Mit Katze und Kamin

Graublaue Dämmerung über Nordostwestfalen, kaum zu erkennen. Sonnenaufgang 08:34, das klingt spät, jedenfalls für mich. Feingezeichnete schwarze Zweige vor eher schluderig verwischten Wolken, letzte welke Blätter an den Büschen zittern wie frierend im aufkommenden Wind. Der wird sie später wohl mitnehmen, entnehme ich dem Wetterbericht. Sturm bei zehn Grad, es ist nicht das Winterwetter der ersten Wahl. In den Nachrichten die Bilder aus den USA, das möchte man allerdings auch nicht.

Die Katze kommt leise durch die Klappe herein, sie war nachts beruflich unterwegs und geht grußlos an mir vorbei. Morgens nicht reden, ich verstehe das. Der Hund, der als Stolperfalle vor der Treppe liegt, stöhnt im Schlaf, er ist alt und hat Zipperlein. Eine tickende Uhr an der Wand und ein paar Geräusche, die ich nicht zuordnen kann, so ist es immer in fremden Häusern. Ein Brummen, ein dezentes Zischen, ein kaum hörbares Pfeifen, etwas knackt, etwas knarrt. In der Küche die Reste des Festessens, leere Flaschen auch. Geschenkpapierfetzen im Wohnzimmer vor dem Tannenbaum.

Ich überlege nach dem Weihnachtsabend, ob ich meine Lebensplanung, mit der ich zugegebenermaßen arg spät beginne, dahingehend ausrichte, dass ein Kamin und eine Katze darin vorkommen, denn ich fand beide sehr förderlich für das Gefühl der Gemütlichkeit, mit dem ich es sonst nicht so habe. Allerdings, so muss ich gleich einschränken, möchte ich zwar gerne einen Kamin und eine Katze, vorzugsweise am Abend, ich möchte mich aber keinesfalls um eines von beiden kümmern müssen. Ich glaube, das sind schwer erreichbare Ziele, oder Challenges, wie man heute so gerne sagt. Ich werde bei der Planung sicher irgendwo Abstriche machen müssen, ich ahne es schon.

Egal. Irgendwo beginnen. Probleme nach und nach lösen und im Zweifelsfall erst einmal weitermachen. Wie immer.

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Ein Kommentar

  1. Ein Ansatz zur Problemlösung wäre eine Teilzeitkatze. Mein Teilzeitkater ist jedenfalls der Entspannung meist sehr förderlich, wenn er sich bei mir aufhält. Das Arrangement entwickelte sich aus häufiger, teils auch längerer Urlaubsbetreuung des Herrn durch mich, die ich teilweise aus Bequemlichkeit in meine Wohnung verlegte. Seitdem kommt er – Freigänger – ab und an nach dem Rechten schauen und bleibt auch gern mal länger. Das bringt allerdings auch einen gewissen Betreuungsaufwand mit sich … aber eben Teilzeit.
    Ich wünsche noch eine schöne und entspannte Weihnachtszeit!

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