Wir haben ein Ziel

Das Gute am Februar ist bekanntlich, dass danach der März kommt, wir haben also ein Ziel, ein Ziel, wir können wieder strebsam und vorwärts leben.

Sehr belebend und passend fand ich eine Radiosendung bei Deutschlandfunk Kultur mit Yulia Kosyakova, Professorin für den Forschungsbereich Migration in Bamberg: „Schwierige Angänge in Deutschland“. Was für ein Lebenslauf, was für eine Lebenshaltung, welche Gestaltungskraft, mich hat das beeindruckt. Man erwartet nicht mehr unbedingt, dass man nach einer Sendung über Migration ohne schwere Verstimmung durchkommt, aber es geht doch.

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Gelesen: Weitere Erzählungen von Alfred Andersch, „Geister und Leute – zehn Geschichten.“ Am Wochenende mehr Andersch besorgen.

Außerdem: „Gedankenspiele über die Wahrheit“ von Clemens J. Setz. Das Buch hat den bescheidenen Umfang eines etwas längeren und überaschenderweise als gebundenes Buch erschienenen Blogeintrags, ist aber für die nur etwa dreißig Leseminuten, die man dafür braucht, informativ und unterhaltsam. Die Beweisführung, warum nicht stimmende Geschichten auch wahr sein können, sie ist durchaus gelungen.

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Und im Deutschlandfunk gibt es eine Sendung über Apps zur Naturerkennung (28 Min), in der Reihe „KI verstehen“. Die vorgestellten Apps nutze ich auch, und da die Vögel schon deutlich mehr singen und draußen bald auch wieder etwas wächst, nutze ich die Gelegenheit, den Umgang mit diesen Apps noch einmal nachdrücklich zu empfehlen. Man lernt etwas, und manches fällt einem auch wieder ein, weil man einige Bäume oder Büsche oder Blumen vielleicht schon einmal besser gekannt hat, weil man schon einmal per Du mit ihnen war, in einer anderen Lebensphase vielleicht, und sei es als Kind.

Es macht die Welt jedenfalls reicher, wenn man mehr von ihr erkennt; es ist ein leicht nachzuvollziehender Benennungszauber, den man da ausübt, denn was man anspricht, das wird wahrnehmbar, gewinnt Persönlichkeit und blättert sich auf, selbst im Straßenbegleitgrün

Man könnte, also wenn man denn die technischen Möglichkeiten und die Zeit hätte, die Erwähnung von Arten in deutschen Romanen und Erzählungen auch durchzählen, gruppiert nach Jahrzehnten, und was für eine mit Sicherheit steil abfallende Kurve wäre das seit der Nachkriegszeit. Bei der Kaschnitz, ich sehe es in ihren autobiographischen Schriften, wird dieses Abnehmen der Naturschilderungen und -kenntnisse bereits in den Sechzigern registriert, vermutlich ist es das Jahrzehnt mit dem Knick.

Wie uns dabei Selbstverständlichkeiten abhandengekommen sind.

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Am Sonntag steht überhaupt kein Termin im Kalender, sehe ich am Morgen. Der erste Gedanke ist aber keine Freude, sondern vielmehr die nagende Frage, was ich da wohl vergessen haben könnte.

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Im Bild das Ufer der Bille in der Nähe unseres Gartens.

Und es kämmt ein sanfter Wind das grüne Haar der TrauerweidenHörst du auch die Stimme, dieses Raunen überm Fluss?“

Hannes Wader sang das, damals, in dem Lied „Am Fluss.“

Eine Trauerweide am Ufer der Bille, darunter ein festgemachtes Tretboot.

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