Wir haben es wieder getan, es gibt eine neue Folge bei “Was machen die da”. Wir haben Frank Pressentin besucht, der Schreibgeräte herstellt – feine Schreibgeräte, sehr feine sogar. Da geht es also um eine handwerkliche Tätigkeit, das ist für die Fotos immer erfreulich und ich kann ein paar mehr einbauen, da freue ich mich. Und Frank hat schon so viel auf die Beine gestellt, da kann man sich bei Bedarf glatt wenig mitreißen lassen und auch mal wieder etwas anfangen.
Beifang vom 21.11.2017
Susanne war auch auf dem Barcamp. Und wirkt ein wenig infiziert. Bitte beachten Sie auch das Hobelbild!
Hier ein Artikel über ganz normale Brötchen. Sehr treffend über die Lücke zwischen Discounterqualität und Kunsthandwerk.
Kinderuhren mit Abhörfunktion jetzt verboten. Was es alles gibt! Oder gab.
Der NDR erinnert an die Geschichte der Hafenstraßenhäuser. Um diese Häuser wurde gekämpft, anderen weint keiner eine Träne nach. Nur der Herr Kid natürlich: Betonbrutltecl.
Über den Ausdruck “Alter Schwede.” Hamma wieder was gelernt.
Herr Mierau parkt auf dem Land.
Ich frage an dieser Stelle regelmäßig Sohn I, was er für Musiktipps hat. Und da gibt es heute: Glasperlenspiel mit “Geiles Leben”-
Kurz und klein
In ein „Wenn du ausgetrunken hast, geht es ins Bett“-Kind passen 1,5 Liter Milch.
— Tomster (@namenlos4) 6. November 2017
Der 5Jährige ist gestern im KiTa-Sandkasten auf Holz gestoßen, vermutet eine Schatzkiste, und gräbt heute weiter. Ich kündige schonmal.
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) 7. November 2017
Kerl, gib deine eigenen Kinder in der Bewerbung als Hobby an und du landest ganz oben auf dem Stapel. Sicher. Es ist noch ein weiter Weg…
— Aber Außerdem (@zwominuszehn) 7. November 2017
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!
– Nein.
– Doch!!
– Nein.
– Naain!!280Zeichen-authentic-Eltern-Edition.
— Vater und Sohn (@Vater_und_S) 8. November 2017
Dieser Trend in Schulen und Kindergärten gemeinsam mit den Eltern Laternen zu basteln, ist ja auch nur schön, wenn man 1,3 Kinder hat.
— Helena (@SchlimmeHelena) 5. November 2017
Hier hat Jemand Fruchtspieße für den Geburtstag seiner Tochter bestellt…
Bestellt!
Das sind Früchte am Spieß, wie schwer kann das sein!?
— FrauVanSass (@FrauVanSass) 7. November 2017
Eine Bekannte zieht jetzt in die Wohnung ihrer Tochter nach Berlin, um sich um alles zu kümmern, damit ihre Tochter sich voll u ganz aufs Studium konzentrieren kann. Gibt es Eltern nur noch in voll beknackt?
— Ridgetta Backova (@ridgessback) 8. November 2017
Die Fruchtblase meiner Schwester ist geplatzt.
Die Ausreden, mit denen sich manche vor dem Laternenumzug drücken, werden auch immer ausgefallener.
— Child of Life (@wousel) 8. November 2017
„Where you been, son?“
„N-nowhere, dad.“
„Well, come and watch the Cuphead speedruns with your old man and…wait, are those…GRASS STAINS?“
„No, I swear!“
„You’ve been outside! YOU’RE PLAYING SPORTS!“
„Dad, I -LOVE- soccer!“
„IN THIS FAMILY WE WRITE FANTASY NOVELS.“— Sam Sykes (@SamSykesSwears) 8. November 2017
Eben haben sich im vorbeifahren zwei Kinder aus ihren jeweiligen Kinderwagen per Handzeichen gegrüßt, als wären sie ganz kleine Busfahrer.
— mint berry (@mintberrycthulu) 12. Juni 2017
Sexualkunde in der 4. Klasse heißt jetzt Familienkunde.
Hallo Schulbehörde, bitte beim Arbeitskreis „Sachunterricht Grundschule“ nicht mehr kiffen.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 15. November 2017
Die haben hier handy verboten an der Waldorfschule. Twitter heimlich, aus Klo. Wie ein Schüler.
— Kerstin Brune (@BruneKerstin) 15. November 2017
Es gibt jetzt „Conni – Das Musical“.
Sadismus kennt viele Formen.
— FamilienLabor ? (@FamilienLabor) 20. November 2017
Es ist klasse, wenn die Kinder groß werden und man mit ihnen vernünftig reden kann. So mit 11.
Bis dann die Pubertät einsetzt. So mit 11.
— Christine Finke (@Mama_arbeitet) 20. November 2017
„Ich hab manchmal echt Tinnitus wenn ihr alle durcheinander redet.“
Der Sohn zeigt auf die große Schwester und sagt „Ich bin kein Tinnitus, die da ist Teenituss.“— grossekoepfe (@aluberlin) 19. November 2017
Jetzt, nach zehn Jahren, finde ich diese Atemtechnik aus dem Geburtsvorbereitungskurs eigentlich doch ganz sinnvoll.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 14. November 2017
Kinderbuchsession auf dem Barcamp Hamburg 2017
Gemäß uralter Tradition waren wir wieder mit den Söhnen auf dem Barcamp Hamburg. Und mittlerweile finden es auch die Kinder logisch, vor dem Besuch dort zu überlegen, ob wir eine Session anbieten können. Was übrigens auch eine gute Gelegenheit ist, sich zu fragen, was man eigentlich so macht. Kann man darüber was erzählen? Interessiert das jemanden, gibt es da Lernstoff, Anregungen? Wir haben natürlich neuerdings Gartenthemen, die sind aber alle noch theoretisch, die Schrebergartensession machen wir also lieber erst nächstes Jahr. Man will ja etwas vorweisen können, und seien es nur ein paar Möhrchen.
Sohn I hat in einer Session die mir bis heute vollkommen rätselhaften Spielregeln des Pokémon-Offline-Spiels erklärt, und als Familie gemeinsam haben wir die Kinderbücher vorgestellt, die in den letzten Jahren hier am besten ankamen. Beim Vorlesen, beim Lesen, beim, Immerwiederdurchblättern. Ein paar Klassiker, die wirklich jede und jeder kennt, haben wir gleich weggelassen, Lindgren muss man niemandem empfehlen. Lindgren war bei uns allerdings auch kein wirklicher Knaller.
Da auf Twitter nach den vorgestellten Büchern gefragt wurde, kommen die jetzt im Schnelldurchlauf hier im Blog. Ausführliche Rezensionen findet man natürlich an jeder Ecke im Internet, dazu reicht die Zeit im Moment auch nicht. Aber Weihnachten naht, vielleicht sucht die eine oder der andere doch noch praxiserprobte Anregungen? Es handelt sich wirklich um die beliebtesten Bücher, das müssen also nicht die pädagogisch wertvollsten sein.
Los geht’s:→ weiterlesen
Beifang vom 15.11.2017
Bei der GLS Bank habe ich fünf Links zu Klima und Konsum zusammengestellt.
Ein Text über die Entfremdung von der Natur, es geht vor allem um Kinder. Interessant besonders der Absatz zur Natur in der Sprache: “Die Entwicklung macht sich auch in unserer Kommunikationskultur bemerkbar, denn Naturbegriffe verschwinden auch aus Songtexten, Romanen und Filmen, wie eine im März erschienene Studie feststellte. 6000 Liedtexte und ebenso viele Romane und Drehbücher hatten zwei Psychologinnen dafür durchsucht. Ihr Ergebnis: Seit den 1950er-Jahren gehen Vogel-, Baum-, und Blumennamen und andere Naturbegriffe wie Sonnenuntergang aus unserem Sprachgebrauch verloren.” Da mal drüber nachdenken! Oder drüber bloggen, schon klar.
Urban Gardening in Syrien. Kein Hipsterhobby.
Ich habe “Raumpatrouille” von Matthias Brandt gelesen. Es macht ein wenig Westdeutschlandheimweh und ja, so etwas gibt es auch. Besonders großartig die Geschichte einer gemeinsamen Radtour von Brandt und Wehner, Menschen meiner Generation oder älter werden das sicher lieben. Hier ein wenig mehr zum Buch.
https://www.instagram.com/p/Ba9fF7aA6E8/?taken-by=buddenbohm
Abends lese ich gerade “Der 999.823ste Wunsch” von Brandon Robshaw vor (übersetzt von Britt Somann). Die Söhne (acht und zehn Jahre) sind begeistert, mir gefällt es auch. Es geht um einen Jungen, der eine Million Wünsche frei hat, es geht um diese Wünsche und ihre Konsequenzen. Eines dieser Kinderbücher, die geradezu unwiderstehlich zum Weiterdenken einladen, die Vorstellung dieser Wunschmöglichkeiten treibt mein Publikum hier ziemlich um. Denn man kommt ja von den naheliegenden Spontanwünschen schnell zu moralischen und praktischen Implikationen, wünscht man für sich, für andere, für die Welt? Und was ist wirklich sinnvoll, was macht wirklich Spaß, was bringt wem genau was? Und was hat noch Reiz, wenn man alles hat?
Sohn II: “Das ist das beste Buch, das wir je gelesen haben.”
Sohn I: “Das ist ein gutes und interessantes Buch, etwa für Kinder ab der zweiten Klasse.”
https://www.instagram.com/p/BbaHDX6geIA/?taken-by=buddenbohm
Und nun The Lumineers mit “Sleep on the floor”.
Wir nicken uns anerkennend zu …
.. die Herzdame und ich. Denn im Onlinefamilienkalender steht auch in diesem Jahr Mitte November wieder etwas sehr Kluges drin. “Ab hier keine Termine mehr”, das steht da wörtlich. Und eindeutig wie eine klare Anweisung steht das da, ganz so als könne man sich daran halten, als wäre das möglich oder überhaupt nur denkbar. Einfach so und mitten aus dem Alltag heraus und zu viert. Ab hier keine Termine mehr.
Gemeint ist natürlich bis Jahresende, das wissen wir, auch wenn das da nicht ausdrücklich steht. Das Jahr besinnlich ausklingen lassen, die ruhige Zeit, solche Phrasen haben uns da vermutlich umgetrieben, als wir das in den Kalender eingetragen haben.Irgendwann im Januar war das sicher, als wir über die jährlich wiederkehrenden Termine nachgedacht haben, über die Geburtstage und Jahrestage und Feiertage und was da so alles immer wieder anfällt und erinnert oder irgendwie bedient werden will.
Ab hier keine Termine mehr, weil es ja die langen Winterabende gibt, noch so eine Phrase, die langen Winterabende, an denen man endlich alles machen kann, was man immer schon machen wollte. Irgendwas mit Gemütlichkeit oder mit hygge, wie man jetzt sagt. Oder wenigstens mit einer nice cup of tea. Irgendwas mit draußen ist es dunkel und drinnen ist es warm, mit Selbstgebackenem und leiser Musik im Hintergrund, mit ruhig spielenden Kindern und einem Bücherstapel auf dem Nachttisch, der mit jeder Woche ein wenig kleiner wird. Irgendwas mit schaurigen Graupelschauern am Fenster und heulendem Wind ums Haus und man rückt auf dem Sofa ein wenig enger zusammen und guckt dann einen familientauglichen Film mit schönen Menschen, flauschigen Hunden und Happy End. So denkt man sich das doch.
Ab hier keine Termine mehr, das steht da zwischen den ganzen Terminen, das steht da wie irgendein beliebiger anderer Termin, und danach kommen noch gefühlte tausend Termine bis Jahresende. Und wenn der Tag um ist, an dem das da steht, dann klicken wir das weg, wie man eben Sachen wegklickt, zu denen man eh nicht kommt, die überholt sind, fehlgeplant, längst von anderen Prioritäten überrollt, doch nicht so wichtig.
Ab hier keine Termine mehr, das steht da und wir klicken es also weg, aber vorher nicken wir uns kurz anerkennend zu und stoßen vielleicht sogar mit irgendwas an, ein Prost auf die gute, auf die wirklich sehr gute Absicht.
Denn doof sind wir ja nicht, die Herzdame und ich. Wir machen schon ganz gute Pläne. Jedes Jahr wieder.
Zwischendurch ein Dank …
… an den Leser Michael S., der uns den vermutlich sinnvollsten Adventskalender geschickt hat, den wir hier je hatten. Nämlich diesen Saatgutadventskalender vom Versandhaus “Mohnblume”.
Das ist doch mal durch und durch vernünftig. Und auch noch wiederverwendbar! Gefällt mir sehr, ganz herzlichen Dank. Oder, wie Sohn II sagte: “Das können wir nächstes Jahr auch mal für andere machen.” Recht hat er. Aber das hat er meistens.
Beifang vom 12.11.2017
Eine etwas lapidare Antwort auf die alte Frage, warum die Dinosaurier ausgestorben sind, sie könnte von den Söhnen kommen: “Pech gehabt.”
Bei der Autobranche reden wir eher nicht von Pech, da geht es um ein ganz anderes Problem.
“Wenn man auf dem Deich steht, während es regnet, steht man auf dem Deich, während es regnet.”
Bei History Reloaded geht es in zwei Artikeln um die Reformation und die Rolle der Frau, der erste Text ist im zweiten verlinkt. Finde ich ja spannend, solche Betrachtungen.
Eine Meldung, mit der man nichts anfangen kann, aber irgendwie klingt es so nett: Spermien navigieren musikalisch.
Gentrification in Altona. Völlig überraschend sind die Anwohner irgendwie dagegen.
Was man dagegen in Hamburg eher selten liest. Es sollen neue Kleingärten entstehen.
Luna zeichnet. Man bekommt direkt Lust, sich auch ein Blatt und einen Stift zu nehmen.
Und nun Albin de la Simone: “Dans la tête”.
Was schön war
In der Zentralbücherei war wieder jeder Platz, jeder Tisch, jeder Treppenabsatz mit Lernenden besetzt. Auf meinem Weg zur Gartenabteilung sah ich überall Menschen, die sich über Bücher, Zettel, Hefte, Karteikarten beugten, manche flüsternd in Gruppen, manche gedämpft diskutierend, manche im konzentrierten Zwiegespräch, manche leise lesend, Textmarker in der Hand, Lineale, Radiergummis, Kugelschreiber. Die meisten lernten Sprachen, viele Deutsch. Ich ging an ihnen vorbei in die etwas entlegene Abteilung meines Interesses, ich lerne in der Zentralbücherei gerade nur Gemüse. Aber es hat doch immer wieder eine schöne Wirkung, dieses allgemeine Lernen, man möchte gleich noch viel konzentrierter in sehr dicke Bücher sehen und sich auch Notizen machen, man möchte mehr wissen, mehr verstehen, schlauer aus dem Gebäude rausgehen, als man reingekommen ist.
Überall um mich herum waren lernende Menschen aus wer weiß wie vielen Ländern, Menschen, die hier arbeiten, studieren, gelandet sind, hergeflohen sind, zu Besuch sind, was auch immer, man sieht es ihnen nicht an, auch wenn man manchmal glaubt, es ihnen anzusehen. Man sollte sich da selbst aber erst einmal gar nichts glauben, erst recht nicht in der Mitte einer Millionenstadt.
Einer redete Russisch mit einem, der in deutscher Sprache antwortete, das war dann wohl eines dieser Lerntandems, dachte ich. Vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes, vielleicht war es auch gar kein Russisch, was versteht man schon, wenn man nur mal eben vorbeigeht. Jedenfalls sah das alles nach großer Wissbegierde aus, wie auch immer motiviert.
Zwei junge Männer, gerade mal achtzehn oder neunzehn vielleicht, Berufsanfänger wohl, standen neben einer älteren Dame zwischen zwei Regalen. Sie redeten sehr leise, sie hatten sich extra in diese Ecke zurückgezogen, um niemanden zu stören. Ab und zu sahen sie sich um, ob auch wirklich niemand in der Nähe war, sie entschuldigten sich schon einmal bei mir, obwohl ich ein paar Meter entfernt stand. Die Männer schienen viele Fragen zu haben, es ging da gerade um deutsche Sätze, die man im Restaurant sagt, als Kellner, als Gast. Die Karte, die Getränkekarte, das Menü, was darf es sein und darf es noch etwas sein und ich möchte bitte zahlen. Beiden redeten ganz langsam, aber in ziemlich gut sortierter Grammatik. “Wie sagt man”, hörte ich, “Was kann man noch sagen?” Die Dame erklärte einen Satz, erklärte ihn noch einmal und sagte dann, wie es noch höflicher geht. Und noch höflicher und noch höflicher, also schon ganz fein. Die Männer murmelten, wiederholten und nickten, einer schrieb etwas auf. Dann verabschiedete sich die Dame und drehte sich um, diese Lektion schien beendet, aber einer der jungen Männer ging ihr schnell einen Schritt nach, ihm fehlte noch etwas. “Bitte”, sagte er nur halblaut, immer noch bemüht, bloß niemanden zu stören, “bitte – haben Sie noch ein paar Adjektive?”
Und das war schön. Fragt da jemand nach Adjektiven, als seien es erstrebenswerte Kostbarkeiten.
Beifang vom 08.11.2017
Ein Text über das Und. So einfach ist es nämlich.
Über Attachment Parenting und Normal Parenting. Herrje.
Das Internet ist weg, das Käsebrot ist da.
In diesem Artikel ist die Rede von der Apfelsorte “Roter Rosmarin” – und wenn man so etwas liest, dann will man das doch haben. Schlimm. Wo kriegt man diese Äpfel jetzt her? Roter Rosmarin. Klingt großartig.
Ich glaube ja, dass Entwicklungen wie dieses Tretmobil gerade unterschätzt werden.
Das Berliner Radwegmodell sieht ganz einladend aus.
Und nun noch The Milk Carton Kids: “Poison Tree”.