Unzusammenhängendes

Wo ich gestern gerade geänderte Nachnamen erwähnt – ich telefonierte mit einer Arztpraxis (zum Jahresende noch schnell Terminschulden klären), in der es traditionell nicht möglich ist, meinen Nachnamen korrekt auszusprechen. Ich bin dort, und zwar schon seit immer, der Herr Buddenblum. Mit einer solchen Selbstverständlichkeit werde ich dort so genannt, dass ich mich fast schon am Telefon mit diesem Namen melden möchte, um dem Personal dort entgegenzukommen und sie nicht unnötig zu verstören, wieso spricht der sich jetzt so komisch aus. Buddenblum. Eigentlich auch ganz schön. Vielleicht sollte ich die romantischeren, gefühlvollen und eher besinnlichen Texte kategorisch unter diesem Namen schreiben. Das -blum am Ende hat so etwas Friedvolles, Dekoratives, ausgesprochen Nettes, hat es nicht? Auch für Bilderbücher ist es gut geeignet, will mir scheinen.

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Ohne jeden erkennbaren Zusammenhang und nur im Bemühen, auch einmal wieder als hilfreicher Serviceteil daherzukommen (wie schreibe ich hier, ich muss mit dem Krull aufhören, um Gottes Willen, aber ich bin doch erst bei der Hälfte, wenn überhaupt), möchte ich darauf hinweisen, und zwar ohne Werbekooperation, dass ich meine Notizen gerade in einem Buch der Marke Waverley mache, es war einmal ein Leserinnengeschenk. Das sind Notizbücher mit schottischem Tartaneinband, wenn man sie in größerer Anzahl vollgeschrieben hat und aus nostalgischen Gründen in ein Regal stellt, ergibt das eine fortgeschritten attraktive Buchrückenreihe. Ich mag diese Bücher sehr, und gutes Papier haben sie auch noch, es ist füllergeeignet. Für den Freundeskreis Schreibwaren sicher nett. Um eine betont nüchterne Online-Rezension zu zitieren: „What can I say that hasn’t already been said? It’s a blank book that sits, willing and able, to take everything you throw at it.

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Das Jahr, also mein Jahr, es hat noch fünf Werktage, davon ganze vier in dieser Woche. Dazu noch drei abzuschickende Texte. Man zählt so vor sich hin, man zählt runter und raus, und dann fängt es einfach von vorne an, also wenn alles nach Plan läuft. Ich las in den letzten zwei, drei Tagen mehrfach in den sozialen Medien summierende Erschöpfungsmeldungen, dahingehend dass man jetzt noch erschöpfter sei als in den Vorjahren, noch mehr durch, noch verbrauchter, müder, kränker auch und es wiederholt sich, was ich vor einigen Wochen schon zum Herbst schrieb, dass wir nämlich diese Punkte im Jahr, zu denen wir früher traditionell Schwung geholt haben, Herbstbeginn, Jahresanfang etc., dass wir die jetzt auslassen. Weil kein Schwung da ist, den man holen könnte, man weiß nicht, wo er sein könnte. Wenn man sich umhört – es gibt einen generalisierten und verstetigten Schwungmangel, wohl nicht nur in meinem Umfeld, am Ende ist das sogar der verbleibende Haupteffekt nach dem endlosen März 2020.

Ich habe allerdings keine Ahnung, ob ich vielleicht noch erschöpfter als im letzten Dezember bin, ich weiß nicht, wie ich das messen sollte. Durch ist durch, sprach der Lurch.

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5 Kommentare

  1. Wissen Sie, Herr Buddenbohm, der Tag startet ganz anders, wenn da ein frischer Text von Ihnen darauf wartet, gelesen zu werden. Knusprig frisch, noch ofenwarm verharrt er auf dem Blog und Ihre Ankündigung im Fediverse ist wie der Duft, der einem aus der Tüte heraus auf dem Nach-Hause-Weg vom Backwerkbetrieb des Vertrauens in die Nase steigt und die Vorfreude, auf das, was da jetzt kommen mag, schürt. Und da darf es gern auch mal eine gemischte Tüte sein, auch unzusammenhängend.
    Sie könnten über die Unnerbüx vom Papst schreiben, um danach auf das tundrische Steckrübenkraut zu kommen und alles mit dem neuesten Pediküretrend abzurunden. Es wäre gut. So oder so.

    Sollten Sie in diesem Zuge mal vorhaben Seemannsgarn oder Piratinnentexte zu schreiben, empfehle ich den Namen ‚Buddelbohm‘.

    Buddenblum wäre schön als Ableger von ‚Löwenzahn‘.

  2. Diese Notizbücher sind ja wirklich wunderschön! Jetzt nur noch überlegen, wem ich so eins zu Weihnachten schenken könnte. (Im Zweifelsfall: mir.)
    Ich wüsste aber gern: ist das ein Hardcover? Oder eher biegsam?

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