Unlösbarkeiten und Möglichkeiten

Am Montagabend koche ich für die Jungs. Ich koche etwas, das ich schon tausendmal gekocht habe, es ist flotte Familienroutineküche, es ist alles wie immer. Der eine Sohn sagt, das sei besser als je, der andere Sohn fragt, wieso es denn heute nach gar nichts schmecke. Was lernt man als Koch daraus? Einfach weitermachen. Wie immer.

Der Dienstag wird von der ersten bis zur letzten Stunde zerrissen und zerfetzt zwischen übermäßig viel Arbeit, die auch noch ungewöhnlich viel Konzentration und stundenlanges Telefonieren verlangt, Haushalt, Trauerfallfragen, Schulproblemen bei einem Sohn, Versorgung meiner Mutter und administrativem Geraffel. Ich glaube, es war schönes Wetter währenddessen, aber ich habe nicht richtig aufgepasst. Unklar erinnere ich mich an gut besuchte Außengastro, doch, da war was, ich sah es im Vorübergehen.

Späteres Beruhigungsbügeln. Jedem seine Strategie, ne. Man muss Polohemden nicht bügeln, wirklich nicht, aber man kann eben. Kurze Arbeit, klare Ergebnisse, schöne Sache. Ich verstehe nicht, wie Menschen das nicht mögen können, aber diejenigen, die das nicht mögen, verstehen mich ja auch nicht, es ist im Grunde ein ausgeglichenes Verhältnis.

Einen Sonntagszeitungstext habe ich am frühen Morgen immerhin pünktlich abgeschickt und mir hinterher selber dazu gratuliert. Auch mal nett zu sich sein! Damit habe ich es sonst nicht so, aber man will ja lernfähig bleiben, man muss es wohl auch.

Abends habe ich lange mit der Herzdame im Heimatdorf telefoniert. Wir haben die Probleme dort und hier addiert und geteilt, Unlösbarkeiten, Möglichkeiten und, wie sagt man so unschön, Timeslots erwogen.

Und immerhin im Bett dann noch einige Seiten im Keyserling gelesen, „Abendliche Häuser“. Wieviel Zeit die Figuren damals nicht gefüllt haben, es fällt mir jetzt besonders auf. Die saßen einfach in Räumen und waren, während es draußen in den weiten Wäldern vor den Gutshäusern langsam dunkel oder Winter wurde, nur da. Unsere Tiktokstakkatogedankenwelt ist weit, weit davon entfernt. Ich selbst bin ebenfalls gerade weit entfernt davon, wie Sie vermutlich gemerkt haben, und ich freue mich, wenn es wieder anders wird. Gerne auch schon vor dem Winter.

Aber man nimmt, was man kriegen kann.

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Im Bild Hammerbrook, wieder die S-Bahnstation am Morgen. Da ist man doch gleich beim Anblick schon auf 180, es passt alles.

Die rote Metalleinfassung der Station Hammerbrook, in gelb groß aufgesprüht: 180

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