Links am Morgen

Stimmt gar nicht, es ist nur einer. Aber nun heißt die Rubrik nun einmal so.

Aber meine Ur-Großmutter sagte immer: “Vorher wird nicht geheult.” Über die aktuelle Situation der Kulturschaffenden.

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Kommen Sie gut durch den Tag, es ist ein Dienstag, das hat ja früher immer alle interessiert. Ein Dienstag im März, nur so zur allgemeinen Orientierung. Das ist interessant, weil es seit etwa acht Wochen März ist. Egal.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Merci!

Essen mit den Liekedeelern

Ausnahmsweise ist dieser Artikel tatsächlich nur für das Hamburger Publikum relevant. Der Rest wohnt leider falsch. Also nicht generell, das gewiss nicht, aber heute. 

Nun weiß ich also auch, wie bizarr Pressetermine zur Zeit sein können. Man fährt in einer leeren S-Bahn mitten am Tag durch eine leere Stadt, geht alleine durch Straßen und guckt dann vorsichtig, wenn man angekommen ist, wer sich in dem Menschengrüppchen da wie und wann bewegt, damit man sich nur ja nicht in die Quere kommt, wenn man etwa Fotos von den Gegenständen des Interesses machen möchte. Die Gegenstände waren in diesem Fall z.B. Äpfel und Milchkartons, um die rotierten wir so in einer Kleingruppe herum. Früher hätten wir uns da rangedrängelt, Ellenbogen in Kamera. Heute erfolgt alles mit ausgesuchter Höflichkeit, könnte ich jetzt, wenn du fertig bist, geht das? Stehe ich etwa im Weg? Danke, ganz reizend.

Ein Regal mit Milchkartons

Stammleserinnen erinnern sich wohl noch an den Regionalulf, den haben Isa und ich einmal interviewt. Der Regionalulf ist Vorstand der Regionalwert AG Hamburg, das kam hier auch schon mehrfach vor, weil es eine feine und löbliche Sache ist und weil dabei Produkte herauskommen, die, pardon, saulecker sind, ich habe das mittlerweile mehrfach getestet und war immer sehr angetan, ab und zu habe ich hier etwas davon empfohlen.

Ein Glas mit Sauce Bolognese

Bei den Betrieben im Regionalverbund gibt es eine sonderbare Lage. Denn zum einen haben sie, wie alle anderen Betriebe auch, massive Schwierigkeiten mit Corona, etwa weil Kunden wegfallen, die vorher Catering erworben haben oder weil sie keine Restaurantgäste mehr haben, zum anderen sind die Lieferdienste überlastet und können daher alte Vertriebswege nicht mal eben ersetzen, obwohl die Nachfrage der Privatkunden nach wie vor da ist, oder zumindest da sein müsste Da findet etwas nicht mehr zusammen.

Deswegen haben sie im Regional-Verbund in den letzten beiden Wochen Grundversorgungskisten mit eigenem Vertriebsweg erfunden und vermutlich in Rekordzeit an den Start gebracht. Da werfen jetzt also Landwirte, Lebensmittelverarbeiter, Gastronomen und Händler ihre Erzeugnisse und Ressourcen zusammen, also wortwörtlich zusammen, nämlich in eine Kiste, und die kann man sich einmal wöchentlich liefern lassen. Wobei man beim Liefern unbedingt einmal kurz vors Haus sollte, denn die Lieferung kommt mit einem interessanten Lastenrad (Tricargo), das kann man auch mal gesehen haben.

Ein Lastenfahrrad mit Fahrer

Für diese Woche ist alles schon ausverkauft, sehe ich gerade, aber es kommen ja weitere und wie man hört, spielt Corona noch etwas länger eine Rolle im Alltag. Hier entlang zu den Liekedeelern und ihren Kisten.

Eine Tragetasche mit regionalen Produkten

Das ist übrigens keine Werbung, diese Empfehlung ist bloß reine Kumpelei mit dem Regionalulf und natürlich auch Freude an dem wirklich guten Zeug, das da verkauft wird.

Eine Kiste mit Äpfeln

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Links am Morgen

Alle kontrollieren alles

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Millionen beugen sich jetzt über ihre Laptops und zeigen ihr Gesicht in Großformat auf den Laptop-Displays anderer. Die Regeln des Gesprächs, die wir zusammen mit der Sprache für die Kommunikation im direkten physischen Kontakt erwerben (wenn sie nicht sogar angeboren sind), funktionieren hier nur sehr beschränkt. Blicke, die in die Augen des Gesprächspartners gerichtet sind, gehen an der Kamera vorbei, Zeigegesten verfehlen ihr Ziel, redebegleitende Gesten werden von der Kamera nur unvollständig erfasst, fallen buchstäblich aus dem Rahmen.

Ich werde in absehbarer Zeit übrigens der letzte Mensch mit Bürojob sein, der noch nie an einer Videokonferenz teilgenommen hat. Macht nichts, macht gar nichts.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Die Straße entlang

Eine höchst irritierende Kleinigkeit nur. Ich gehe kurz raus, denn ein Spaziergang ab und zu muss ja sein. Ich gehe die Straße entlang, die hier normalerweise die belebteste ist, oft war sie mir in den letzten Jahren viel zu voll. Nervtötendes Touristengewimmel und Gastrogetöse, überall Menschen, die penetrant im Weg stehen oder sitzen, dabei will man doch einfach nur da lang – na, das war früher. Jetzt ist die Straße natürlich leer, und da das Wetter schlecht ist und der Tag noch jung und auch niemand einen Ausflugstermin hat, für den man aus dem Bett müsste, ist sie gänzlich leer. Es fährt auch kein Auto, ringsum die Geisterstadt. Ich gehe einen Block entlang, ich sehe niemanden. Ich gehe noch einen Block weiter, ich sehe niemanden, nicht einmal in der Ferne, auch nicht in den Nebenstraßen. Beim dritten Block schließlich kommt mir doch noch einer entgegen. Unser kleines Bahnhofsviertel ist manchmal wie ein Dorf, viele der Einheimischen kennen sich hier, den da kenne ich aber nicht, der mir da entgegen kommt. Irgendeiner ist das eben, nie gesehen, einfach ein weiterer Mensch aus der Millionenstadt. Er geht ganz links und ich gehe ganz rechts, bloß nicht zu eng aneinander vorbei, wie man es jetzt so macht, und da passiert es – er grüßt mich und ich grüße ihn.

Ich grüße einen fremden Menschen. In der Hamburger Innenstadt. Das wirkt vielleicht zunächst nicht so, aber das ist dermaßen irre, ich kann meinen Enkeln einmal davon berichten, also wenn ich welche erlebe: “Dann kam es eines Tages sogar soweit, wir haben angefangen uns auf der Straße zu grüßen. Wie in einem Dorf.” Und dann staunen die aber.

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Später am Tag im Vorübergehen gehört:

“Sechzig Prozent der Arbeitnehmer sind …”

“Ach, leck mich doch mit deinen Zahlen immer.”

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Nur soviel für heute, morgen mehr, während wir die Fiktion eines Montags durchspielen.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Links am Morgen

Digitalisierung ohne Herz und Verstand.

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Über das Elend der Erntehelfer in Spanien.

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Epidemien und der ewige Kreislauf der Angst (Da braucht man etwas länger, ruhig vorher einen Kaffee aus der Home-Kantine holen)

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What You Are Doing is Not Remote Work. It is Coping in a Global Emergency. Das halte ich tatsächlich für ein nützliches und treffendes Statement, da kann man etwas länger drüber nachdenken. Via Judith Holofernes auf Twitter.
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(Via Doppelhorn)

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Das Virus der anderen – Jochen rechnet und grübelt.

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Das Mailied im Home-Office.

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Aus der Sicht eines Kindes: Es ist zu viel Familienzeit für mich!

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Jubelnd durch den Tag

Ich renne mit emporgerissenen Armen wie beim Fußballjubel durch den Tag, es ist wirklich äußerst unpassend in Bezug auf die Meldungen in den Nachrichten, das gebe ich gerne und etwas beschämt zu. Es liegt aber auch nur daran, dass ich wieder völlige Bewegungsfreiheit in den Schultergelenken habe, ein wirklich herrliches Gefühl. Ich melde mich jetzt den ganzen Tag, wie in der Schule, einfach nur weil es geht, nicht weil ich etwas weiß. Es nimmt mich aber gottseidank keiner dran. Das wäre auch peinlich, denn ich habe ja gar nichts zu sagen und weiß auch nicht, worum es geht. Und zwar egal, worum es geht. Meine Konzentrationsfähigkeit hat es in den letzten beiden Wochen komplett coronisiert, und sie war dummerweise schon vorher nicht die beste. In meiner Timeline habe ich das übrigens häufig gelesen, konzentrieren kann sich jetzt vielleicht kein Mensch mehr, endlich bin ich mehrheitsfähig.

Ich reime mir das so zusammen, dass wir alle in einem fortwährenden Alarm-Modus sind, und im Alarm-Modus achten wir permanent auf alles, wie seit der Steinzeit aus verdammt guten Gründen gewohnt. Wir achten also keineswegs nur auf Excel, Zoom, Skype, Seesaw, Hausaufgaben, Hilfsanträge, Händewaschen, Live-Blogs oder was auch immer gerade Ihr Fokus sein müsste. Fokus ist gerade aus. Wir ähneln jetzt mehr der Hauptfigur in einem Action-Film in Momenten der akuten Gefahr, wir stehen und passen angestrengt auf – worauf auch immer, wir wissen es nicht einmal. Aber irgendwo lauert etwas, soviel steht fest.

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Im Vorübergehen gehört:

“Was bleibt uns jetzt denn noch? Uns bleibt doch nur noch das Warten.”

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An einem Laden hier hängt ein Schild, auf dem steht: “Wir schließen bis zum 20. April – bis gleich!” Und das ist doch ein wunderbarer und fast schon seltsam entspannt wirkender Beleg für eine Änderung des Zeitgefühls, die ich allmählich überall und bei jedem vermute. Wir sehen uns in drei Wochen und sagen dazu im Ernst “Bis gleich”? Das ist definitiv neu. Was in drei Wochen ist, das war damals, also vor Corona, v.C., nicht gleich. Das war später, und zwar eher viel später. Die zeitlichen Kategorien geraten auf einmal alle ins Wanken. Heute ist irgendein Wochentag in irgendeinem Monat und irgendwann passiert irgendwas.

Genauere Angaben ändern da auch nichts.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Ich mache hier so etwas wie Straßenmusik, nur ohne Musik und auch ohne Straße. Aber es kommt immerhin Publikum vorbei und der Hut, der Hut ist fast gleich. Sie können nämlich hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Wenn Sie aber den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, die Daten dazu finden Sie hier. Merci bien! 

Links am Morgen

Bevor es in den kommenden Wochen richtig ernst wird.

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Falsche Aufgaben gepaart mit einem überfüllten Pensum bringen Eltern an ihre Grenzen. Weder sind sie in der Regel fachlich, pädagogisch und didaktisch ausgebildet, noch haben sie die Autorität, um ein Ersatz für die Schule zu sein. So wichtig Elternarbeit ist, sie kann Schule beim Lernen nur unterstützen. Die derzeit implizit geforderte Rolle läuft daher Gefahr, Eltern zu überfordern und damit auch das komplette Familiensystem. Zweifellos wird das Kinder aus einem bildungsfernen Milieu härter treffen.

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Vanessa Giese über Webinare vor Plüschtieren. Falls Sie übrigens, das könnte ja sein, auch Bedarf an Webinaren zum Thema Home-Office oder zu anderen Fragen der Arbeit zur Zeit haben, fragen Sie ruhig Vanessa. Ich habe mit ihr schon an anderen Themen gearbeitet und kann mit großer Sicherheit sagen: Vanessa ist super.

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Vanessa zitiert Hartmut Rosa, den ich schätze, der aber einen heiklen Satz schreibt, der nämlich auch, wie so viele, einfach daher behauptet, dass viele Menschen jetzt mehr Freizeit haben. Das kommt etwa in meinem Umfeld überhaupt nicht hin, dort ist eher das Gegenteil der Fall. Ich nehme an, das ist wieder ein Fall, bei dem Hochrechungen für den Einzelnen sehr schwer sind und die repräsentative Wahrheit unmöglich erahnt oder gefühlt werden kann. Vorsicht jedenfalls mit solchen Behauptungen. Eine Verlangsamung gibt es wohl de facto, aber eine Verlangsamung schafft noch lange nicht mehr Freizeit. Eine Verlangsamung kann auch purer Stress sein.

Dennoch natürlich ein interessanter Text, auch die Darstellung des Virus als das Unverfügbare schlechthin – man ist auch in diesem Bild prompt in einem Endzeitfilm, was vielleicht gar nicht so chlecht ist, da gibt es immerhin oft ein Happy End.

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Apropos Happy End: Auch gute Nachrichten müssen hinterfragt werden.

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Links am Morgen

Ein Bollwerk verweigerter Hilfe. Erschreckende Mischwesen wie ich übrigens (fest angestellt, freiberuflich und auch noch als Firma tätig), und von uns gibt es durchaus auch ein paar, gucken überall eher ratlos hin und murmeln immer wieder eine leichte Abwandlung der damaligen Fernsehshow: “Was bin ich?” Um daran nicht komplett verrückt zu werden, halte ich mich geistig manchmal einfach an diesem Blog fest, an und mit dem ich ja auch Geld verdiene, und dann sage ich mir: “Ich bin eigentlich nur ich, aber das eben beruflich.” Und dann geht es wieder einen Moment.

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Der Hamburger Corona-Virus-Sozialnewsblog der Obdachlosenzeitung, die im Moment natürlich nicht auf der Straße verkauft werden kann.

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Hier ist ein kleiner Absatz über die Psychologie der Warteschlangen drin, faszinierend. Wieder was gelernt.

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Apropos Lernen: Das Thomas-Theorem.

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Der Staat sitzt jetzt zuhause. Da geht es auch am Rande über das Set-Up von Accounts etc, hierzu nur ein Erfahrungswert – ohne mich beschweren zu wollen! -, einfach nur als Zahl. Das Einrichten aller Accounts, das Testen und Beheben technischer Probleme hat für zwei Kinder etwa acht Stunden erfordert. Ich nehme stark, an, auf Seite der Schule waren es nennenswert mehr. Man muss das natürlich mitdenken, wenn man über Zeitbedarf beim Homeschooling redet. Und im weiteren Verlauf ist es übrigens so, wenn etwas nicht geht und ich es nicht spontan beheben kann, dann geht es eben nicht. Ich habe hier keinen technischen Support und kann da keinen halben Tag mehr investieren, weil etwa eine Audiodatei klemmt.

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Keiner kommt, alle machen mit

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Der Möglichkeitsraum für die neue Normalität. Und wie sie alle von den verschwimmenden Tagen schreiben, es ist vielleicht eine der prägendsten Erfahrungen im Moment, diese Aufhebung des Kalender. Aus meiner Sicht wird sie noch gesteigert durch dieses unwirkliche, strahlend helle und kalte Wetter, das sich jeden Tag genau gleich wiederholt, immer wieder wacht man auf und es ist still draußen, total still und wahnsinnig hell und der Himmel ist blau, so blau, unermesslich blau und nichts findet ein Ende oder auch nur einen neuen Anfang und es gibt keine Termine mehr. Man schwebt so herum, aber man hat sich Schweben irgendwie immer schöner vorgestellt.

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Etwas situationsangepasste Mathematik, vielleicht auch als Abituraufgabe geeignet.

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Zum Feuilleton! Hier endlich mal ein Artikel gegen Buchhandlungen. Aber keine Unruhe bitte, es geht nur um die Handlung von Büchern, nicht um das Handeln mit Büchern.

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Währenddessen bei den Buchhandlungen, also denen mit den Büchern in den Regalen. Siehe hier auch international. Man beachte bitte den Schlusssatz, er passt irgendwie zu allem gerade.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Es ist alles ganz fabelhaft

Homeschooling hat übrigens auch thematisch ungeahnte Abgründe, und damit meine ich gar nicht, dass bei einem Sohn eigentlich gerade Sexualkunde auf dem Lehrplan steht. Daran kommen wir noch vorbei, wie vernünftigerweise entschieden wurde. Nein, ich meine etwa, dass es in Deutsch beim anderen Sohn gerade um Fabeln geht und ich es daher leider nicht vermeiden kann, das ziemlich ausführlich mitzubekommen, zum zweiten Mal im Leben. Um es gleich vorweg zu sagen, der Sohn hat die beste Deutschlehrerin der Welt, an ihr liegt es nicht. Fabeln, versteht sich, werden aber als Literaturgattung auf dem Gymnasium absolut zwingend abgehandelt, denn Fabeln, so muss man leider feststellen, gibt es nun einmal. Es liegen uns Beispieltexte vor, die man leise stöhnend liest, also der Sohn und ich jedenfalls, weil sie erstens, wie soll ich sagen, mit verhaltener Eleganz erzählt sind und zweitens eine so dermaßen tumbe Moral haben, dagegen sind sogar Leo-Lausemaus-Geschichten didaktisch ausgefeilt und fein differenziert, und das will etwas heißen.

Eine Frage, die man sich nebenbei einmal stellen kann – ob eigentlich irgendjemand jemals Fabeln freiwillig gelesen hat – oder ob die nicht von allem Anfang an stets nur aufgezwungene Textbrocken waren, immer in erzieherischer Absicht an duldsame Schülerinnen und Schüler verteilt? Ich meine, es ist doch schlechthin nicht vorstellbar, dass ein lerneifriger Mensch jemals nach der begeisterten Lektüre einer neunmalklugen Fabel die Seite hat sinken lassen und dann froh gesagt hat: “Stark, das hat mich jetzt aber mächtig aufgeschlaut und moralisch weit emporgehoben! Da lese ich gleich noch so eine Geschichte!” Niemals. Niemand.

Fabeln. Die Prusseliese unter den Prosagattungen, das mit Abstand Tantenhaftigste, was je in Buchform daherkam. Pardon, es geht gleich wieder. Wir arbeiten nur noch eben die Moralgeschwulst aus der nächsten Fabel heraus und sehen uns dann mit leichtem Ekel an, was da vor uns liegt. Obduktion nichts dagegen.

Na, vielleicht sind Fabeln in Wahrheit auch gar nicht so schlimm und bei mir werden nur gerade alle Traumata aus der Schulzeit in kaum zu ertragender Intensität getriggert, das will ich gar nicht ausschließen. Wenn Corona nicht vor der Vektorrechnung und den Herrn-K-Geschichten von Brecht durch ist, ich denke doch noch einmal über Drogen nach.

Morgen machen wir wieder mehr Geschichte. Da geht es um den Hadrianswall, also um eine geschlossene Grenze, wie man heute sagen würde.

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Links am Morgen

Ich habe das lange nicht mehr gemacht, Linksammlungen zu posten, ich brauchte da nach dem Wirtschaftsteil auch erst einmal eine längere Pause. Es fällt aber gerade so dermaßen viel an, auch abseits der Hauptnachrichten, es ist vielleicht wieder richtig. Wenn es noch eine Weile so weitergeht, und so sieht es ja aus, dann finde ich vermutlich jeden Tag einige bemerkenswerte Meldungen, Artikel etc. Damit sich kein Rückstau bildet, poste ich die fix am Morgen. Wenn Sie sich dafür nicht interessieren, können Sie diese Rubrik einfach auslassen, wie praktisch ist das denn. Und wenn Sie sich nur dafür interessieren, dann lassen Sie eben den Rest aus, es ist ein freies Land. Haha, Scherz. Es war eines.

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That discomfort you’re feeling is grief. Ich merke das mit dem grief ja vor allem nachts, denn ich kann mich an meine Träume zwar eher nicht erinnern, merke aber doch bei jedem Aufwachen, dass im Hirn gerade Schwerstarbeit geleistet wurde, und wer weiß, am Ende passiert da sogar mehr als am Tag? Mich wundert mittlerweile gar nichts mehr, was übrigens eine empfehlenswerte Grundhaltung ist.

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Nicht systemrelevant. In diesem Zusammenhang eine ernstgemeinte Frage, ich habe da vermutlich etwas verpasst – gibt es einen Katalog, was alles systemrelevant ist, also aus offizieller Sicht? Bitte gerne kommentieren.

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Die Zwei-Klassen-Beschulung. Ein wichtiges Thema und, wenn ich nur mal aus dem heraus hochrechne, was mir hier im Umfeld bekannt ist – das Problem ist vielleicht erheblich größer, als man zunächst denkt.

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Über die Schulen und das Home-Schooling.

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Jochen doesn’t stay at home, Jochen fährt aus Gründen gerade quer durch die USA, Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5.

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Ein Leben in der Nachbarschaft

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Corona im Libanon

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Was bedeuten Kontaktbeschränkungen für Obdachlose? Man hat das ja vielleicht nicht sofort parat. Aber es ist übrigens nicht alles schlecht: Die Hamburger Tafel hat neue Helfer. In diesem Zusammenhang gibt es noch weitere gute Nachrichten, bei den Hilfen für die Obdachlosen tut sich jetzt auch wieder etwas.  Das Suppenprojekt, das wir hier ein wenig supporten läuft natürlich auch weiter. Vielen, vielen Dank schon einmal für die ersten Spenden, Sie haben sofort Möglichkeiten geschaffen, es ist ganz großartig!

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