Ein Bürotag, das hatte ich lange nicht mehr. Immerhin ist draußen alles ansprechend beleuchtet und in Hammerbrook fällt sogar Sonne auf die große Schandsammlung der deutschen Büroarchitektur und das Wirrwarr der Großbaustellen, eine strahlende Sonne, die uns allerdings nicht recht wärmt in diesen Märztagen, die erst mühsam die Winternachtkälte überwinden müssen.
Vor dem Bürofenster steht dann wieder stundenlang der Lieferwagen mit der Aufschrift „Besser zuhause“, das wird allmählich zur dauerhaften Provokation hier. Lieber nicht hinsehen, am besten gar nicht erst aus dem Fenster sehen. Ich bekomme dann aber doch mit, dass noch ein zweiter Wagen neben diesem Lieferfahrzeug hält, und auf dem steht tatsächlich: „Das macht Sinn!“ Ich möchte lange hinaussehen und abwarten, ob heute noch weitere Autos kommen und vielleicht mehr Sätze bilden, ob mir am Ende noch weitere gut lesbare Zeichen gegeben werden.
Aber man muss ja zwischendurch auch etwas arbeiten, wenn man schon in so ein Büro geht, fällt mir noch rechtzeitig ein. Und das mache ich dann auch.
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Nach der Arbeit kurz im Alsterhaus gewesen. Und kaum war man da mal zehn, fünfzehn Jahre nicht, schon findet man da nichts wieder. Es hat alles keinen Bestand mehr heutzutage, in diesen unruhigen Zeiten, es wird alles um eine herum auf den Kopf gestellt. Na, egal. Wenn mir in etwa zehn Jahren einmal wieder ein Grund einfallen sollte, ins Alsterhaus zu gehen, wird es das wahrscheinlich schon gar nicht mehr geben.
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Danach später Mittagsschlaf, wie ausgeschaltet, wie narkotisiert, mit entsprechender Verwirrung nach dem Aufwachen: Wer bin ich und warum. Wohl doch noch halb- oder viertelkrank. Gut, dann ist es morgen nur noch ein Achtel usw.
Kein Buch gelesen, keinen Film gesehen, keinen Podcast gehört. Dafür längere Raufaserbetrachtungen, die muss es auch regelmäßig geben.
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