Spaziergangsmenschen in Herbstmode

Ich höre weiter „Sterben im Sommer“ (Zsuzsa Bánk), bei einer Alsterrunde am frühen Abend beende ich es. Das Ende ist schön, und wenn man sich dafür an einem Spätsommertag an ein Ufer stellt, um es in Ruhe zu hören, dann ist es sogar noch viel schöner. Das war unerwartet, aber ich stand da sensationell passend für die letzten Sätze. Ich sehe weiter den Clan (auf arte), einmal also Ungarn, einmal Belgien. Ich finde es seltsam erholsam, so viel von Ungarn zu hören, ohne dass es dabei um den dort regierenden Unsympathen geht, ich finde es auch unterhaltsam, bei den Bildern aus Belgien, bei denen überhaupt nicht betont wird, dass sie aus Belgien sind, die Kleinigkeiten zu entdecken, die eben doch darauf hinweisen, dass es sich um Bilder aus einem anderen europäischen Staat handelt. Im Handeln der Figuren auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu achten, das macht Spaß. Europa kann so sympathisch und interessant sein, ab und zu muss man auch darauf wieder hingewiesen werden. Vermutlich kommt mir nach wie vor zu wenig, viel zu wenig Literatur und überhaupt Kultur aus Litauen, Slowenien, Norwegen, Montenegro, dem Baskenland usw. unter, vermutlich ist da eine Lücke, eine entsetzliche Lücke.

Ungarn ist das einzige Land, aus dem mich jemals eine formvollendete Abmeldung vom Blog erreicht hat. Der überaus freundliche Hinweis einer mir bis dahin unbekannten Hinterbliebenen per Mail war das, in der stand, dass ich dort nun eine Leserin weniger habe, eine Dame, die ich früher einmal gekannt habe: „Sie hat sie immer gerne gelesen.“ Wann erfährt man so etwas schon als Autor? Eine Trauermitteilung war das, eine Leserin weniger. Ich habe mich damals für den Hinweis bedankt, und ich habe bei den nächsten veröffentlichten Texten an diese Leere in Ungarn gedacht, an diese Nichtmehrleserin am Balaton.

Ich denke immer noch manchmal daran.

Auf der Alster sehe ich Segel dicht an dicht, eine Überfülle an Booten, ein schwappendes Verkehrschaos. Diese Stadt ist zu groß und zu freizeitgeil für so einen kleinen aufgestauten See. Stand-Up-Paddler mit freien Oberköpern, austrainierte Muskeln im letzten Sonnenlicht. Oben der Himmel ist dezent weiß bewölkt, wolkig eingefasst und da, wo am Mittag noch das tiefe Blau war, ist er jetzt fast unangenehm süßlich lilafarben, so ein blasses Fliederlila ist das, und Achtung, Klischeeverdacht, an einigen Stellen ahnt man auch ein unvermeidliches Rosa. Man kennt das so aus jedem Aquarellkurs am Meer, man würde es sich nicht hinhängen.

Auf dem Fußweg am Ufer, im schon tiefer werdenden Baumschatten, stehen und gehen Spaziergangsmenschen. Die tragen schon Herbstmode, vermutlich deswegen, weil sie die gerade gekauft haben, neue Kollektion. Und dann zieht man die Sachen eben an, und dann steht man da im arg neu aussehenden und noch unpassend herbstbraunen Übergangsjäckchen am Ufer und sieht auf die halbnackten Wassersportler, die in dieser geradezu abgeschmackten Kitschpostkartenkulisse da noch einmal die Sommerinszenierung aufführen. Bis zur letzten Vorstellung am, Moment, Donnerstag, wenn der Wetterbericht stimmt, führen sie die noch täglich auf, und dann räumen wir das Lila, das Rosa, die Segelbötchen und die Boards und den ganzen Sommer weg und machen die Übergangsjacken zu und spannen die Schirme auf.

Ich sehe mir das künstlerisch eher zweifelhafte Lila da oben noch einmal an. Aus ihm heraus kommt mir etwas entgegengetaumelt. Ein Lindenblatt ist es, das auf meiner Jeans landet, ein Blatt mit einer streifigen Ahnung von Gelb.

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Links am Morgen

Warum wird Kindern so viel zugemutet?

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Kaufen Sie kein Elektroauto!

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Kidding?

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Die Wahlomatisierung der Demokratie

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54books fragte auf Twitter nach Zitaten aus Filmen, Büchern etc. im Sprachgebrauch, und die Antworten sind allemal unterhaltsam genug für eine Kaffeepause.

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Ich sehe ausgesprochen selten Serien, aber die belgische Serie “Clan” gefällt mir, auch wegen der ungewöhnlichen Erzählweise. Hier eine Rezension dazu, sehen kann man die zehn Folgen gerade bei bei arte.

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Die Kürbissaison mit den ersten beiden Hokkaidos aus dem eigenen Garten gestartet, mit dieser Suppe, bewährt aus den Vorjahren. 

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Eine Instagram-Empfehlung, ich mag die Bilder von Natela Grigalashvili.

 

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Montag

Zum Wochenanfang erst einmal um 5 Uhr morgens so gegen ein niedriges Möbelstück im noch nachtdunklen Flur rennen, dass das Schienbein blutet. Okay, denke ich, und schreie trotz des jähen Schmerzes nicht laut herum, denn alle schlafen noch und es nützt ja auch nichts und ich bin mittlerweile alt genug, um mich manchmal halbwegs zusammenreißen zu können, okay, denke ich, auch diese Woche ist also ein harter Hund. Da mal mithalten!

Ich steige fluchend und knurrend in die Dusche. Blut in der Wanne, es verquirlt sich mit dem heißen Wasser in Richtung Ausguss. Farbige Schnörkel auf Weiß, ich denke unwillkürlich an den Buchtitel von Wondratschek: „Früher begann der Tag mit einer Schusswunde.“ Auf was man so kommt!

Ich gehe humpelnd ins Büro. An der großen und vielspurigen Kreuzung, die auch noch unfassbar hässlich ist, ein überdimensionierter urbaner Affront gegenüber Fußgängern ist das da eigentlich, stehen zufällig gleich drei SUVs in der ersten Reihe an der roten Ampel. Schwarz, riesig und monströs sind diese Autos. Sie sind von verschiedenen Herstellern, aber sie sind im gleichen Geist gebaut. Als die Ampel auf Grün umspringt, geben alle drei Fahrer Gas, und wie sie Gas geben. Jetzt nur nicht verlieren, Erster sein, Bester sein, Schnellster sein, drei röhrende Motoren, die Fahrzeuge schießen gleichzeitig nach vorne. Es ist alles dermaßen lächerlich, denn die drei Fahrer, Männer natürlich, sie wollen am Ende auch nur in irgendein Büro, meine Güte. Ja, toll, du warst heute echt schnell im Großraumbereich, Respekt, du wilder Krieger, du Hektor unserer Tage.

Es gibt in Hamburg eine Soko Autoposer. Die sollen die Typen jagen, die ihre Autos übertunen und in der Stadt damit nachts illegale Rennen gegeneinander fahren. Die Damen und Herren aus dieser Soko könnten sich morgens auch einfach an diese Ampel stellen, alle Vorkommnisse dort notieren, zack, Jagd vorbei, that was easy.

Ein Mann auf der anderen Straßenseite, sechs Spuren weiter. Er lehnt an der Ampel und sieht in etwa so müde aus, wie ich mich noch fühle. „Just do it“ steht groß auf seinem knallbunten Hoodie, „Just don’t“ steht in seinem grauen Gesicht.

Unter der Brücke drei Obdachlose, eng aneinander liegen sie da im Dreck, im Lärm und in kaputten Klamotten und zerschlissenen Schlafsäcken. Vor ihnen eine große Papiertüte mit letzten Habseligkeiten, auf der Tüte steht: „Haute Couture.“ Die Aufschrift auf den Tüten und Kartons, die Obdachlose bei sich haben, ist fast immer zynisch. Im letzten Jahr sah ich irgendwann, ich schrieb auch darüber, den Obdachlosen unter dem Karton von „Maisons du Monde.“ Was für eine unfassbare Gemeinheit.

Eine Frau steht vor einem der Bürogebäude in Hammerbrook und wühlt in ihrer Handtasche. Sie wühlt immer schneller und guckt zwischendurch bittend zum Himmel, sie wühlt jetzt eindeutig hektisch, sie weint. Sie hat etwas nicht mit, vermutlich war es enorm wichtig, sie schluchzt. Vielleicht ist es auch ganz anders, vielleicht ist es noch schlimmer, man kann es im Vorbeigehen nur raten. Jedenfalls aber: Tränen am Montagmorgen, da ist die Woche dann auch bereits gelaufen, nehme ich an.

Im Vergleich, denke ich, im Vergleich geht’s mir ja noch gold. Es ist nur ein Montag, es ist nur eine dieser Wochen.

Just do it.

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Dreimonatstage

Morgens um fünf Uhr, wenn ich aufstehe, ist es fußkalt und stockdunkel in der Wohnung, ist Pullover- und Dickesockenzeit, ist mittlerer bis später Oktober und das ist nicht der mit dem Gold, oh nein. Gegen neun, zehn Uhr am Vormittag geht es schon langsam auf einen früheren Monat zu, im spätsommermilden Windchen wehen Septemberspinnen am Balkon vorbei, kleines, ganz kleines und nur hauchfeines Geprange der vorbeiziehenden Glitzerfädchen vor Postkartenhimmel, dazu Kirchenglocken und Kinderlachen vom Spielplatz. Man möchte aufstehen, rausgehen und dem Vorbeigewehten hinterhergehen, man möchte Landschaften sehen und Strecke machen. Es ist Wanderwetter, bis zum Meer möchte man gehen, den Flüssen nach, in meinem Fall also der Elbe nach. Und um elf Uhr brät der August uns dermaßen die Fenster gar, dass man schon wieder alles von sich werfen möchte, in was man sich am frühen Morgen noch fröstelnd gekuschelt hat, dass man da einfach nur noch sitzen möchte, aber möglichst im Schatten und mit Schirmchengetränk und Klingklangeiswürfeln darin. Bis es am frühen Abend schließlich wieder vier Wochen später werden wird und um zehn dann noch einmal. So läuft das hier gerade. Ich ziehe mich dreimal am Tag um, wie in einem älteren englischen Roman.

Wir haben die Kindergeburtstage durch. Mein Zukunftsteam, wie ich den Nachwuchs neuerdings launig nenne, ist jetzt 12 und 14 Jahre alt. Im Grunde müssten wir mit der Zählung des Alters einmal aussetzen, weil sie doch im letzten Jahr nicht recht Kinder sein durften, aber so läuft es natürlich nicht.

Ich habe ein freies Wochenende, also von Kindergeburtstagen und Haushalt, Hausaufgaben, Lernen etc. einmal abgesehen. Ich habe jedenfalls keinen bezahlten Job zu tun, keinen Text zu schreiben, keine Deadline zu fürchten, ich habe es tatsächlich geschafft. Das ging jetzt erstaunlich schnell, neulich war doch erst das Vorhaben dazu hier verzeichnet, jetzt kommt schon die erfolgreiche Umsetzung. Das ging sogar zu schnell für mich. Ich fühle mich nicht gut vorbereitet, ich sitze etwas ratlos herum und denke: „Ja, was jetzt“. Man muss eben alles erst üben, man muss alles erst lernen. Auch Pausen.

Ich höre „Sterben im Sommer“ als Hörbuch, Zsuzsa Bánk. Nicht eben die amüsanteste Lektüre, versteht sich, aber herbstlich angemessen und Ungarn – auch mal interessant.

Ansonsten der Rücken, der Schreibtisch, das Problem. Ich sitze hier dummerweise etwas schmerzverkniffen und leise stöhnend. Ich mache also alles aus und gehe, im Gehen wird es besser. Das habe ich so beschlossen. Sicherheitshalber gehe ich aber zur Alster und nicht an die Elbe. Das Meer ist für heute dann doch zu weit und um die Alster verläuft man sich gewiss nicht in eine unwägbare Ferne.

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Urbanes Können

Es mag ja sein, dass Sie in einer Kleinstadt leben, in einem Dorf gar, in dem der öffentliche Raum, so Sie da überhaupt einen nennenswerten haben, noch nicht durch im Weg herumstehende E-Scooter zerschandelt worden ist. Dann haben Sie auch nicht die Bilder im Kopf, die etwa im Hirn eines Großstädters oder, versteht sich, einer Großstädterin entstehen, wenn die den Begriff E-Scooter hören oder lesen. Während unsereins etwa an das täglich wachsende und offen gestanden auch immer schwerer zu beherrschende Bedürfnis denkt, die Dinger mit Schmackes aus dem Weg zu kicken, denken Sie vielleicht nur in normaler und also eher unbewegter Gefühlslage an das Gerät an sich, das kann ich mir zumindest gut vorstellen. Sie denken also in dieser Hinsicht ganz anders als ich, als die Menschen aus den millionengroßen Städten.

So spaltet auch der E-Scooter die Gesellschaft, wie eben alles die Gesellschaft spaltet, es ist nämlich weiß Gott kein Kunststück, die Gesellschaft zu spalten, wie ich auch als Autor weiß, der von manchen gelesen wird, von manchen aber nicht, auch da zerfällt das Land sauber in zwei Teile. Wenn man das bis zum Ende durchdenkt, man kommt unweigerlich darauf, dass die Gesellschaft nicht gespalten ist, sondern vielmehr zerspant. Aber das nur am Rande. Wo war ich?

Die E-Scooter-Bilder. Ich wollte etwas für die Vereinheitlichung unserer Denkmuster tun und Ihnen erzählen, was ich heute erstmalig gesehen habe, was nun aber zumindest für mich zum Bild des Scooters künftig dazuzugehören haben wird, für andere Menschen aus dieser Stadt vermutlich auch bald. Und zwar fuhr ein Jugendlicher auf einem E-Scooter eine Kurve um mich herum, selbstverständlich auf dem Fußweg, und dann gegen einen Mülleimer, was allerdings aus Absicht geschah, wie ich kurz darauf verstand. Er sprang nämlich kurz vor dem Aufprall kunstvoll ab und blieb dann da so stehen, ein Bein wieder auf dem hart ausgebremsten Scooter, und ich dachte noch, was macht der da, dann fing es auch schon an zu qualmen. Die ihn begleitenden und sicherlich mit ihm befreundeten Jugendlichen nickten beifällig, das war nämlich cool, was der da machte. Er beschleunigte einfach weiter. Da der Roller aber nicht nach vorne konnte, brannte er erstaunlich schnell etwas durch, wobei ich nicht genau weiß, was da nun qualmte, das Rad, der Motor, wie auch immer, es ist ja auch egal. Es wölkte etwas giftig aus dem Rückradbereich, es stank.

Um das Bild vollständig im Kopf zu haben, müssen Sie sich den Jugendlichen bei dieser Aktion mit einem gänzlich unbewegten Gesicht vorstellen, weil er eben wirklich cool war. Ernst, lässig, ein Topchecker erster Klasse, das war urbanes Können in Vollendung. Don’t try this at home!

Anders der Mann im deutlich reiferen Alter und im Anzug, der mir heute Morgen auf dem Arbeitsweg im Büroviertel auf einem E-Scooter entgegenkam, selbstverständlich auf dem Fußweg, und der dabei einen eleganten Bogen um mich fahren wollte, in einem gerade noch höflichen Abstand zu mir. Er hielt einen Coffee-to-go-Becher in der Hand und wollte in dieser Kurve einen Schluck nehmen, wobei das einhändige Fahren auf so einem Ding nicht unbedingt empfehlenswert ist. Er legte sich also vor mir nach allen Regeln der Stuntkunst auf die Fresse und lag mir für einen Moment flunderflach im Weg. Er stand dann bemüht schnell wieder auf, ließ seinen ausgelaufenen Becher dort liegen, wo er sich ergossen hatte, klopfte seinen dezent verrutschten Anzug etwas ab, fühlte kurz in seine Gliedmaßen hinein, bewegte dies und das und eruierte vorsichtig die Schadens- und Bruchlage, schüttelte auch den Kopf probehalber einmal hin und her, und fuhr schließlich weiter, als sei nichts geschehen.

Mit beiden Händen fest am Lenker.

So etwas gehört jetzt dazu, wenn man an E-Scooter denkt, finde ich. Ich halte Sie aber auch gerne weiter auf dem Laufenden, ich werde berichten, so zumindest der Plan.

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Junges Glück und so

Ich gehe ins Büro, was ich nicht müsste. Das Home-Office wäre auch okay, niemanden würde es stören, niemand würde auch nur fragen. Aber ich finde es doch ziemlich gut, morgens draußen gewesen zu sein, im Wetter, in der Jahreszeit und in der Stimmung der Stadt. Und ich finde es zu sinnlos, dafür nur um den Block zu gehen, für diese Nummer fehlt mir einfach der Hund, der mir sonst im Alltag allerdings keineswegs fehlt. Also gehe ich wie früher wieder ins Büro, durch einen ausgesprochen freundlichen Oktobermorgen mit Hoffnung auf Sonne und ja, ich weiß, es ist August. Vor der Grundschule (überlesen Sie das, wenn Sie mir auf Twitter folgen, es stand dort schon) schreit und weint ein Kind mit Ranzen auf dem Rücken, es will dort auf keinen Fall hinein. Die Mutter zieht an seiner Hand, nicht unfreundlich, aber doch, dann geht sie in die Hocke und spricht leise mit ihm. Ein paar Meter weiter geht gerade ein Erwachsener mit Notebooktasche einfach so in ein Bürogebäude, er hat sich längst an alles gewöhnt. Vor der Bäckerei liegt ein ringelnatzig Volltrunkener mit Kapitänsmütze auf dem Fußweg und verschnarcht den Morgen.

Drei vollkommen plausible Herangehensweisen, finde ich, es hat alles seine Berechtigung. Und was mache ich? Ich mache mir Notizen, dann gehe ich und mache auch weiter. Das ist auch halbwegs plausibel, bilde ich mir ein.

Ich kaufe mir einen Latte Macchiato auf dem Weg. Der Mann vor mir in der Schlange der Wartenden telefoniert auf Englisch, wobei er den Lautsprecher des Handys angeschaltet hat, was ich in der Öffentlichkeit für ein einigermaßen groteskes Benehmen halte, eine fürchterliche Unsitte ist das. Er redet auch noch während er bestellt, bezahlt und den Kaffee entgegen nimmt immer weiter ins Telefon. Ich könnte mich aufregen, weil das doch ungeheuer unfreundlich gegenüber der Kassiererin und den Umstehenden ist, was geht uns sein Gespräch an. Aber ich rege mich nicht auf, denn ich sehe seinen Gesichtsausdruck und ich sehe, mit wem er spricht. Er guckt wie kurz vor dem Dahinschmelzen oder vor den ersten Tränen und er spricht mit einer Frau, sie ist auf dem Bildschirm, es ist ein Videocall. Er hält das Handy zufällig so, dass ich es gut sehe, sie hat ein verschlafenes Baby auf dem Arm, die beiden sehen noch sehr nach Bett aus. Sie nimmt ein Händchen des Babys und winkt ihm damit zu, er winkt mit einem Finger zurück und seine Stimme ist verdächtig brüchig und leise, als er nach ihrem Tag fragt und I miss you sagt. Warum auch immer er in Hamburg ist, er wäre lieber da, wo Frau und Kind sind, so viel steht fest.

Da also nicht aufregen, denke ich, da mal mitfreuen. Junges Glück und so, alles bestens. Schönen Tag noch, mein Freund, ich hoffe, Du bist bald wieder bei ihnen. Hatten wir den Unsinn der Dienstreisen nicht gerade abgeschafft? Wohl noch nicht gründlich genug.

Ich arbeite drei Stunden im Bürogebäude, dann gehe ich wieder nach Hause und arbeite dort weiter. Ich war schon draußen, das ist abgehakt, warum sollte ich noch den ganzen Tag im Büro sitzen, man kann das alles auch flexibel handhaben. Ich bin manchmal etwas langsam und immer noch dabei, alle neuen Möglichkeiten der Arbeitssituation auszutesten. Die des Ortes und die der Zeit. Ich muss weder durchgehend an einem Ort noch durchgehend x Stunden nacheinander arbeiten, das sind im Grunde nur Traditionen, das geht alles auch ganz anders. Aber man muss sich durchprobieren.

Ich habe das gleiche Problem wie Frau Herzbruch, ich arbeite seit zu langer Zeit ohne Wochenenden. Und ich fange jetzt wieder an, nach anderen Möglichkeiten zu suchen.

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Am Wochenende war ich auf einer Silberhochzeit, das sei noch kurz erwähnt, weil es doch eine Art Bruch ist. Denn wenn man auf Silberhochzeiten geht, dann sind das ja normalerweise die von alten Leuten, die von den Freunden der Eltern etwa. Also normalerweise ist das so. Es war diesmal aber die Silberhochzeit meiner Freunde, was zwingend bedeutet, dass wir das jetzt sind, die Zuständigen für derlei. Und während ich sonst kaum ein Problem mit der Altersempfindung habe, ich bin nun einmal so alt, wie ich bin, ist das doch so ein merkwürdiger Punkt … kurz mal darüber nachdenken. Silberhochzeit. Allein das Wort schon, es klingt seltsam nach Fernsehwerbung aus den Siebzigern.

Ich frage die Herzdame, wie lange wir eigentlich verheiratet sind, wir haben schließlich auch bald Hochzeitstag. Sie sagt, wir seien ein Jahr länger als im letzten Jahr verheiratet, die Herzdame ist ein Fuchs. Sie weiß es doch auch nicht, sagt sie dann, aber jedenfalls noch nicht 25 Jahre, nicht ganz. Das gewiss nicht. Ich rechne nach, ich schlage im Blog nach, auch dazu ist so etwas gut. Wir haben noch sieben Jahre bis dahin, das ist gar nicht so viel. Silberhochzeiten! Wie können die auf einmal bei uns angekommen sein, wie ist es denn bloß möglich. Man möchte sich vor den Spiegel stellen und „Echt jetzt?!“ rufen. Das Silberhochzeitspaar sah auf der Feier so jung aus wie immer. Wie unsere Freunde eben aussehen. Wie alle Gäste dort aussahen. Wie wir. Also in etwa.

Wobei ich noch einmal an einen verstorbenen Freund erinnern möchte, ich erwähnte die Geschichte vor Jahren schon einmal. Ein Mann, der an seinem Fünfzigsten Geburtstag in ehrlicher Verzweiflung und geradezu im Schockzustand zu mir sagte: „Man ist es innen nicht. Man wird innen nicht fünfzig.“ Und er litt ganz fürchterlich und ausgesprochen ernsthaft darunter, dass innen und außen bei ihm nicht mehr zusammenpassten. So sehr und auch so wortreich litt er darunter, und so oft sprachen wir darüber, dass ich viele Jahre vor meinem eigenen Fünfzigsten schon derart intensiv darüber nachgedacht hatte, dass ich sein Problem dann tatsächlich nicht selbst empfunden habe, als es bei mir so weit war. Bis heute nicht.

Aber ich hätte meine Freunde vielleicht fragen müssen, ob man eigentlich irgendwann innerlich 25 Jahre verheiratet ist. Das demnächst mal nachholen … man will ja auf alles vorbereitet sein.

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Links am späten Vormittag

Für den Freundeskreis Insel – ein Interview mit dem Herrn, der von St. Peter-Ording nach Helgoland geschwommen ist. Ich würde vermutlich 200 Meter weit kommen und dann von den Wellen der auflaufenden Flut wieder an den Strand geklatscht werden, wie eine Robbe mit Burn-Out.

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Mittagessen im Home-Office: Rahmpfifferlinge mit Bandnudeln, in etwa nach diesem Rezept. Gute Sache, gerne wieder.

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Hier, der letzte Satz. So ist es wohl.

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Ich höre weiter “Die  Geschichte von Kat und Easy” von Susann Pásztor als Hörbuch, gelesen von Anne Weber, Nina Petri und Anna Thalbach. Es wird da nebenbei ein R4 erwähnt, das Auto. Ich habe beim Hören den beeindruckendsten Erinnerungsflash seit längerer Zeit. Meine Mutter fuhr damals in Travemünde einen R4, ein grasgrünes Exemplar. Ich sehe ihn auf einmal unfassbar deutlich von innen, das karierte Muster auf den Sitzen, die Türverschalung, das Lenkrad, die Revolverschaltung. Ich kann das alles auch fühlen und riechen, ich weiß, wie sich die Sitze anfühlen. Es ist in einer Art überdeutlich präsent, die an Drogenkonsum denken lässt, aber ich sitze nur wieder vor dem üblichen Kaffee. Ich rieche das neugekaufte Auto und die staubige Garage, ich sehe auf einmal auch die schwarz aufgemalte Nummer des Stellplatzes an der Wand, nie hätte ich geahnt, die noch parat zu haben. Ich mache die Augen zu und bleibe im Bild. Ich kann mich da sogar umsehen, in der halbdunklen Garage, da stehen noch andere Autos, Modelle aus den Achtzigern. Da baumelt die Kette von der Decke, mit der man von innen das Garagentor öffnet, man muss im Vorbeifahren daran ziehen. Ich sehe sie in einer so präzisen Wiedergabe, ich könnte die rotweißen Glieder der Kette zählen und während ich das denke, habe ich sie in der Hand. Da hinten die Tür zu den Kellerräumen, da muss ich mein Fahrrad hinschieben und zwar in den Keller Nummer … dann werde ich gestört. Aber ich hätte, das weiß ich, noch weiter gehen können und ich bin nicht sicher, ob ich es beruhigend oder hochgradig verstörend finden soll, dass das alles noch da ist, dass da also, wenn ich in so einem Erinnerungsmoment aus dem Keller und rauf in die Wohnung gehen würde, vielleicht immer noch etwas passieren würde und zwangsweise, wirklich zwangsweise muss ich hier den abgedroschenen Faulkner-Satz wiedergeben, weil er nun einmal so etwas von stimmt: “Das Vergangene ist nicht tot. Es ist nicht einmal vergangen.” Ja. Wie tröstlich und wie furchtbar ist das.

Falls Sie ein jüngerer Mensch sind, das ist etwas, worauf Sie sich freuen und wovor Sie auch vollkommen berechtigt Angst haben können, diese Erinnerungsblitze. Ich hatte vorher von ihnen gehört, ich habe Berichte darüber gelesen, ich hätte dennoch nie gedacht, wie unfassbar real man in Momente zurück kann. Das mit der Madeleine und der auferstehenden Welt, das versteht man irgendwann so dermaßen gut. Ein Wort, ein Gebäck, ein Geruch, ein Geräusch – und das Tor geht auf, man tritt ein und staunt wie ein Kind. 

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem sehr alten Menschen, es ist viele Jahre her. Der sagte unvermittelt auf einmal eine Zahl, die überhaupt nicht in unseren Dialog passte. “Das war damals eine Hausnummer in Amsterdam”, sagte er, “es fällt mir gerade ein”, und dann sah er eine lange Weile lächelnd ins Leere und in die Dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts und nickte ab und zu wortlos. Ich verstehe es jetzt erst ganz. 

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Es gibt eine neue Version von Ben Caplans Drift Apart. Mag ich.

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Aber kalt war es doch

Heute war der erste Morgen in diesem so seltsam frühen Herbst, an dem ich einen Pullover über das Oberhemd gezogen habe. Das Bürostandardoutfit für die nächsten, na, acht Monate, grob geschätzt jedenfalls, aber es wird schon hinkommen. Wenn man es so schreibt, klingt es ein wenig ernüchternd, nicht wahr. Das war es aber nicht, ganz im Gegenteil. Es war wahnsinnig gemütlich und ich fand es schön, ausgesprochen schön, dass ich da bei offenem Fenster im Home-Office sitzen konnte und die Temperatur exakt zu Hemd und Pullover passte. Eine Punktlandung des Wetters, so geht meine Wohlfühltemperatur, wenn ich nicht gerade nach dem Frühling lechze, und das dauert ja noch. Erst einmal diese Pulloverphase, ich will die jetzt entschlossen und lange gut finden.

Ich habe nachgesehen, wann der August zuletzt so kalt war, so dermaßen herbstlich. Das war wohl, wenn ich es richtig eruiert habe, 1978 der Fall. Da fehlt mir allerdings die Erinnerung, da habe ich nicht aufgepasst und noch nicht gebloggt, nicht einmal auf Papier, das kann ich also mit nichts abgleichen. Über 1978 weiß ich zwar erstaunlich viel, aber das Wetter, das weiß ich nicht mehr. Ich bin da nach Travemünde gezogen, in dem Jahr, und jetzt, in diesem Moment, in dem ich das schreibe, bilde ich mir auf einmal ein – aber vor zehn Minuten noch nicht! – dass ich da im August am Strand war und es zu kalt für alles war. Dass es also nicht so großartig wie erwartet war, da auf einmal am Meer zu wohnen, dass es etwas enttäuschend anfing. Es handelt sich dabei mit großer Sicherheit um eine unechte Erinnerung, so wird es nicht gewesen sein. Lebhafte Fantasie und so, Sie kennen das, auf diese Art passiert dergleichen und setzt sich dann im Hirn fest. Und jetzt, wo ich es notiert habe, werde ich also keine Chance mehr haben, darauf zu kommen, was eigentlich stimmt. Ich könnte eher eine halbwegs überzeugend klingende autobiografische Kurzgeschichte über den August 1978 schreiben und mir diese dann auch prompt selbst glauben, als auch nur ahnen, was eigentlich stimmt. Es war ein kalter August, in jenem Jahr, ein ganz erstaunlich kalter August war es. Die Strandkörbe blieben leer und fast niemand ging in die Ostsee, nur hinten bei der Surfschule standen sie in ihren Neoprenanzügen in der bescheidenen Brandung wie immer. Ich ging nach der Schule auf den großen Steg … pardon, ich höre schon auf. Es war so nicht.

Aber kalt war es wohl doch.

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Links am Nachmittag

Ich mag den Begriff, um den es hier geht: Kollapsologie (Audio, 8 Min)

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Die westliche Welt als Boomer der Welt. Stimmt wohl.

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Frau Novemberregen kommen die Tage abhanden und vielleicht geht es mir ähnlich, denn wo z.B. die Schreibzeit ist, das verstehe ich im Moment auch nicht ganz. Wie ich neulich schon schrieb, ich finde im Moment irgendwie nicht statt, ein überaus seltsames Gefühl.

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Ich habe mir auf dem Weg zur Arbeit bei der geschätzten “Lage der Nation” das Sonderformat angehört, ein Interview (eine Stunde) mit Annalena Baerbock. Um es mal extrem einfach zu bewerten: Mir wird bei ihren Antworten nicht sofort schlecht. Ich glaube nicht, dass das bei den anderen beiden Kandidaten auch der Fall wäre. Wobei das Interview mit dem Herrn von der SPD vielleicht noch kommt, der Herr von der anderen Partei möchte dabei lieber nicht mitspielen. 

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Abgang Charlie Watts, der Jazz-Drummer, hier noch einmal im Video. Er hat nebenbei auch in einer Rock-Gruppe gespielt, hört man. 

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Links am Morgen

Den Montag mit Rückenschmerzen der fortgeschrittenen Art auf dem Sofa verbracht, nachdem mir ein freundlicher Orthopäde am Morgen rückwärtig eine rettende Spritze reingejagt hat. Manchmal freut man sich auch über so etwas. Apropos erfreulich: Erstmals am sehr frühen Morgen über eine App (Doctolib, das ist ein Wikipedialink, keine Werbung) einen Termin gesucht, gleich gefunden und auch buchen können. Das ist bedeutend angenehmer als um acht Uhr zehn Praxen anrufen zu müssen, die dann alle bis neun Uhr dauerbesetzt und ab neun Uhr natürlich komplett ausgebucht sind, schon gar für Menschen ohne Privatversicherung. Aber datenschutzmäßig ist so eine App wieder ein weiterer Abgrund, schon klar. Wie man es macht, macht man es verkehrt.

Die Gespenster von Demmin von Verena Kessler auf dem Sofa gelesen, dabei habe ich etwas über den Massenselbstmord dortselbst 1945 gelernt. Nie davon gehört, denn das war ja im Osten UND im Krieg, das gab es also nicht. Und, das klingt jetzt unpassend, aber es ist ein unterhaltsames Buch und Sie wissen, ich benutze dieses Wort nicht abwertend. Gerne und schnell durchgelesen. Es hat keinen guten Titel, finde ich, aber das ist oft nicht Schuld der Autorin. Das eigentlich zentrale Wort des Buches ist “Wareneingangsbuch”, so seltsam es klingen mag. Falls Sie jetzt neugierig sind – im Wikipedia-Eintrag zur Stadt Demmin findet man die Auflösung. Der Titel wäre besser gewesen, finde ich. Das Wareneingangsbuch – ein Roman. Apropos Titel, neulich gab es drüben einen Blogartikel mit dem besonders schönen Titel: “Die Weiher im Sommer” – und hören Sie das auch? Das muss – muss! – eigentlich auch ein deutscher Kurzgeschichtentitel sein. Die Weiher im Sommer. 

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Angelesen habe ich ferner den Neuzugang von Robert Macfarlane: Karte der Wildnis, es fängt ganz hervorragend an. Deutsch von Andreas Jandl, Frank Sievers. Ich habe es abends im Bett noch gelesen, dann habe ich das Licht ausgemacht und über die Wildnis nachgedacht, die der Herr da in dem Buch so gründlich sucht. Über seine Überlegungen zur Landschaft, dass wir nämlich in Wohnsituationen wie etwa meiner eine solche nicht mehr erkennen oder auch nur ahnen können, dass da draußen um uns herum also nichts als Menschenwerk ist und wir unsere Gegend nur als Straßennetz im Kopf haben, nicht aber als natürliche Gegebenheit. Und in dem Moment ließ der Verkehr vor dem Haus eine Minute nach, die Stadt hielt die Luft an und übers Haus zogen laut schreiend ein paar Gänse durch die Nacht und am vollen Mond über der Kirche vorbei. Manchmal rettet der allerletzte Momente den Tag. 

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