Trinkgeld April, Mai, Ergebnisbericht

So, der ausstehende Text, jetzt aber.

Das Bett, von dem ich längst berichtet habe, dass wir es gekauft haben, es ist nach wie vor nicht geliefert worden, es soll jetzt Juli werden. So cirka. Was sind das für Lieferfristen? Steckte es im Suez-Kanal fest, gibt es eine weltweite Bettenknappheit, über die nur niemand berichtet, liegt es am Holzmangel in der Bettenbauwirtschaft? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, es dauert unfassbar lange, längst habe ich vergessen, was genau wir da bestellt haben. Ob ich jemals auf eine Bestellung so viele Monate gewartet habe? Und wir schläft man in etwas, auf dass man ein halbes Jahr oder mehr warten musste? Besonders gut oder wird es den aufgestauten Erwartungen nie gerecht werden können? Ist es am Ende – einfach nur ein Bett? Mehr dazu dann im Juli. Oder später.

Es wurden diverse Mangas gekauft, die Söhne haben nach wie vor lebhaften Bedarf und der große Mangadealer ist dummerweise gleich um die Ecke. Aber hey, sie lesen. Immer alles positiv sehen. Wenn hier übrigens ein Text mit Sohnbezug erscheint und direkt darauf etwas hereinkommt, dann erhält der Sohn stets die Hälfte. Man braucht einfache Regeln, finde ich.

Es gab neue Kopfhörer für das Smartphone eines Sohnes, weil der nicht mehr in der Lage ist, ohne begleitende Musik draußen herumzugehen. Ich verstehe das.

Espresso! Es wurde der ganze Espresso von den Trinkgeldern bezahlt. Sie haben damit jeden Artikel hier überhaupt erst ermöglicht, ohne mein Koffein sage ich gar nichts.

Die Herzdame benötigte, so war ihre Wortwahl, und ich mache hier keine bezahlte Werbung, fellgefütterte Birkenstocks. Die waren wichtig, sagte sie, es war zu diesem Zeitpunkt noch bitterkalt. Erinnern Sie sich, es war gerade neulich noch bitterkalt. Ich kann dazu nichts weiter sagen, ich habe die Schuhe nicht getragen. Aber gut scheinen sie doch zu sein, denn die Söhne stehlen sie dauernd, das ist immer ein brauchbarer Indikator.

Nach monatelanger Diskussion wurde dann noch so ein Gerät besorgt um Leitungswasser in Blubberwassser zu verwandeln, wir müssen jetzt also keine Kisten mehr durch die Gegend schleppen. Dies führte im weiteren Verlauf wegen der neuen Knappheit an passenden Flaschen zu erstaunlich lebhaften familiären Streitsituationen, wer wann welches Wasser kaltgestellt, gesprudelt und konsumiert und damit also anderen weggetrunken hat, was wiederum dazu führte, dass ich in gewohnter Reaktanz kategorisch nur noch Leitungswasser (pur, unveredelt, leitungswarm) trinke, nur um ständig und verlässlich sagen zu können: „Also ich nicht!“ Das ist nämlich sehr gut, wenn man das sagen kann. Ein sicheres Gefühl.

Dann habe ich noch etwas Kleinkram verzeichnet, was man so braucht, Meisenknödel, FFP2-Masken, besondere Backzutaten. Der Rest ging wie immer schlicht in die Versorgung mit dem alltäglichen Zeug, was nicht abwertend gemeint ist. Auch wenn ich es schon xmal erwähnt habe: Wenn hier beispielsweise 2 Euro reinkommen, dann denke ich beim Einkaufen gerne, diese Bananen und der Frischkäse da, die sind jetzt von den Leserinnen. Das Einkaufen macht viel mehr Spaß auf diese Art, ich habe das jetzt monatelang getestet, es ist eine nachhaltige Wirkung, das bleibt so.

Es gab, Sie merken es, noch keine einzige größere Bespaßung in dem Zeitraum bis Ende Mai, wir haben uns mit allem noch zurückgehalten. Kein Ausflug, kein Essen, kein Museum, kein Theater, ich weiß gar nicht mehr, was alles außerdem schon ging – wir warten. Und während Warten normalerweise und ganz ernsthaft mein Kryptonit ist, dieses Warten macht mir gerade gar nicht viel aus.

Wie immer, ganz herzlichen Dank für jeden Euro und jeden Cent, es ist uns ein Fest. Je-des-mal.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel. Merci!

4 Kommentare

  1. Sprudelwasser: Ist ja interessant, dass nicht die Kistenschleppfaulheit zum puren Leitungswasser geführt hat, sondern das Ausweichen der psychoaggressiven Umgebung 😉
    So oder so begrüßenswert.
    Gelegentlich können Sie jetzt auch mal von Ihrer moralischen Hochebene („Also, ich bin ja ressourcenschonend!“) heraus einwenden, dass das „Blubber“ ja auch CO2 ist und damit zum Treibhauseffekt beiträgt 😀

  2. Den Wunsch nach den fellgefütterten Birkenstock kann ich voll und ganz nachvollziehen – ich habe deswegen sogar meine 100 %ige Ablehnung dieser Firma ausgesetzt: warme Füße waren mir wichtiger!!!
    Und zum Espresso hab ich noch ne Frage: ich hab in Ihrer Amazon Wunschliste das Illy Pulver gesehen… Darf es auch mal als Experiment was anderes sein? Hier in Freiburg gibt es mehrere kleine Röstereien, teilweise überregional bekannt, und da hab ich mich aus Neugierde Durchprobiert. Seitdem kommt kein Illy mehr in meine Espressotasse. Würde ich Ihnen damit eine Freude machen?

  3. „Es gab, Sie merken es, noch keine einzige größere Bespaßung in dem Zeitraum bis Ende Mai, wir haben uns mit allem noch zurückgehalten. Kein Ausflug, kein Essen, kein Museum, kein Theater, ich weiß gar nicht mehr, was alles außerdem schon ging – wir warten. Und während Warten normalerweise und ganz ernsthaft mein Kryptonit ist, dieses Warten macht mir gerade gar nicht viel aus.“

    Dies ist der Teil, an dem ich mich wiedererkannte

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