Links am Morgen

Gestern erschienen keine Links am Morgen und auch sonst nichts, den Fall hatten wir lange nicht mehr. Das kam so: Ich bin morgens ins Krankenhaus gefahren worden – mit Blaulicht, wie der innere Dreijährige jubelte – habe dort den Vormittag verbracht und mich intensiv mit einer Nierenkolik amüsiert, eine Erfahrung, von der ich insgesamt doch eher abraten möchte.

Neben mir, auf einem knallgelben Schrank in der Notaufnahmen, klebte ein Zettelchen, darauf stand “Seelsorge-Kästchen”. Was da wohl drin gewesen sein mag? Der Ausdruck ist irgendwie ganz heimelig, Seelsorge-Kästchen, das klingt schön und wie etwas, das die Oma holt, wenn ein Enkel einen kleinen Kummer hat. “Na, was hast du denn? Soll ich mal das Seelsorge-Kästchen holen?” Ich habe es dann aber nicht herausgefunden, was es beinhaltet, und vermutlich war das auch gut so. 

Das Internet fand währenddessen weiterhin statt, ich habe mich aber kaum darum gekümmert. Heute komme ich vermutlich wieder etwas mehr dazu, nehme ich an. 

So viel kurz dazu, jetzt ein paar Links:

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Kiki über Arbeitswege und Arbeitsorte. Ich bin am Montag zum ersten Mal seit einer Ewigkeit im Büro gewesen, weil ich mich zur Abwechslung mal konzentrieren wollte. Dort war ich allein, allein (sofort Fanta 4 im Kopf, schlimm), das war auch mal eine interessante Erfahrung. Auf dem Weg ins Büro hatte ich einen Gedanken, der vermutlich Bände spricht, was die aktuelle Situation betrifft, ich dachte nämlich, während ich Notebook und diverse Stecker etc. einpackte, dass ich einfach hoffen muss, im Büro auf funktionierende Technik zu treffen. Vor etwa acht Wochen hätte ich das noch in Bezug auf das Home-Office gedacht.

Und der Wandkalender im Office-Office stand noch auf dem 12. März.  Ich habe vorgeschlagen, das jetzt so zu lassen, quasi als Mahnmal. 

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Die Brüsseler Innenstadt wird Fußgängerzone und wir murmeln nur ganz leise etwas von “Hallo Hamburg?”

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Niemand hat die Absicht, eine Software zu verbieten

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Eine knapp gehaltene Zusammenfassung zur Übertragung von Corona durch Kinder

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Diese Rezension klingt so, als ich das lesen wollen würde, das Buch habe ich gleich mal vorgemerkt. Ich war am Montag übrigens auch in der nun endlich wieder geöffneten Zentralbücherei, in der es jetzt nichts mehr gibt, was für eine angenehme Aufenthaltsqualität sorgt, also kein WLAN, kein Café, keine Arbeitsplätze, Man soll da nur kurz rein und schnell wieder raus, Bücher abwerfen, Bücher aussuchen und weg, wodurch mir leider ein verlässlicher Contentanteil wegfällt. Aber immerhin habe ich wieder Zugriff auf die Bücher, das finde ich enorm beruhigend.  

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

 

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Merci! 

Links am Morgen

Ein paar Zahlen von Allensbach zu Lehrerinnen und der Schulsituation. Kann man sich dann aussuchen, wie man die findet, die Zahlen. Etwa diese hier: “Rund ein Viertel der Befragten geben an, bei der Umsetzung von Unterrichtsinhalten aktuell komplett auf sich allein gestellt zu sein.” Da sind dann auch solche dabei, nehme ich an, bei denen es ein Glück ist, dass sie keinem mittelmäßigen oder gar schlechtem Konzept folgen müssen. Es ist kompliziert. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Links am Morgen

Das Erlernen von Distanzierungssystematiken: eine neue Kernkompetenz.Ich schließe mich aber auch diesem Zitat an: “Nachvollziehen kann ich ehrlich gesagt nicht mehr viel.”

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Der Familieninfarkt. Wie man vielleicht merkt, wirken einige Eltern hier und da etwas ungehalten.

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Tiefschürfendes über Gabenzäune

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Der Herr der Fliegen, aber die andere Version. Via Textautomat auf Twitter.

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Ein Buchtipp für den nächsten Lockdown. Ich habe es nicht gelesen, aber es klingt so, als sei es genau das richtige Werk für solche Situationen. Im Garten oder im Park zu lesen, besser noch wäre natürlich ein Kirchhof.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

 

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Mit offenem Mund durch die Stadt

Der Sohn lernt etwas über die Atmung der Hochseehaie. Er hätte dabei gerne meine Hilfe, etwa weil er das vage Gefühl hat, dass in einen Satz, der sich über mehr als eine halbe Seite erstreckt, irgendwo ein Komma oder dergleichen gehört. “Kenne ich”, sage ich voller Empathie, “genau das Gefühl kenne ich gut.” Verständnis ist wichtig in der Erziehung, sagt man, der Sohn sieht mich aber weiter erwartungsvoll an. Was denn noch? Egal.

Die Hochseehaie, darüber muss ich nämlich jetzt dringend nachdenken, die Hochseehaie haben da so eine faszinierende Art der passiven Sauerstoffaufnahme. Also die atmen nicht, wie es Mensch oder Makrele machen, nein, die brauchen dafür bewegtes Wasser. Entweder müssen sie mit offenem Maul vorwärts schwimmen, dadurch nehmen sie das entgegenkommende Wasser auf, oder aber sie müssen in einer Strömung herumliegen, dann kommt ihnen das Wasser mit dem frischen Sauerstoff darin sogar von selbst entgegen, was für ein Service. Der Sohn hat immer noch Fragen, aber ich winke ab, denn ich muss mir jetzt dringend vorstellen, wie das bei Menschen wäre, ich finde das enorm faszinierend. Wenn wir da immer so mit offenem Mund herumlaufen würden, damit genug Luft hereinkommt. Oder wenn wir S-Bahn fahren würden und alle Fenster müssten unbedingt geöffnet sein, damit wir alle so in die Zugluft jappen könnten, ist das nicht zu und zu schön, das Bild? Und wer die Fenster schließt, ist ein Mörder. Großraumbüros wären nur mit Windmaschine denkbar, was einem alles einfällt! Lernen macht doch eigentlich Spaß.

Der Sohn wedelt schon wieder mit der Hand vor meinem Gesicht herum. Dabei sitzt der vor einem Computer, der kann doch bitte einfach das Internet aufmachen und warten, bis genug frische Bildung vorbeitreibt? Sind wir nicht alle ein wenig Hai? 

“Ich soll meine Meinung begründen”, sagt der Sohn. “So ein Unfug”, sage ich, “das macht doch heute kein Mensch mehr.”

Das ist nämlich bei allem Ärger über organisatorische Fragen das Schöne an der Home-School. Man kann den Kinder wirklich helfen und ihnen ganz wichtige Antworten mitgeben. Da haben sie dann auch lange etwas davon. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Links am Morgen

Frau Novemberregen korrespondiert.

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Eine Lehrerin über die Schulöffnungen: “Und soll ich Euch etwas sagen? Ich fühle mich verarscht.” 

Ich fühle mich übrigens auch dezent veralbert, hauptsächlich von der Tatsache, dass jetzt beide Söhne im Schichtbetrieb halbe Schule haben, aber in gegenläufigen und völlig unvereinbaren Rhythmen, so dass jetzt hier alles noch schwieriger, noch komplizierter, noch absurder ist und ein halbwegs geregelter Ablauf quasi gar nicht mehr herzustellen ist, Und ein Kind, das kurz mal in der Schule war, denkt natürlich, dass es damit fertig ist, was soweit nachvollziehbar ist. Es ist aber nicht fertig, es soll danach noch von uns motiviert und beschult werden. Toll! Wirklich ganz, ganz toll.

Und auch wenn ich auf allen Kanälen bemüht bin, Scherze über die Lage zu machen, sei die Anmerkung doch kurz mal gestattet, dass es nicht geht. Home-Office und Home-School gleichzeitig geht einfach nicht, das ist eine Tatsache, und im Grunde ist es eine recht bittere. Man macht nämlich eines davon mit großer Sicherheit schlecht oder gar nicht, man ruiniert wahlweise die Bildungsaufgaben, den Beruf oder die Beziehungen oder auch alles drei gleichzeitig, es kommt ganz auf die Tagesform an. Und es kommt übrigens auch auf die Tagesform an, welchen Schaden man gerade besonders schlimm findet.Variatio delectat, aber gar nicht bei jedem Thema.

Man liest gelegentlich etwas von “Corona-Elterngeld” – und tatsächlich wäre das der einzig vernünftige Ansatz gewesen. Zu retten, ach, zu spät. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Links am Morgen

Eine mir sinnvoll vorkommende Anmerkung zu den Obergenzen. Besonders der Absatz unter “Gefährlicher Fehlanreiz”.

Und mehr habe ich heute nicht für Sie. Vermutlich sind alle so dermaßen mit Lockerungsübungen beschäftigt, dass weniger Texte erscheinen oder ich weniger Zeit habe, welche zu finden, das kann natürlich auch sein.  

Damit verabschiede ich mich also schon in die Home -School und kümmere mich um den, ich zitiere, “Mäuse- oder Rattenturm von Bingen oder Hameln.” Ich erkenne grob eine Richtung, glaube ich. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Massiv gelockert

Gestern stand etwas von “massiven Lockerungen” in den Schlagzeilen, da fand ich die Formulierung etwas seltsam. Massiv und locker, das passt doch nicht? Das kann man doch so nicht schreiben? Aber egal. Das geht mir gerade dauernd so, dass ich mit den Meldungen in den Medien nicht klarkomme, dauernd stören mich Wortwahl oder Inhalt oder beides, gewiss liegt es an mir. Ich werde ungnädig, das wird es sein, der Weg zum Nörgelrentner liegt klar vor mir. Dazu passt auch meine phänomenal schlechte Laune heute, für die mir nicht einmal ein plausibler Grund einfallen wollte, der Tag war einfach nicht meiner, aber es wollte ihn mir auch keiner abnehmen. 

Ich las dann doch einmal etwas, eine Erzählung vom ollen Raabe, “Zum wilden Mann”. Das war eine rechte Wahl für misanthropische Wallungen, wir kommen darin insgesamt nicht gut weg. Aber vonne Erzähltechnik her, falls Sie so etwas interessiert, ist das übrigens ein Knaller, das Büchlein, wie der Erzähler da zu Beginn die Leser ins Haus bittet, wie er zwei Seiten etwas lang und breit beschreibt, um dann zu notieren: “Ohne lange Beschreibung, das Wetter war …” Raabe wird ja gerne mal unterschätzt.

Massiv gelockert gibt sich die Stadt also, das habe ich schon vom Sofa aus wahrgenommen, dafür musste ich nicht einmal rausgehen. Aufbrandender Verkehr, wildes Gehupe, Lärm allenthalben. Gekeife auf der Straße, Autofahrer schreien sich an, Bauarbeiter rufen sich etwas zu, ein Mensch schiebt ein entsetzlich klapperndes Metalldings über den Fußweg, dessen Zweck sich mir von oben nicht einmal erschließt, furchtbar laut ist es jedenfalls, laut ist alles, unruhig, brodelig und nervös, alle müssen wieder irgendwo hin und das scheint der Stimmung nicht zu bekommen. Vermutlich wollen alle irgendwo hin, aber nicht genau dahin, wohin sie jetzt müssen, denke ich mir. Über dem Haus steht ein Hubschrauber und fliegt einfach nicht weiter, er knattert da alles voll. An der Alster ist eine Demo mit Autokorso und das Aufwachen der Straßen ist insgesamt etwas unschön. Aber man selbst wacht ja auch nicht immer schön auf, was kann man da von der Millionenstadt erwarten. 

Nur die Kinder auf dem Spielplatz, die sind ganz leise, wie scheue Wildtierchen. Sitzen da in der Sandkiste und gucken sich so um, vorsichtig. 

Wenn man nicht gerade vor einem der immer noch geschlossenen Restaurants steht, wenn man kurz ausblendet, dass an jedem Ladengeschäft irgendwelche Zettel mit Erklärungen und Hinweisen hängen, es fühlt sich an wie Hamburg damals, vor März. Vormärz! Gleich wieder in die Homeschool und schnell Geschichte nachlesen. 

Nein, ich gehe raus und sammle Sätze. Im Vorübergehen gehört:

“Über die Folgeschäden berichtet ja keiner, aber bei der ist das so, die kommt nicht einmal mehr in den ersten Stock.”

 

“”Es geht ja auch im die Autorität von Frau Merkel.”

“Ja, ja, die Merkel.”

 

“Alkohol und Zigaretten sind gar nicht so schlimm, wenn man Tabletten dazu nimmt.”

“Sag mal, spinnst du jetzt völlig?”

Im Bahnhof steht einer, der von seinem Hass zerfressen wird. Man kann es förmlich sehen, wie es ihn von innen her zerreißt. Der redet auch von der Merkel, aber er bringt nur immer wieder den Namen gepresst hervor, “Merkel, Merkel”, er hat die Fäuste geballt und sein Oberkörper schaukelt etwas. Sein Gesicht ist ganz rot vor Anstrengung, so stößt er wieder und wieder fluchend ihren Namen hervor und Sinn scheint das nicht weiter zu haben. Er spricht auch keine Menschen an, er ist nur einer von denen, die dauernd etwas von sich geben, einfach ein Wutbrabbler. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite der Wandelhalle, steht eine von seiner Art, eine wütende Frau, die beliebig Leute anpöbelt und ihnen ein paar auf die Fresse anbietet, dem Dreckspack, das da so herumläuft, komm doch her, du! Du Sau! Aber jetzt hat sie sich auf den Mann da eingeschossen, auf den mit der Merkel, Merkel, der ist nämlich der einzige weit und breit, der nicht weggeht, wenn sie sich mit ihren Beschimpfungen nähert. Und sie ruft ihm immer wieder zu: “Komm doch rüber, wenn du was willst! Kriegste aufs Maul!” Sie droht ihm mit der Faust und es klingt eindeutig gewaltbereit, gar kein Zweifel möglich, die meint das völlig ernst, aber der andere bekommt das natürlich überhaupt nicht mit, weil er vermutlich gar nichts mehr mitbekommt, die Sätze nicht und die Leute nicht, der bleibt da immer weiter stehen, guckt ins Leere und stößt weiter “Merkel, Merkel” hervor. Der Mann und die Frau stehen mit gehörigem Abstand, weit mehr als es die Hygiene neuerdings erfordert, und sie bewegen sich nicht weg und nicht aufeinander zu, sie stehen und bilden da eine Zwickmühle des Hasses. Und zwischen den beiden gehen unentwegt Leute durch, die müssen irgendwo hin und halten sich für vergleichsweise normal, so auch ich. Aber was weiß man schon.

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Links am Morgen

Wer sich noch vehement für das Thema Schulöffnungen interessiert – hier etwas bei Spektrum dazu.

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Will we ever shake hands again? Ich möchte hier etwas ergänzen, was bisher nirgendwo vorkommt, soweit ich sehe jedenfalls, nämlich das Lockerungsruckeln. Das kann man auf den Fußwegen und in den Parks im Moment gut beobachten, es entsteht, wenn sich Bekannte oder Freunde treffen und nicht recht wissen, ob sie sich jetzt um den Hals fallen sollen oder nicht. Pandemie vorbei oder lieber weiterhin Vorsicht, das ist ja eine schwierige Frage, die Antworten fallen individuell aus und man weiß natürlich nicht sofort, wie die oder der andere das sieht, und dann ruckeln die beiden Menschen da so aufeinander zu, manchmal auch mit halb erhobenen Armen, die dann zaghaft wieder sinken oder aber sich entschlossen um das Gegenüber schließen. Der Ausgang ist ungewiss und das alles mutet etwas wie ein instinktgesteuertes Balzritual an, man hat schnell eine Tierfilmerzählerstimme im Kopf. 

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Und schon wieder eine schlechte Nachricht, ich suche mir das auch nicht aus. Stammleserinnen erinnern sich an “Was machen die da”. das Interviewprojekt von Isa und mir, da haben wir auch zwei Swinglehrer befragt, Marei und Ole.

 

Am Dienstag ist Marei gestorben. Man kann aber weiterhin sehen, wie sie tanzt, und das ist vermutlich in diesem Fall auch die rechte Form der Erinnerung. Sie hat unfassbar gut getanzt. 

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Eine Expertenmeinung

Nach den ersten Schultagen, die sich natürlich von den Schultagen vor den Schließungen erheblich unterschieden, ist es doch interessant, was die eigentlich wollen, um die es bei dem Ganzen geht. Das sind nicht die Lehrerinnen und Lehrer, das sind die Kinder. An Meinungen zum Digitalisierungsrückstand vom Lehrpersonal, von Eltern und von Bildungspolitikern ist im Netz kein Mangel, einige Kinder und etliche Mütter und Väter haben auch schon geschrieben, wie sie das Home-Schooling fanden, aber wie es nun aus Expertensicht, also aus Kindersicht, eigentlich künftig sein sollte, das habe ich noch gar nicht gelesen. 

Ich habe mich also mit Sohn II darüber unterhalten. Bei dem Gespräch spielten Sicherheitsbedenken, Hygiene etc. für ihn überhaupt keine Rolle, das Wort Corona kam nicht einmal vor. Was er aber sehr gut finden würde, ich darf das hier so wiedergeben, das wäre, wenn die Schule weiterhin und dauerhaft halb und halb stattfinden würde, also halb in der Schule und halb als Home-School. Und vor allem sollten die Klassen am besten dauerhaft halbiert bleiben, denn dann ist es viel ruhiger und man kann sich erheblich besser konzentrieren. Oder man kann sich endlich überhaupt einmal konzentrieren. Und wenn man immer etwa die Hälfte von dem ganzen Lernzeug zuhause machen soll, dann kann man sich dort einteilen, was man wann und vor allem auch in welcher Reihenfolge macht. Das kann man in der Schule nämlich so gut wie nie und das ist schlimm, das ist eine echte Zumutung. Falls Sie das jetzt als Erwachsener lesen und also von hoher Warte aus lächeln, das ist übrigens wirklich schlimm, wie Sie erstens sicher noch aus Ihrer Kindheit erinnern und zweitens aber auch aus Ihrem jetzigen Alltag kennen. Es ist schon ganz gut, Reihenfolgen selbst festlegen zu können und im Alltag wenigstens kleine Freiheiten zu haben, das leuchtet sofort ein. Oder, wie Sohn II sagt: “Man macht das doch viel besser, wenn es einem gerade passt.” Er findet auch gut, dass man zuhause so langsam oder auch so schnell sein kann, wie es gerade der Stimmung entspricht, “denn man ist ja nicht jeden Tag gleich.”

Sohn II hat im Moment jeden Tag am Vormittag einige wenige Stunden Unterricht mit einer halben Klasse, im Grunde ist das kaum der Rede wert. Wenn er nun beim Denken von halben Tagen ausgeht, dann meint er nicht das Modell aus meiner Kindheit, also stramme Schule bis zur Mittagszeit und dann stundenlang quälende Hausaufgaben. Er meint ein viel selbstbestimmteres Modell, in dem auch Apps, das Internet und Online-Klassenzimmer eine Rolle spielen, dies aber so selbstverständlich, dass es gar keiner weiteren Erwähnung bedarf. Das vehement negative Gefühl, das ich damals bei Hausaufgaben hatte, das hat sich so durch die Home-School bisher bei ihm nicht eingestellt. Die Schule braucht man, so sagt der Sohn, um Freunde zu treffen und richtig schwere Sachen erklärt zu bekommen. Für das Üben, für Wiederholungen oder für Fleißkram braucht man die aber nicht, das geht auch alles in der Wohnung und das ist da viel entspannter. Und Lehrerinnen und Lehrer sind zwar oft nett, es macht schon auch Spaß mit denen, aber eben nicht auf Dauer. Zeiten alleine sind nämlich auch sehr gut. 

Von Sehnsucht nach schulischer Normalität also keine Spur, ich werde dazu aber auch noch den anderen Experten im Haushalt befragen. Und falls Sie auch Expertenwissen im Haushalt haben, ich würde das ja interessant finden. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, heute selbstverständlich für den Schulsachverständigen Sohn II, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Merci! 

Links am Morgen

Das Team auf der anderen Seite wird auch nicht kleiner. Steffen. Ich habe mit ihm, es ist Jahre her, einmal eine Diskussion per direct message auf Twitter gehabt, die beschäftigt mich heute noch. Und zwar im besten Sinne, ein Denkanstoß mit Anspruch und Klasse war das und das war, wenn ich die Kommentare anderer lese, nicht untypisch für ihn. 

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Für den Freundeskreis Kurzarbeit, ich glaube ja, dass dieses hier eher nicht so bekannt ist. Das sollte aber besser bekannt sein. Gefunden via Iris Binnewies auf Twitter.

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Die unbelehrbaren Konsumenten und die ungenauen Prognosen. Meine Rede, Prognosen kosten nur Zeit. in der man nicht hinsieht, was ist. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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