Links am Morgen

Romantisch, aber auf Abstand: “Unter strenger Beaufsichtigung durch den Medical Consultant dürfen sich die Schauspieler auch mal näher als 1,5 Meter kommen, aber nur kurz und mit geschlossenem Mund – stumme Nähe kann es also noch geben.”

Gefunden via Kaltmamsell.

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Mein Sohn Nikita. Via Mareice Kaiser auf Twitter.

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Rutger Bregman, der kommt hier jetzt wohl dauernd vor. Heute mit einem langen, langen Artikel über das Ende des Neoliberalismus. Klingt vielleicht nicht so sexy, ist es aber. Gut lesbar, spannend, wenn nicht sogar aufregend und man lernt noch etwas dabei. Drei Wünsche auf einmal!

Gefunden via Michael Seemann auf Twitter.

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Die SZ über vierzig Jahre Löwenzahn

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Merci! 

Links am Morgen

Ein Nachtrag zu den Links gestern: Ich habe mir das Buch von Anne Tyler (Der Sinn des Ganzen, Deutsch von Michaela Grabinger) besorgt und damit angefangen. Es hat eine erzählerische Lässigkeit und Nonchalance, die sich jemand gut leisten kann, der schon  sehr viel erzählt hat, und ich glaube, ich mag das. Sie macht da Sachen, die sich absolut nicht gehören, etwa nach einem erzählenden Absatz einen erklärenden Satz in Klammern hinterherschieben, so etwas. Irritierend, aber auf eine nette Art.

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Ich habe hier eine neue Kolumne für das Goethe-Institut geschrieben.

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Ein Update zu der Aerosol-Frage. Wir merken uns also für heute: Singen ist böse. Wenn man die Folgen ernst genug nimmt – ach, man kommt gar nicht aus dem Denken heraus.

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Auch nicht unwichtig übrigens, dass Deutschland bei den Schulöffnungen einen Sonderweg geht. Was vermutlich nicht die beste Idee ist, aber vielleicht können wir das alles abschließend erst viel später beurteilen. Also wenn wir später überhaupt noch etwas beurteilen können und nicht vorher durch Home-School etc. komplett verrückt geworden sind, was ich allerdings für wahrscheinlich halte, siehe Text von gestern.

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In diesem Text über Schule in der aktuellen Situation kommt der Begriff “blended learning” vor, den kannte ich noch nicht.

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Das mit der Verkehrswende in den Städten, ne, das wird so übrigens nichts. (Hallo Hamburg?)

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Merci! 

Jetzt wird es etwas schwieriger

Ich habe durch dieses Homeschool-Thema jetzt übrigens so viel von Lehrerschmidt auf Youtube kompetent und einleuchtend erklärt bekommen, ich möchte künftig bitte alles von ihm erklärt bekommen, auch die nächste Steuererklärung und den Sinn des Lebens und welches Kind wann zur Schule muss und wer wann Home-Office hat, das vor allem, und ja, ich habe allmählich ausgeprägte Wahnvorstellungen, denn das kann ja alles längst nicht mehr gesund sein, so oft, wie ich den schon gesehen habe. Etwa wenn ich einen Blogeintrag schreibe, dauernd habe ich da jetzt Lehrerschmidt von Youtube im Kopf, wie er mir erklärt, dass ich den Titel des Artikels mit dem Geodreick unterstreichen muss, und dann sehe ich das auch gleich vor mir, wie er das ganz sauber macht, immer macht der nämlich alles ganz sauber, der schreibt auch so Zahlen, wie das hier im Haushalt überhaupt niemand kann und wenn man nur lange genug seine Videos guckt, dann möchte man, während da schon wieder so ein perfekter Erklärfilm läuft und er seine, pardon, gottverdammten Streberzahlen in geradezu furchterregender Ordentlichkeit aufreizend langsam vor die Kamera malt, da möchte man schnell mal etwas am Notebook ruckeln, damit ihm da endlich mal eine Linie etwas verrutscht, aber haha! Das geht ja gar nicht, wie mir umgehend Lehrerschmidt in meinem Kopf erklärt, und er schreibt bedächtig und in nervenzerfetzend formschönen Buchstaben das Wort “Wahnsinn” auf eine leeres Blatt und unterstreicht das dann mit dem Geodreick und sagt: “Jetzt wird es etwas schwieriger.”

Davon abgesehen, Lehrerschmidt auf Youtube ist absolut super, der ewige Dank vieler, vieler Kindern und Eltern ist ihm gewiss und hätte es den damals schon gegeben, sogar ich hätte Mathe überlebt, ich bin fast sicher. Aber ich hatte ja Lehrer W. 

Schlimm. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Links am Morgen

Schon die fünfzigste Ausgabe der Links am Morgen, wir basteln uns eine Tradition, so schnell geht das nämlich. Kaum macht man etwas ein paar Tage lang, schon kann man sich VSOP draufstempeln, also gefühlt jedenfalls.

Katrin Seddig spargelt nicht an. Aber es ist kompliziert.

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Noch eine Rezension, die ich interessant fand. Anne Tyler, die habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen, eventuell war das ja ein Fehler.

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Die Denksportaufgabe des Tages – wenn das hier der Stand ist und stimmt, was heißt das dann für alles, für die Schule, für die Kultur, für die Büros? 

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Ein Refrain für den Freundeskreis Home-Office mit Home-School, I need a little alone time. Gilt eventuell besonders, wenn man dabei etwas krank ist. Sowieso eine gute Regel: Während einer Pandemie bloß nicht krank werden. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Einfach nur ein Tisch

Letzte Woche, als es plötzlich so warm war. Ich gehe durch die Schrebergartenanlage, da hat jemand einen Klapptisch vor seine Hecke gestellt. Auf dem Tisch liegen Dinge, an dem Tisch hängt ein handgeschriebener Hinweiszettel: “Zu verschenken! Bis auf den Tisch!” Den Tisch kenne ich doch, denke ich und bleibe kurz stehen. Der ist mir nämlich schon einmal im Leben begegnet. Es ist vermutlich ein Campingklapptisch aus den 70ern, wenn ich den kunstgeschichtlich auf die Schnelle richtig einordne und es weht mich kurz eine Erinnerung an, Strand und Sonne, Wohnwagen oder Zelte, Sonnencremegeruch, Meergeruch, so etwas. Es ist nicht greifbar und nicht präzise, ein Nostalgiewölkchen ist das nur, aber ganz eindeutig ist an diesem Tisch ein Hauch von “Alles ist gut” auszumachen und ich stehe und gucke und versuche, mich zu erinnern, aber es kommt nicht mehr, ein ganz fernes Strandgefühl, ein Strandsurrogatextrakt, mehr nicht. Die Sonne scheint, aber damals war sie entschieden heißer. In einem Körbchen auf dem Tisch liegen Musikkassetten, die Älteren erinnern sich. Ich nehme eine heraus, ein vergilbtes Coverbildchen ist darauf, man kann es aber noch lesen, was da steht:”Die schönsten Melodien aus Derrick und Der Alte.” Mir fällt keine einzige Melodie dazu ein, ich wüsste nicht einmal die Titelmelodien der beiden Reihen, aber das 70er-Konzentrat, das dieser Tisch mit seinem Beiwerk ausdünstet, es ist jetzt so dermaßen intensiv, ich könnte mich daran berauschen wie an einer Droge.

Wobei an den 70ern vermutlich nichts toll war, außer dass ich Kind war, was ich so toll allerdings auch wieder nicht fand, wenn ich mich recht erinnere, aber es ist so eine Süße, die flüchtige Kindheitserinnerungen oft begleitet, man möchte doch immer einen Moment darin verweilen und es lustig finden, dass einem auf einmal auch noch der Geschmack von TriTop wieder einfällt, ausgerechnet TriTop, Geschmacksrichtung Mandarine und natürlich pur, wie unfassbar ekelhaft ist das denn. Aber damals war das eben großartig und ich habe sofort und sehr überzeugend diesen Geschmack im Mund und sehe auf einmal auch die Tapete in der Küche damals, eine abgefahrene Farbgebung, und jetzt guckt Horst Tappert misstrauisch aus der Laube, was ich da so lange herumstehe, und es riecht seltsam intensiv nach delial bräunt ideal um mich herum. Der mich begleitende Sohn fragt ungeduldig: “Was ist denn?” Ich sage: “Nichts, da steht nur so ein Tisch.” 

Dann gehen wir weiter, und wir gehen mitten durch seine Kindheit.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Links am Morgen

Beim Freundeskreis Fahrrad gibt es etwas zu feiern. (Hallo Hamburg?)

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Es gibt Pizza. Ich erinnere mich noch gut an den Preissprung im letzten Sommer in Südtirol, als wir zum ersten Mal vier Pizzen im Restaurant bestellen mussten, weil die Söhne auf einmal größer geworden waren und sie je eine ganze alleine aßen, obwohl die vor ihnen unfassbar riesig aussahen. Das sind so Meilensteine.

Südtirol. Es kommt mir vor, als sei das Ewigkeiten her. Und ich möchte noch einmal kurz erwähnen, dass wir in diesem Jahr, ausgerechnet in diesem Jahr, zum ersten Mal beschlossen haben, einfach mal keinen Urlaub zu buchen und lieber spontan zu sein. Und wie wir jetzt die ganze Zeit dermaßen spontan sind und einfach mal weiterhin nichts buchen, es ist zu und zu faszinierend. Wie kann man so gut im Timing und im Trend liegen?

Und apropos Pizza, gestern habe ich bei einem kurzen Gang durch eine Fensterscheibe Menschen an einem befremdlichen Ort sitzen sehen und bin dann noch einmal drei Meter zurückgegangen, um das zu verifizieren, aber es war dann wirklich so – da saßen Menschen in einem Restaurant. Etwas verloren sahen die da aus, zwei Gäste in einem großen Raum, sie guckten sich auch fortwährend so um, als sei das nicht ganz geheuer da. Und in der Bäckerei direkt daneben saßen auch zwei und aßen belegte Brötchen, als ob man die nicht auch mitnehmen könnte, wie es doch jetzt normal ist. Aber man wird sich am Ende auch an Menschen in Restaurants, Cafés und Kneipen gewöhnen, nehme ich an. Na, wenn sie da mal bloß nicht feiern und tanzen.

Mich drängt es noch nicht zu solchen Besuchen, ich vermisse da nichts oder kaum etwas, aber das fällt natürlich verschieden aus, ich bin kein Maßstab. Mir fehlt eher der Friseurbesuch, denn meiner ist ausgebucht bis weit in den Juni und hat mir neulich, als ich ihn auf der Straße traf, kurz freundlich zugerufen: “Sieht doch noch gut aus!” Ja, okay. Wenn man Robinson Crusoe als Modell nimmt vielleicht.

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Das sind prekäre Arbeitsverhältnisse, wie wir sie eigentlich im 19. Jahrhundert verorten würden. Aber in der Fleischindustrie ist das der Standard.

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Jochen hat Geburtstag und nichts im Griff. Alles Gute nachträglich!

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Ansonsten weiter krank, ich schwächel hier etwas vor mich hin und arbeite hart am Projekt “Viel trinken”. Alkohol ist nicht gemeint. 

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Links am Morgen

Gestern erschienen keine Links am Morgen und auch sonst nichts, den Fall hatten wir lange nicht mehr. Das kam so: Ich bin morgens ins Krankenhaus gefahren worden – mit Blaulicht, wie der innere Dreijährige jubelte – habe dort den Vormittag verbracht und mich intensiv mit einer Nierenkolik amüsiert, eine Erfahrung, von der ich insgesamt doch eher abraten möchte.

Neben mir, auf einem knallgelben Schrank in der Notaufnahmen, klebte ein Zettelchen, darauf stand “Seelsorge-Kästchen”. Was da wohl drin gewesen sein mag? Der Ausdruck ist irgendwie ganz heimelig, Seelsorge-Kästchen, das klingt schön und wie etwas, das die Oma holt, wenn ein Enkel einen kleinen Kummer hat. “Na, was hast du denn? Soll ich mal das Seelsorge-Kästchen holen?” Ich habe es dann aber nicht herausgefunden, was es beinhaltet, und vermutlich war das auch gut so. 

Das Internet fand währenddessen weiterhin statt, ich habe mich aber kaum darum gekümmert. Heute komme ich vermutlich wieder etwas mehr dazu, nehme ich an. 

So viel kurz dazu, jetzt ein paar Links:

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Kiki über Arbeitswege und Arbeitsorte. Ich bin am Montag zum ersten Mal seit einer Ewigkeit im Büro gewesen, weil ich mich zur Abwechslung mal konzentrieren wollte. Dort war ich allein, allein (sofort Fanta 4 im Kopf, schlimm), das war auch mal eine interessante Erfahrung. Auf dem Weg ins Büro hatte ich einen Gedanken, der vermutlich Bände spricht, was die aktuelle Situation betrifft, ich dachte nämlich, während ich Notebook und diverse Stecker etc. einpackte, dass ich einfach hoffen muss, im Büro auf funktionierende Technik zu treffen. Vor etwa acht Wochen hätte ich das noch in Bezug auf das Home-Office gedacht.

Und der Wandkalender im Office-Office stand noch auf dem 12. März.  Ich habe vorgeschlagen, das jetzt so zu lassen, quasi als Mahnmal. 

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Die Brüsseler Innenstadt wird Fußgängerzone und wir murmeln nur ganz leise etwas von “Hallo Hamburg?”

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Niemand hat die Absicht, eine Software zu verbieten

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Eine knapp gehaltene Zusammenfassung zur Übertragung von Corona durch Kinder

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Diese Rezension klingt so, als ich das lesen wollen würde, das Buch habe ich gleich mal vorgemerkt. Ich war am Montag übrigens auch in der nun endlich wieder geöffneten Zentralbücherei, in der es jetzt nichts mehr gibt, was für eine angenehme Aufenthaltsqualität sorgt, also kein WLAN, kein Café, keine Arbeitsplätze, Man soll da nur kurz rein und schnell wieder raus, Bücher abwerfen, Bücher aussuchen und weg, wodurch mir leider ein verlässlicher Contentanteil wegfällt. Aber immerhin habe ich wieder Zugriff auf die Bücher, das finde ich enorm beruhigend.  

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

 

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Links am Morgen

Ein paar Zahlen von Allensbach zu Lehrerinnen und der Schulsituation. Kann man sich dann aussuchen, wie man die findet, die Zahlen. Etwa diese hier: “Rund ein Viertel der Befragten geben an, bei der Umsetzung von Unterrichtsinhalten aktuell komplett auf sich allein gestellt zu sein.” Da sind dann auch solche dabei, nehme ich an, bei denen es ein Glück ist, dass sie keinem mittelmäßigen oder gar schlechtem Konzept folgen müssen. Es ist kompliziert. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Links am Morgen

Das Erlernen von Distanzierungssystematiken: eine neue Kernkompetenz.Ich schließe mich aber auch diesem Zitat an: “Nachvollziehen kann ich ehrlich gesagt nicht mehr viel.”

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Der Familieninfarkt. Wie man vielleicht merkt, wirken einige Eltern hier und da etwas ungehalten.

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Tiefschürfendes über Gabenzäune

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Der Herr der Fliegen, aber die andere Version. Via Textautomat auf Twitter.

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Ein Buchtipp für den nächsten Lockdown. Ich habe es nicht gelesen, aber es klingt so, als sei es genau das richtige Werk für solche Situationen. Im Garten oder im Park zu lesen, besser noch wäre natürlich ein Kirchhof.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

 

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Mit offenem Mund durch die Stadt

Der Sohn lernt etwas über die Atmung der Hochseehaie. Er hätte dabei gerne meine Hilfe, etwa weil er das vage Gefühl hat, dass in einen Satz, der sich über mehr als eine halbe Seite erstreckt, irgendwo ein Komma oder dergleichen gehört. “Kenne ich”, sage ich voller Empathie, “genau das Gefühl kenne ich gut.” Verständnis ist wichtig in der Erziehung, sagt man, der Sohn sieht mich aber weiter erwartungsvoll an. Was denn noch? Egal.

Die Hochseehaie, darüber muss ich nämlich jetzt dringend nachdenken, die Hochseehaie haben da so eine faszinierende Art der passiven Sauerstoffaufnahme. Also die atmen nicht, wie es Mensch oder Makrele machen, nein, die brauchen dafür bewegtes Wasser. Entweder müssen sie mit offenem Maul vorwärts schwimmen, dadurch nehmen sie das entgegenkommende Wasser auf, oder aber sie müssen in einer Strömung herumliegen, dann kommt ihnen das Wasser mit dem frischen Sauerstoff darin sogar von selbst entgegen, was für ein Service. Der Sohn hat immer noch Fragen, aber ich winke ab, denn ich muss mir jetzt dringend vorstellen, wie das bei Menschen wäre, ich finde das enorm faszinierend. Wenn wir da immer so mit offenem Mund herumlaufen würden, damit genug Luft hereinkommt. Oder wenn wir S-Bahn fahren würden und alle Fenster müssten unbedingt geöffnet sein, damit wir alle so in die Zugluft jappen könnten, ist das nicht zu und zu schön, das Bild? Und wer die Fenster schließt, ist ein Mörder. Großraumbüros wären nur mit Windmaschine denkbar, was einem alles einfällt! Lernen macht doch eigentlich Spaß.

Der Sohn wedelt schon wieder mit der Hand vor meinem Gesicht herum. Dabei sitzt der vor einem Computer, der kann doch bitte einfach das Internet aufmachen und warten, bis genug frische Bildung vorbeitreibt? Sind wir nicht alle ein wenig Hai? 

“Ich soll meine Meinung begründen”, sagt der Sohn. “So ein Unfug”, sage ich, “das macht doch heute kein Mensch mehr.”

Das ist nämlich bei allem Ärger über organisatorische Fragen das Schöne an der Home-School. Man kann den Kinder wirklich helfen und ihnen ganz wichtige Antworten mitgeben. Da haben sie dann auch lange etwas davon. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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