Ich höre den Don Quijote. Es gibt eine Aufnahme von Christian Brückner, das Buch ist gehört über 24 Stunden lang, da hat man wieder etwas vor sich. Christian Brückners Stimme hat einen Tonfall, der mir auch dann angenehm ist, wenn ich versehentlich zwischendurch nicht zuhöre, das ist gar nicht unwichtig, denn ich schweife oft gedanklich ab. Seine Sprechart wäre mir auch als dauerhafte Kommentar- und Erzählstimme in meinem Kopf angenehm. Wenn ich etwa das Haus verlasse, um Fischstäbchen und Kartoffeln zu kaufen, dann stelle ich mir vor, wie Christian Brückners Stimme sagt: „Auch am Mittwoch ging er wieder zum Discounter“, mit diesem so besonders ruhigen, immer etwas resignativ, aber nie verloren wirkenden Sound, mit dieser leichten Brüchigkeit, in der aber noch viel Kraft ist, und gleich wirkt alles deutlich interessanter, romanhafter, erzählenswerter. Fast könnte ich mich fragen, wie das wohl weitergehen wird … aber okay, nur fast.
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Gehört, aus naheliegenden Gründen: Bye, Bye, Babyboomer!– Eine Generation geht in Rente. 30 Minuten. Der Text enthält auch ein wenig zur Frage der Umweltkollektivschuld, darüber wird man sicher noch mehr, viel mehr lesen und hören. Es kommt auch die Frage vor: „Wie stellen Sie sich das letzte Jahrzehnt Berufstätigkeit vor“, und das ist exakt die Frage, vor der ich auch jetzt stehe und über die ich nicht eben wenig nachdenke.
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Ich las, dass es nicht belegt ist, dass das Sie verschwindet, und es hat mich überrascht. Ich dachte, man könnte das mittlerweile nachweisen, aber das ist dann wieder der ewige Stichprobenfehler. In meinem Umfeld verschwindet es definitiv, aber das beweist eben gar nichts, sondern lässt sich vermutlich auf zwei besondere Umstände zurückführen. Zum einen arbeite ich in einem multinationalen Konzern, in dem kategorisch alle per Du sind, weswegen mir das Sie beruflich seit langer Zeit eher fremd ist. Zum anderen verkehrte ich in den letzten 16 Jahren viel mit Eltern, mit denen man hier im Stadtteil allgemein auch per Du ist, das mag bei Ihnen aber vielleicht schon wieder anders sein. Wie auch immer, ich habe eh kein Problem, weder mit dem Sie noch mit dem Du, auch dabei gilt: Ich rege mich einfach nicht auf.
Ich rege mich nämlich schon wieder dermaßen über die FDP auf, ich muss mit dem Rest der Emotionen unbedingt etwas haushalten. Die Ressourcen sind nun einmal begrenzt.
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Im Bild noch einmal die Binnenalster mit zugehörigem Vogel, auch mit dem obligatorischen Grau und, rechts hinten im Bild, mit dem neueren Teil der Kunsthalle. Da auch schon lange nicht mehr gewesen, fällt mir dabei auf.
Am 22. April, falls noch jemand lustige präpandemische Traditionen wieder beleben möchte, findet die Lange Nacht der Museen in Hamburg statt, gleich mal vorgemerkt.
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