Grobi gespielt werden.
Werden Sie Ihr Buch selbst verlegen oder wird es vertreten durch einen Agenten?
Selbst verlegen sicher nicht und einen Agenten habe ich bisher nicht gehabt. Entweder es ergibt sich etwas oder nicht. Weder ich noch das Manuskript haben es anscheinend eilig. Nachdem ich meine ersten vier Bücher ziemlich schnell geschrieben habe, gehe ich es jetzt völlig entspannt an. In diesem Jahr wird da sicher nichts fertig.
Wie lange haben Sie gebraucht, um den ersten Entwurf Ihres Manuskripts zu schreiben?
Es gibt noch keinen fertigen Entwurf.
Welche anderen Bücher würden Sie mit Ihrem Genre vergleichen?
Keine Ahnung, ich lese so wenig moderne Literatur, dass ich das tatsächlich nicht kompetent beantworten kann.
Was sonst über Ihr Buch könnte das Interesse des Lesers wecken?
Eltern amüsieren sich immer gerne über Eltern, denn es gibt nichts Schlimmers als andere Eltern. Das ist soweit eine sichere Sache, glaube ich.
Möchten Sie andere Autoren für das Interview nominieren?
Der Herr Glumm hat ja entgegen alle verlegerischen Vernunft noch kein Buch geschrieben, da könnte er jetzt wenigstens einmal ein Projekt schildern. Bitte.
Över de stillen Straten
Geit klar de Klockenslag;
God Nacht! Din Hart will slapen,
Un morgen is ok en Dag.
Din Kind liggt in de Weegen,
Un ik bün ok bi di;
Din Sorgen un din Leven
Is allens um un bi.
Noch eenmal lat uns spräken:
Goden Abend, gode Nacht!
De Maand schien op de Däken,
Uns‘ Herrgott hölt de Wacht.
Ein Gedicht von Theodor Storm, das singt die Herzdame hier abends am Bett der Söhne. Als Schlaflied wohl ziemlich unbekannt, aber doch sehr schön. Ich finde auf Youtube leider keine Aufnahme, die mir wirklich gefällt, die Melodie kann man aber immerhin dieser Chorversion entnehmen. Es gibt eine ganz wunderbare Version von Lale Andersen, aber wohl nicht online. Das muss man sich ohne viel instrumentale Begleitung vorstellen, nur eine Stimme, und sie darf nicht zu schön sein. Ein dunkles Zimmer und leise atmende Kinder. Mit Glück etwas Mondschein vor dem Fenster. Eine ansonsten ruhige Wohnung. Und dann ist es sehr, sehr schön. Und ein Stück Heimat.
Sohn I hatte Besuch, Jungen im gleichen Alter. Vier Fünfjährige, die sich ins Kinderzimmer zurückzogen, die Tür hinter sich zuzogen und Musik anmachten. Ich ging an den Schreibtisch. Der Rest der Familie war nicht da, solange die Jungs sich nicht in die Haare kriegen, kann ich ja in Ruhe arbeiten, dachte ich. Ich schrieb ein wenig und lauschte ab und zu in Richtung Kinderzimmer. Nichts. Gar nichts. Kein Geräusch außer der Musik, spanische Partykracher. Kein Reden, kein Lärmen, kein Spielen, kein Toben. Nichts flog an die Wand, nichts stürzte um, nichts klirrte. So etwas macht mich nervös, ich kann nicht arbeiten, wenn Kinder sich dermaßen verdächtig benehmen.
Ich ging ins Kinderzimmer und sah mir die Lage an. Im Raum war es dunkel, es gab nur schwaches Licht aus den Fenstern des Hauses auf der anderen Straßenseite und etwas wolkengedimmtes Mondlicht. Die Kinder standen im Dämmerlicht an die Wand gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Die Musik lief laut, sie nickten im Takt dezent mit den Köpfen. Ernste Gesichter, unbewegliche Körper.
Ich: „Was genau macht ihr da eigentlich?“
Sohn I: „Papa, geh raus, wir spielen Disco.“
Ich: „Disco!?“
Sohn I: „Ja. Macht Spaß.“
Womit er mich wieder zur Tür schob. Denn das nächste Lied fing an und er musste weiter mit den anderen ernst gucken, herumstehen und ab und zu ein wenig nicken, wenn die Musik besonders schwungvolle Stellen erreichte. Was man eben so macht, als Junge in der Disco, wenn man kein Mädchen dabei hat, sondern nur Kumpels. Wer würde das nicht kennen.
Es heißt immer, Mädchen seien den Jungen voraus. Stets einen Entwicklungsschritt weiter, meist klüger, jedenfalls reifer. Aber ob die fünfjährigen Mädchen wissen, wie lange die Jungs ihrer Altersgruppe ganz ernsthaft auf das erste Ausgehen in etwa neun Jahren trainieren?
Dieser Text erschien als Kolumne in den Lübecker Nachrichten und der Ostsee-Zeitung.
Wenn die Herzdame und ich die Bilder unserer Hochzeit vor gefühlten hundert Jahren ansehen, dann fällt uns nicht nur auf, dass wir beide auf den Bildern wesentlich jünger aussehen als heute und dass das superniedliche kleine Blumenmädchen von damals mittlerweile fast erwachsen ist, nein, wir stellen dann auch immer wieder fest, wie viele der Paare auf der Party , die auf den Fotos noch glücklich Arm in Arm in die Kamera lächeln, heute gar nicht mehr zusammen sind. Zerstritten, getrennt, einander weggelaufen, durchgebrannt, geschieden, auseinandergedriftet, auseinandergelebt. Eine ist abgehauen, eine wurde sitzengelassen, einer hat sich aus dem Staub gemacht, einer hat etwas Besseres gefunden. Alle denkbaren Varianten, bekannt aus Funk und Fernsehen. Manche sind mittlerweile schon in der dritten oder vierten neuen Beziehung angekommen, bei manchen waren wir schon auf zwei Hochzeiten. Das Praktische daran ist, dass man seinen Bekanntenkreis irgendwann nicht mehr aktiv vergrößern muss, durch das fortgesetzte Patchworking der sich neu gruppierenden Freunde aus dem Bestand lernt man sowieso dauernd neue Leute kennen. “Das ist Klaus, den bringe ich jetzt öfter mit.” “Ah, okay. Hallo Klaus.”
Wir sind tatsächlich eines der wenigen Paare, die aus diesem Kreis der Feier von damals noch zusammen ist. Und auch wenn wir das Thema nicht an der Hochzeit festmachen, sondern in ganz anderen Zusammenhhängen zurückdenken, etwa in Bezug auf die Kollegen in den Büros oder im familiären Kontext oder wie auch immer – überall sehr, sehr viele Trennungen. Manchmal überlegen wir minutenlang, bis uns ein Paar aus alter Zeit einfällt, das noch immer zusammen ist. Da kann man schon einmal nachdenklich werden.
Ich: “Aber ist unsere Beziehung denn wirklich so viel besser als die der anderen?”
Herzdame: “Nein. Wir sind nur leidensfähiger.”
Ich: “Ich Dich auch, Schatz.”
"Ich hab meinen Schreibtisch umgestellt, Mama. So schräg in den Raum geschoben, damit ich weniger Platz habe, um Unordnung zu machen."
— violinista (@violinista) January 8, 2013
Kind schlafend ausziehen, wickeln und anziehen ist ungefähr so, wie wenn Riggs und Murtaugh in Lethal Weapon eine Bombe entschärfen.
— Heiko Bielinski (@heibie) January 9, 2013
Eine Kindergeburtstagsparty entspricht dem Stresslevel von 5 Vorstandssitzungen. Führt Euch das vor Augen, Ihr Entscheidungsträger!
— Ulli Cecerle-Uitz (@uitztext) January 12, 2013
Vergesst Facebook und Google! Die wahren Sicherheitslöcher für privateste Daten sind Vierjährige im Kindergarten.
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) January 13, 2013
Deutschlands Elite besteht legitimerweise auf das Geburtsrecht, mit dem Bugaboo vor allen anderen Fahrgästen den Bus verlassen zu dürfen.
— Jan Jasper Kosok (@HerrSchmitz) January 14, 2013
Die Stunden, die man nachts wach ist, weil das Kind aufgewacht ist, werden als Urlaub ans Leben drangehängt, ganz sicher.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) January 15, 2013
Tochter begrüsst mich herzlich. Schau meinen Sohn an "Schau mal wie sie mich begrüsst & Du?" Er trocken "Ich hab ja auch nix kaputt gemacht"
— @FrankJBK (@FrankJBK) January 12, 2013
Die Tochter hat heute angeblich im Yoga gewonnen. Kennt da jemand die Wettbewerbsregeln?
— Heiko Bielinski (@heibie) January 16, 2013
Auf Gymnasiumssuche für die Tochter. Wetten, dass ich alle Westberliner Oberschulen am Kuchenbuffet ihrer Fördervereine unterscheiden kann?
— maiksoehler (@maiksoehler) January 19, 2013
Hat man keinen Bock auf Schlitten fahren lässt man die Kinder sich einfach selbst die Wintersachen anziehen. ZACK! Sommer.
— Mark Rockerberg (@rock_galore) January 20, 2013
Ich: "Wir haben jetzt alle Videos gesehen, die es im Internet gibt" Kind 3.0: "Gar nisch. Es gibt noch eins mit Katzen."
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) January 20, 2013
"Was ist Punk, Papa?" "Nichts auf die Meinung der Masse zu geben, Kevin."
— der_handwerk (@der_handwerk) January 21, 2013
Soll ich mal "Schaaaahatz?! Wo ist die Konfettikanone und die Schokotorte für nachher???" schreien wenn der Mann die Kinder ins Bett bringt?
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) January 22, 2013
Denk ich noch: Die Fräse da draußen klingt wie ein höchst erbost brüllendes Kleinkind. Stellt sich raus: Es IST ein Kleinkind. Respekt.
— kaltmamsell (@kaltmamsell) January 23, 2013
Gerade erfahren, dass Kind 3.0 im Kindergarten handgreiflich geworden ist, weil ein anderes Kind behauptet hat, sein Gehirn sei nicht schön.
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) January 23, 2013
If you cut off a mommy blogger's head she can continue mommy blogging for up to three full minutes.
— Brandon Gutermuth (@UNTRESOR) August 8, 2012
Seltsame Geräusche aus der Küche sind manchmal nur Jungfrau-Kinder, die den Kühlschrankinhalt neu nach Größe und Produktgruppen sortieren.
— Max. Buddenbohm (@Buddenbohm) January 17, 2013
Wahrscheinlich wissen mittlerweile wirklich viele Menschen, was ein Erikativ ist, aber selbst wenn Sie diese Erkenntnis bisher verpasst haben, ist das Wissen doch schnell nachgeholt. Die schon legendäre Disney-Übersetzerin Erika Fuchs (1906 bis 2005) prägte diese besondere Verbform im Deutschen maßgeblich. Eine Form, bei der das Wort, welches die Handlung beschreibt, auf den Stamm verkürzt wird: “kreisch”. Die Verwendung dieser Kurzform in den Disney-Comics hatte eine solch durchschlagende Wirkung bei der damaligen Jugend, dass sich dieser Kunstgriff der Grammatik in den alltäglichen Sprachgebrauch eingebürgert hat. Wenn Ihnen also heute ein Teller herunterfällt und Sie, noch während die Scherben an die Wände klirren, leise “schepper” murmeln, dann wissen Sie jetzt, wem Sie das sprachliche Muster verdanken. Oder wenn Sie am Morgen im Büro ihr Postfach bestaunen und angesichts der dreistelligen Zahl ungelesener Mails ein mutloses “stöhn” von sich geben – es ist ein Erikativ, und man sollte das im Andenken an eine große, sprachschöpfende Übersetzerin auch so benennen, auch wenn verknöcherte Sprachwissenschaftler diese Bezeichnung noch als scherzhaft klassifizieren. Personen, die diese Verbform hartnäckig als Inflektiv bezeichnen, was zwar auch korrekt, aber ehrlos ist, machen sich verdächtig. Zumindest bei mir.
Der Erikativ ist also bereits in sich ein Stück Literaturgeschichte, es gibt aber natürlich auch einprägsame Verwendungsbeispiele in Romanen, Erzählungen etc., die von bekannten Autoren stammen. Ich weiß nicht, ob es schon spannende Doktorarbeiten über die Verwendung des Erikativs in der deutschen Gegenwartsliteratur gibt, aber ich gehe fest davon aus. Immerhin kann man sehr präzise Wirkungen mit einem Erikativ erzielen, es ist ein Stilmittel von besonderer Kraft. Ich las beispielsweise einmal von einem Mann, der mit einer Frau schlief und dabei “begatt” vor sich hinmurmelte. Wenn ich es recht erinnere, was allerdings nach all den Jahren ein wenig fragwürdig ist, war das in dem Erzählband “Schönheit in Waffen” von Peter Glaser, etwa Mitte der Achtziger Jahre erschienen, ein Buch übrigens, das mich damals sehr begeistert hat. Mittlerweile bekommt man es wohl leider nur noch antiquarisch.
“Begatt” ist nun zweifelsfrei einer der besten Erikative, den ich je gelesen habe. Leider ist es auch ein ganz besonders einprägsamer. Ich meine, das habe ich etwa 1987 gelesen und ich habe seit dem quasi kein einziges Mal mit einer Frau geschlafen, ohne … ach, egal. Es gibt keine Selbsthilfegruppen für die manchmal verheerenden Folgen von Literatur, ich weiß.
Sollten Sie allerdings jetzt bei Ihrem nächsten Mal auch zwanghaft dieses Wort denken oder gar murmeln, so tut mir das natürlich aufrichtig leid. Aber Sie werden es erleben: Die ersten drei, vier Male ist es noch ganz lustig.