Den titelgebenden Satz habe ich in diesem großartigen Filmchen gefunden. Er bezieht sich nicht auf Menschen mit elementaren Grundproblemen, Flucht, Hunger, Krieg etc. Es ist ein Gedanke aus besinnlicheren Zeiten, gedacht in einer Schriftstellerwelt, bezogen auf Textgestaltung. Max Frisch interviewt sich selbst:
So, Hefte raus, Klassenarbeit, unter uns irgendwo schreibenden Menschen: Definieren Sie Ihre anderthalb Grundprobleme im Sinne dieses Interviews. “Alle bekloppt” und “Es ist kompliziert” zählen nicht, die sind bereits vergeben, haha.
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Für die GLS Bank habe ich etwas zu Arbeit & Digitalisierung geschrieben.
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Thomas Feix über die rote Zora. Eines der ersten dicken Bücher, die ich je gelesen habe. Und dem sich beide Söhne hier verweigern. Schlimm.
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Ein Longread über die DSGVO und die Folgen.
Einen Shortread mit mir dabei gibt es in der aktuellen Ausgabe des Magazins Profifoto. Die Frisur auf dem Foto stimmt nicht mehr, ich denke schon seit Monaten, ich brauche mal neue Bilder. Aber man kommt ja zu nix.
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Auf der Straße kommt mir ein junger Mann entgegen, auf seinem T-Shirt steht ganz groß, jedes Wort eine Zeile: “Ehemann. Papa. Beschützer. Held.” Dazu stellen sich natürlich sofort zwei Fragen, nämlich erstens, was ist denn bloß mit den Leuten los, und zweitens, was steht denn bloß auf ihrem T-Shirt? “Therapeutin” vielleicht? Und halt, drittens gibt es auch noch, nämlich möchte man das eigentlich wirklich wissen? Nein.
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Drei Anekdoten. Um mal zurück zu den anderthalb aktuellen politischen Grundproblemen in Europa zu kommen.
Und noch ein Blick nach Ungarn, bevor irgendwo gute Laune aufkommt.
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Ich bin dezent urlaubsbedürftig, ich erwähnte es bereits, ich weiß. Die Kollegen wissen es auch und auch sonst jeder in meinem Umfeld. Pardon, nur noch dreieinhalb Wochen. Um mich auf die Nordsee einzustimmen, die wir immerhin kurz besuchen werden, lese ich “Nordfriesland und seine Inseln – ein literarisches Porträt”, herausgegeben von Gregor Gumpert und Ewald Tuca. In dem Buch habe ich eine schöne Stelle gefunden, sie steht in einem Stück von Olaf Schmidt und ist aus seinem Roman “Friesenblut”: ”Außer ihm hielt sich nur ein älteres Paar auf dem oberen Deck auf. Beide trugen Gummistiefel und Friesennerze, obwohl es nicht einmal nieselte. Eingefleischte Föhr-Fans, die seit vierzig Jahren jeden Herbst auf der Insel verbrachten, der Stille und Einsamkeit wegen. Gründe, aus denen man auch Selbstmord begehen konnte.”
Aber was soll ich sagen, wir mögen das da. Und egal, wo wir sind, da ist dann eh keine Stille und auch keine Einsamkeit, das bringt dieses Familiending so mit sich. In guten wie in schlechten Zeiten.
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Den Abend habe ich mit Lokalpolitik verbracht, weil man ja nicht nur herummotzen soll, nein, man soll auch mitmachen. Nun leben wir dankenswerter Weise in einem Land, in dem man auch tatsächlich mitmachen kann, das fängt übrigens im vielgeschmähten Elternrat in der Grundschule an. Den finden alle albern und lästig, aber eher man sich versieht, steckt man auch da schon knietief drin, in der Demokratie und ihren Problemen. Die nächste Eskalationsstufe ist dann die Lokalpolitik im Stadtteil, da geht es um die spannende Frage, wo welche Beleuchtung im Park gebaut wird, wer das macht, wer das bezahlt usw., da hängt auch mehr dran, als man zunächst denkt. Da hängen allerdings auch reichlich Nachkommastellen, Unterparagraphen und Verwaltungsabsurditäten dran, das ist gewöhnungsbedürftig und als Controller murmele ich den ganzen Abend: ”Klare Prozesse gehen anders”.
Aber, schon klar, die routinierten alten Häsinnen und Hasen sehen das anders, die werfen auch an so einem Abend mit mehr Abkürzungen um sich, als mir im Job in einer Woche begegnen, und das will wirklich etwas heißen. “Das geben wir an BE, die machen dann das PZ und SL nickt das ab, wie bei LTS27.” Und alle so: “Guter Vorschlag.”
Nun ja. Ich fange erst an. Und die Beleuchtung im Park geht klar.
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Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen – ich war schon vier Tage nicht im Garten, ich werde ihm Blumen als Entschuldigung mitbringen müssen.
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