Währenddessen in den Blogs am 10.03.2022

Wie bereits angedeutet, ich schaffe gerade keine erzählenden Texte, ich kann mich „nur“ an Links entlang hangeln. Noch zwei eher anstrengende Tage mit unangenehmer Spannung, dann lichtet sich hier vielleicht etwas, aber ich glaube es erst, wenn es so weit ist. An dieser Stelle hätte mein früherer Chef im Antiquariat wieder stumm den ollen Bloch aus dem Regal gezogen, den Staub darauf weggepustet und ihn kurz mahnend hochgehalten: „Das Prinzip Hoffnung.“

Falls Sie sich meine Laune kurz vorstellen mögen, es ist jetzt so, dass die Söhne Ferien haben und die Herzdame Urlaub, nur ich nicht. Zerfressen vor Neid beschreibt es unzureichend. Noch zwei Werktage, noch eine Kolumne, dazu die denkbar absurdeste Nachrichtenlage (ist es die übelste, die wir in unserem Leben hatten?). Dann eine Woche Urlaub. Nichts gegen eine Woche, aber reichen wird es nicht, es müssten sechs Wochen sein, sechs Monate oder gleich ein Sabbatical, so etwas.

Egal. Jetzt Links. Nicole Diekmann kommentiert Tobias Hans, ich finde es noch sehr freundlich. Das Video von Tobias Hans war tatsächlich so beschaffen, dass ich mich ernsthaft zuhause auf dem Sofa ganz furchtbar darüber aufgeregt habe, also im Sinne von Wut, also im Sinne von als betroffener Bürger herumfluchen wollen, also im Sinne von ich habe es der irritierten Familie erzählt, und dann wieder diese Blicke, was hat er denn nun schon wieder und warum schreit er dauernd Mietpreisbremse, warum will er die Mülltonne anzünden und warum ist er so rot im Gesicht. Contenance! So wichtig. Tobias Hans hat mich stark überfordert, ich werde ihm viel zu verzeihen haben, ich mittelfleißiger Mensch und Mittelverdiener. Himmel.

Pardon. Es geht gleich wieder, wie war noch diese Atemübung und wo steht der Entspannungstee. Ich habe es vor Jahren schon einmal getwittert, es stimmt immer noch: Der Entspannungstee soll 8 Minuten ziehen -was man da alles abfackeln kann.

Aber es geht hier gar nicht um mich. Es geht um Links. Pardon. Hier, noch einer:

Und zwar noch einmal Nicole Diekmann, der letzte Satz, ne. So ist es.

Die Flagge der Ukraine weht an einem Kirchturm

Und bei Frau Fragmente lesen wir den ersten Satz und denken kurz drüber nach, denn in fünfzig Jahren lesen den Historikerinnen, markieren den, notieren das Datum und schreiben dann was von Verdichtung der Ahnungen.

In diesem Zusammenhang auch mal nachdenken über die „logic of appropriateness.“ Es ist allerdings ein wenig unheimlich, to say the least, selbst für den Freundeskreis Pessimismus. Aber inhaltlich, dabei möchte ich bleiben, ist es interessant, besonders der Hinweis, dass soziale Medien massiv in diese Richtung drängen.

Apropos interessant, und obwohl es gar kein Blogartikel ist, mir lief gestern die 3,5%-Regel wieder über den Weg, von der ich früher (2019, nehme ich an) schon einmal wusste, die ich dann wieder komplett vergessen habe. Die 3,5%-Regel für die gewaltfreie Veränderung der Gesellschaft. Noch so ein faszinierender Gedanke. Falls er mittlerweile wiederlegt ist, habe ich es zumindest beim Googlen eben gerade nicht gefunden.

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