Wandelbloggen

Ich probiere also erstmalig einen Text ganz ohne den Gebrauch der Finger zu erstellen, ich benutze eine Diktiersoftware auf dem Handy. Das hat zur Folge, dass ich auch nicht am Schreibtisch sitze, denn dazu gibt es keinen Anlass. Im Grunde ist mein Schreibtisch auch nicht gerade die schönste Ecke der Wohnung und ich kann ja jetzt herumlaufen. Free Buddi! Ich stehe am Küchenfenster und sehe auf den Spielplatz, die Szenerie habe ich gestern allerdings bereits beschrieben, die lasse ich also weg, Eichhörnchen, Tauben, Bäume, das kennen wir schon. Ich müsste aber auch nicht am Küchenfenster stehen, ich müsste eigentlich nicht einmal in der Wohnung sein. Ich könnte mit dem Handy in der Hand irgendwo herumgehen, vielleicht sogar durch sogenannte interessante Gegenden. Ich könnte dabei das Wandelbloggen entwickeln und mit dem Format endlich reich und berühmt werden, so lauert eben an jeder Ecke eine neue Projekt-Versuchung.

Ich nutze, falls das jemanden interessiert, die Diktiersoftware Dragon Anywhere, es ist einigermaßen erstaunlich, wie gut das technisch funktioniert und nein, ich habe da keinen Werbedeal. Und erst einmal bin ich mir auch noch nicht sicher, ob ich das wirklich bin, der hier schreibt – oder irgendeine andere Instanz von mir. Der Vorgang des Schreibens per Diktat ist tatsächlich grundsätzlich anders, als wenn man mit der Hand schreibt, es fühlt sich an, als müsste ich alles neu lernen. Am Ende ist natürlich auch das nur eine Frage der Gewöhnung, werden sie sagen – ich bin mir nicht sicher. Es kommt mir zum Beispiel ein wenig so vor, als müsse ich per Diktat viel geistreicher als sonst sein, als müsse jeder Satz besser sitzen, jede Formulierung knackiger sein, weil es doch irgendwie sehr komisch ist, schlechte oder undurchdachte Sätze per Diktat laut durch die leere Wohnung oder sogar auf der Straße zu sprechen. Was natürlich Unsinn ist, ich sage hier ja keine Gedichte auf, ich halte auch keine Reden im großen Saal und in jedem beliebigen Gespräch gibt man doch sehr viele schwache Sätze von sich, dauernd, also ich jedenfalls. Ich könnte die seltsamen Sätze hinterher einfach korrigieren, wie beim normalen Schreiben mit den Händen, da schreibe ich ja auch mehr als genug schwache Sätze, wo ist denn das Problem? Ach, ich fremdele so herum.

Ich kopiere hier jetzt zwei bereits vorgeschriebenen Absätze in das Dokument, das ist quasi geschummelt, aber immer noch rühre ich keinen Finger dabei und werkele nur per Stimme am Text, das ist schon schick.

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Ich habe ein paar Seiten Fachliteratur gelesen, die mir unsere Steuerberaterin geschickt hat, darin ging es einerseits um die korrekte steuerliche Veranlagung von Honoraren, Trinkgeldern etc., die man mit Blogs, Instagram-Accounts, Podcasts und dem ganzen anderen Online-Zeug verdienen kann, andererseits auch um die Bewertung der sozusagen betrieblichen Ausgaben, die man für den Unterhalt dieser Medien und Accounts aufwendet. Ich möchte mich nicht allzu weit aus dem Fenster hängen, aber ich glaube, wir machen das bei Buddenbohm und Söhne stets bemüht halbwegs richtig, auch mal eine nette Erkenntnis. Aber wenn man das ganze schon so lange macht wie ich, dann ist es auch witzig, wie das, was für uns alle damals zunächst nur ein Online-Späßchen war, jetzt Eingang in steuerliche Fachliteratur findet und dort in ungeheuer komplexen Satzverschwurbelungen vorkommt, von denen man tendenziell Kopfschmerzen bekommt.

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Zwischendurch zur Aufheiterung “Alles ist relativ und anything goes” gelesen, sehr unterhaltsam, sehr kurzweilig, man lernt auch etwas.

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Außerdem “Die Ordnung der Zeit” gelesen, das war teilweise faszinierend, teilweise war es mir auch eindeutig zu hoch, die Geschichte meines Physikinteresses ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Zwischendurch kam es mir ein wenig so vor, als würden sich die Physiker dem Zeitverständnis der Erzähler annähern, die ja einen eher laxen Umgang mit zeitlichen Wahrheiten und Zeitebenen pflegen. Nicht einmal in diesem Blog ist “gestern” unbedingt gestern, wenn ich “gestern” schreibe, dann weil es gut klingt, nicht weil 24 Stunden vergangen sind. Gestern kann auch vorgestern oder letzte Woche gewesen sein, das ist für meine Texte nämlich in der Regel vollkommen unerheblich und das Konzept Wahrheit ist ohnehin ein wenig ding, wie Wolf Haas sagen würde.

Immerhin aber habe ich direkt nach dem Lesen einen dieser großartigen Träume gehabt, in denen man plötzlich alles ganz anders und viel tiefer versteht. Wovon man nach dem Aufwachen zwar nichts mehr hat, weil es dummerweise absolut nicht reproduzierbar und nicht einmal halbwegs beschreibbar ist, aber dennoch, das war kurz ein gutes Gefühl. Und kurz ein gutes Gefühl zu haben, das ist ja nicht nichts.

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Nach langer Pause wieder mit Isa im Kino gewesen und den leisen Verdacht gehabt, dass um mich herum bemerkenswert viele Deutschlehrerinnen und -lehrer saßen. Das machte den Film aber nicht schlechter, der war nämlich ein großer Spaß, den kann ich gerne und wärmstens empfehlen, den Dreigroschenfilm. Hier eine ausführliche Rezension in der SZ. Beim Reingehen debattierten zwei der deutschlehrerhaften Besucher bierernst die Frage, ob der Begriff Musical für den Film nun angebracht sei oder nicht. Ich denke, der olle Brecht hätte Spaß an dem Gespräch gehabt.

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Und jetzt teste ich also tatsächlich wie es ist, mit dem Handy herum zu laufen und dabei sozusagen live zu bloggen.

In

Diesem

Moment

Zum

Beispiel

Fahre

Ich

Fahrstuhl

Vier

Drei

Zwei

Eins

Erdgeschoss, Wirklichkeit und täglicher Bedarf, die Fahrt endet hier.

Vor dem Hamburger Hauptbahnhof, der liegt quasi ein paar Schritte vor meiner Haustür, steht eine Damenreisegruppe. Die Damen stehen im Kreis und eine schenkt gerade allen Eierlikör ein, sie haben Gläschen dabei. Jetzt trinken Sie gleichzeitig und lachen dann ein wenig befangen und gucken unsicher, da kommt noch keine rechte Stimmung auf, die eine schenkt gleich noch einmal nach, na komm, die ersten kichern schon, geht doch. Ob wir hier mittlerweile so sehr Szeneviertel geworden sind, dass man besser vorglüht, bevor man bei uns durch die Straßen geht?

Von links läuft einer durchs Bild, der trägt einen ganzen Karton voller Energydrinkdosen. Er sieht ein wenig so aus, als könne es ihm nicht schaden, wenn er ein, zwei der Dosen sofort konsumieren würde, der Herr ist nämlich eindeutig im Zeitlupenmodus und mit seiner Gesichtsfarbe stimmt auch etwas nicht, fifty shades of Übermüdung. Mehr passiert aber erst einmal nicht und mehr Bemerknisse sind nicht zu verzeichnen, auf diese Art beginnt das Wandelbloggen also mit Energie und Eierlikör, das halte ich doch sofort fest, was für ein Omen auch immer das sein mag. Energie und Eierlikör, es gibt auch schlechtere Einstiege. Morgen mehr!

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, die Diktiersoftware möchte bitte nach Ablauf einer Testphase abonniert werden. Irgendwas ist immer.

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15 Minuten am Donnerstag

Der Ellenbogen weigert sich nach wie vor, es bleibt hier also kurz und wird vielleicht sogar wieder kürzer, es ist ein Kreuz. Aber ein paar Zeilen pro Tag müssen doch sein, sonst gehe ich seelisch auch noch über die Wupper. Das hier tippe ich gerade nur mit links, was ein Spaß. Aber ich habe ja Zeit. Viel, viel Zeit, noch drei Wochen ohne Büro. Es ist ein wenig absurd, da bin ich einmal im Leben etliche Wochen ohne Bürojob, ich könnte herrlich ein Buch oder sonstwas schreiben, aber ich kann eben nicht. Grotesk.

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Der Wein an der Kirchenwand zeigt alle Farben der Saison, was man im Herbst eben so trägt, es geht den Gewächsen wie den Leuten. In den Büschen werden überreichlich gelbe Beeren angeboten, die die Vögel noch gar nicht interessieren, vielleicht später im Jahr. Auf dem Spielplatz ist kein Mensch mehr, es wird den Eltern jetzt zu kalt, noch stundenlang auf dem niedrigen Mäuerchen an der Sandkiste zu sitzen und überhaupt, die Kinder können auch mal drinnen spielen, wozu hat man das ganze Zeug in den Kinderzimmern denn. Tauben schreiten durch die unberührt daliegende Sandkiste und gehen leer aus, die Kekskrümelsaison ist von einem Tag zum anderen vorbei. Indignierte Blicke, sollen wir jetzt Käfer und Körner essen oder was. Ein Eichhörnchen rennt geschäftig vorbei, keine Zeit, keine Zeit, es empfiehlt ansonsten Eicheln, nahrhaft und köstlich, die Tauben gucken noch viel indignierter und wenden sich ab. Ein leuchtendes Blatt fällt von einer Linde und taumelt langsam im Wind, der den Kirchhof unablässig umkreist. Es fällt dann in Zeitlupe genau auf die unbewegt und verlassen an ihren Ketten hängende Schaukel, es bleibt dort mittig, kitschig und auf eine denkbar banale Art malerisch liegen, aber so ist das mit der Natur, der gelingt auch nicht jedes Bild stilsicher und originell.

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Im Legoladen in der Innenstadt hatte ich meine Kundenkarte vergessen, als Elternteil hat man in solchen Läden Kundenkarten, wenn schon sonst nirgendwo. Ich nahm an, sie würden mich da auch so im System finden können, na klar, sagte die Dame an der Kasse und schob mir schnell einen Zettel hin, ich sollte meinen Namen da aufschreiben. Den kann ich ja auch eben so sagen, sagte ich, mein Name ist Bu – “NICHT DEN NAMEN SAGEN!”

Ich sah die Verkäuferin irritiert an. “DSGVO! NICHT DEN NAMEN LAUT SAGEN!”

Ich sagte ihr, dass das immerhin mein Name sei, und den könne ich ganz sicher nennen, so oft ich nur wolle, Buddenbohm, Buddenbohm, Buddenbohm, nänänä.

Die Auswirkungen der DSGVO sind womöglich die alleralbernsten, die ich je bei einem Gesetz erlebt habe.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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15 Minuten am Mittwoch

Ich habe in den sechs Wochen ohne Arbeit auch Erziehungsratgeber gelesen, das mache ich ab und zu, denn dann merkt man wieder, was man alles schon falsch gemacht hat, wo man gar nicht so verkehrt lag und wo die Hoffnung vielleicht noch nicht ganz verloren ist, das ist doch alle paar Jahre ganz interessant. In dieser Runde gab es: Nora Imlau mit “So viel Freude, so viel Wut”, Alfie Kohn mit “Liebe und Eigenständigkeit” sowie Katherine Reynolds Lewis mit: “The good news about bad behaviour – Why kids are less disciplined than ever and what to do about it”. Ich fand sie alle drei lesenswert und war wieder beeindruckt, wie überaus einleuchtend Aspekte der Pädagogik in Büchern formuliert sein können und wie grandios man dennoch nur zehn Sekunden nach dem Weglegen des Buches ganz ähnliche Situationen wie die dort beschriebenen komplett vergeigen kann. Großes Kino.

Wobei, auch das noch kurz zur Erziehung, es schon auch beeindruckend ist, wie dramatisch der Stresspegel der Familie sinkt, wenn einer mal eine Weile nicht seinem Job nachgeht. Wenn ich Zeit habe, also richtig, richtig viel Zeit, dann läuft hier nämlich alles super und easy, wenn ich Zeit habe, kriege ich alles lächelnd, harmonisch und friedlich und zur schönsten Zufriedenheit aller geregelt. Na, fast alles.

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Zu einem der Kindergeburtstage waren wir wieder in so einem Fantasy-Rollenspiel-Ding, in dem ich schon wegen meiner seltsam stark ausgeprägten Fantasy- und Spielaversion kategorisch nichts verstehe und, schon klar, auch gar nichts verstehen will, wozu auch, das ist einfach nicht meine Welt. Weswegen eines der Kinder, welches mir das Geschehen dort dennoch sehr bemüht zu erklären versuchte, seine Ausführungen irgendwann entnervt abbrach mit dem wunderbaren Satz: “Es geht hier nicht darum, irgendwas zu werden oder irgendwas zu gewinnen. Es geht einfach nur darum, immer weiter zu spielen.” So findet man überall Perlen der Lebensweisheit, wenn man nur gut aufpasst, ist es nicht zu und zu schön? Den zitierten Satz kann man spaßeshalber mal auf verschiedene Themen beziehen, das ist gar nicht uninteressant, nehmen wir einfach mal die Erziehung oder den Job oder die Liebe, da hat man dann was zum Herumdenken, da kann man sich geistig wieder, um im Kontext zu bleiben, etwas aufleveln. Und dann wieder weiter spielen.

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Und hier eine Gardinenpredigt. Es ist immer wieder ganz erstaunlich und weithin völlig unbekannt oder zumindest doch dramatisch unterschätzt, wie schnell man in diesem Land Einfluss nehmen kann. Man muss nur irgendwo hingehen, man muss nur etwas wollen, man muss nur etwas sagen. Was ich jetzt aber auch nur schreiben darf, weil ich heute noch einen Termin in und mit der Lokalpolitik habe.

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Zeit für ein Kaltgetränk, eine bequeme Sitzhaltung und ein gutes Gespräch. Etwa dieses hier. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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15 Minuten am Dienstag

Zu den überraschenden Erkenntnissen, die man unfreiwillig hat, wenn man sechs Wochen wegen irgendwelcher Gebrechen nicht ins Büro geht, gehört es, wie unfassbar self-inflating die ganz normalen Aufgaben im Haushalt sind, wenn man ihnen nur Raum und Zeit lässt. Nehmen wir nur das tägliche Einkaufen, denn essen muss man ja, komme was wolle. Das mache ich sonst auf dem Rückweg vom Büro, dieses Einkaufen, quasi nebenbei, das fällt alles so an. Wenn ich aber gar nicht im Büro bin, dann gehe ich da erst einmal extra hin, also in welchen Laden auch immer, darüber kann ich ohne Büro auch viel länger nachdenken,weil ich ja nicht an meinen Heimweg gebunden bin. Ich kann also z.B. in den Laden gehen, der für ein Produkt genau richtig und nicht nur wie sonst halbwegs passend ist. Ich gehe vielleicht in einen bestimmten Laden, weil es das Zeug da in der genau gewünschten Form gibt, in regional oder in bio oder in billig oder so, wie es hier die Kinder unbedingt haben wollen oder was weiß ich. Plötzlich ist da alles voller Optionen. Ich kann auch nacheinander in drei Läden gehen und dann noch auf den Wochenmarkt. Das dauert viel länger, natürlich, aber warum auch nicht, ich habe ja nichts vor. Schon dauert das Besorgen der simplen Suppenzutaten nicht fünfzehn Minuten wie sonst, schon dauert das anderthalb Stunden und ich habe im Grunde gar nichts gemacht und wenig erreicht, die Suppe jedenfalls schmeckt trotz des Aufwandes so wie sonst auch. Und so geht das quasi mit allen banalen und sonst so mühsam kleingehaltenen Aufgaben im Alltag, sie blähen sich auf, sie wachsen, sie belagern und erobern Stunden, Vormittage, Nachmittage, sie machen sich im Kalender breit wie Bakterien in einer Petrischale. Wer Zeit hat, der wendet auch Zeit auf, das wird am Ende eine nicht leicht zu umgehende Grundregel sein, dazu muss man bis zur Rente also auch eine brauchbare Einstellung finden, merken wir das ruhig schon mal vor.

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Das oben erwähnte self-inflating ist übrigens ein Begriff mit Geschichte für mich, das erzähle ich noch schnell, die Uhr läuft, es wird knapp. Vor vielen, vielen Jahren habe ich mal an einem denkwürdigen Meeting teilgenommen, in dem es um ein Produkt ging, das “self-inflating”war. Ich weiß gar nicht mehr, welches Produkt das genau war, vermutlich waren die ersten self-inflating Isomatten damals gerade neu und wir haben etwas mit der Markteinführung zu tun gehabt, so etwas in der Art. Der Chef der Abteilung war neu in dem Job, er war gerade erst befördert worden und, das ist fast schon historisch interessant, er hatte einen der damals ganz neuen englischen Titel bekommen, Head of irgendwas, in der Unterzeile irgendwas mit Management, diese Bezeichnungen gab es bis dahin noch gar nicht, man war vorher einfach irgendwann Abteilungsleiter geworden, jahrzehntelang, aber das klang jetzt auf einmal muffig und nach Behörde oder bestenfalls nach Karstadt. Die coolen Leute wurden auf einmal Head of irgendwas und machten alle was mit Management und Projects und so. Man diskutierte also in dieser Abteilungsrunde herum, was genau man nun mit diesen self-inflating Dingern machen sollte, als sich nach einer Weile eine ältere Dame, gefühlt seit dem Kartoffelkrieg in der Firma, zu Wort meldete und eine einfache Frage stellte, für die man wiederum wissen muss, dass es einmal Zeiten gab, in denen in Büros gar nicht jeder Englisch verstanden hat, manche Menschen auch nicht ein einziges Wort, doch, das war normal. Englisch war damals eher für die von der Uni, das war aber nicht jeder. Die Dame fragte also, nachdem sie schon eine ganze Weile immer irritierter geguckt hatte, vollkommen berechtigt: “Aber was ist denn nun eigentlich self-inflating?”

Woraufhin ein stets schlecht gelaunter Kollege, allseits bekannt für deutliche Worte und eine eigene Meinung, gut hörbar für alle sagte: “Guck dir unseren Chef an.”

Liebe Kinder, Ihr habt es längst geahnt, dieser Chef war ich natürlich selber und dieser Meetingmoment war gar nicht so unwichtig für meine etwas später getroffene Entscheidung, die Karriere im Management trotz der überaus verlockenden Verdienstaussichten doch lieber selbst abzubrechen. Und die Moral von der Geschicht’: Deutliche Worte und eigene Meínungen sind gar nicht so schlecht und bewirken manchmal etwas, merkt Euch das. 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Fünfzehn Minuten am Montag

Ich: “Was macht ihr eigentlich in diesem neuen Schulfach da, Naturwissenschaft und Technik?”

Sohn I: “Im Moment geht es da um den Sinn des Lebens.”

Ich: “Ach was? Tatsächlich? Und der wäre? Na? Sag schon!”

Sohn I: “Keine Ahnung, wir sind noch nicht sehr weit.”

Ich: “Aber du sagst mir dann Bescheid! Ja? Nicht vergessen! Das will ich auch wissen! Dringend sogar!”

Sohn I: “Papa, chill your life.”

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Die Herzdame und ich haben heute Hochzeitstag, ist es jetzt eigentlich ein gutes oder ein schlechtes Zeichen, dass wir beide auf Anhieb nicht wissen, welchen genau? Vierzehn oder fünfzehn oder so? Irgendwas mit ganz schön lange schon jedenfalls, man müsste das nachrechnen oder im Blog nachlesen, aber wozu eigentlich, man hat ja keinen Erkenntnisgewinn ob der Zahl. Ab und zu fragen die Söhne, warum wir uns eigentlich nicht trennen, weil nämlich, mit dem Grund der Frage rechnet man vielleicht nicht auf Anhieb, das machen doch sonst alle, wer ist schon noch zusammen? Es ist immer komisch und tendenziell verdächtig, wenn die eigenen Eltern sich irgendwie seltsam verhalten und von der Masse abweichen, am Ende sind die beiden ein wenig wunderlich? Und das wäre dann ja womöglich peinlich. Ich sagen ihnen, dass man nicht jede Mode mitmachen muss, das können sie ruhig so nebenbei von uns lernen, wenn wir das schon so überaus bemüht die ganze Zeit vorleben, außerdem bin ich zu alt, um noch jedem Trend hinterherzujagen, echtjetztmal. Sollen sich doch die jungen Hüpfer trennen und damit hip sein. Ich interessiere mich überhaupt nicht mehr für Trends! Oder wenn, dann höchstens für diese neuen Elektrotretroller oder Hoverboards, die finde ich ja irgendwie ganz cool, so als zeitgemäße Flanierhilfe, die stelle ich mir spaßig vor, damit in den Garten oder so zu fahren, ansonsten sind mir sämtliche Moden ziemlich egal. Prioritäten! Ganz wichtig.

Nebenbei grüße ich an dieser Stelle die Leserinnen und Leser, die schon seit der Hochzeit mitlesen, davon gibt es tatsächlich zwei, drei.

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Und nun ein Lied mit einer schönen Liebesgeschichte. Warum auch nicht. 

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Übrigens bin ich zur sicher großen Überraschung der Leserschaft der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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15 Minuten am Sonntag

Ich bin ja so alt, in meiner Jugend galt der Stern noch als lesbare Zeitschrift. Und den hatten wir auch tatsächlich im Haus, den Stern für die bunten Bilder und die Aufreger, die Zeit für die langen Texte und das Bildungsgehabe, das war damals so die Mischung. Und wie mein Erdkundelehrer immer sagte: “Ab und zu auch mal die SZ!” Den Stern las ich auch tatsächlich durch, ich glaube fast, sogar bis zu den Hitlertagebüchern. Das ist das eine.

Das andere ist, dass ich etwa im Alter von dreizehn Jahren ein Stockwerk gewechselt habe, und zwar das in der öffentlichen Bücherei. Oben waren die Kinderbücher, da war ich größtenteils durch, unten waren die Bücher für die Erwachsenen, damit fing ich dann mal an. Natürlich völlig planlos und ohne viel zu verstehen, Krimis, Science-Fiction, Thomas Mann, was da eben so stand, wobei Klaus Mann daneben noch viel interessanter war. Einige Namen waren bekannt, in die guckte ich dann eben rein, über die sprachen ja alle, also etwa im Stern oder in der Zeit zum Beispiel, mehr Begriff von “alle” hatte ich damals gar nicht. Aber diese Bücher mussten ja gut sein. Und weil die Bücherei nicht sehr groß war, kam mir die Aufgabe auch überhaupt nicht unlösbar vor, sich in der Literatur auszukennen, das schien durchaus machbar, man würde eben ein paar Winter brauchen, na und, die Winter waren ja lang und öde genug an der Küste. Henry Miller, Stephen King, Balzac, egal, gib her. Auch so ein Name: Alberto Moravia. Den habe ich, wenn ich mich richtig erinnere, bis heute nie gelesen, der landete aber damals auf meiner geistigen Irgendwannmalliste, über den sprach man nämlich, das war so ein Großintellektueller, der sagte und schrieb wichtige Sachen. Im Stern war ein Interview mit ihm, das las ich natürlich auch, Interviews lasen sich schnell weg und zack, war man schon auf der Höhe der Zeit. Interviews waren super, dann wusste man, ach ja, Moravia, das war der mit dem Satz neulich. Und genau so etwas wollte ich wissen, als angehender Bildungshochstapler fand ich solche Formate besonders brauchbar.

Alberto Moravia war jedenfalls in Hamburg, vielleicht sogar wegen des Interviews, das weiß ich nicht mehr. Aber diesen einen Satz von ihm, den habe ich mir dann versehentlich sogar bis heute gemerkt, der besagte nämlich, dass ihn diese typischen Hamburger Mietshäuser aus roten Ziegeln, die Klinkerhäuser, an deutsche Schwarzbrote erinnerten, die in Bäckereien nebeneinander im Regal liegen. Häuser wie Schwarzbrote, dunkel und stabil. Natürlich weiß ich die genaue Formulierung nicht mehr, ich weiß nur das mit den Schwarzbroten. Und seit diesem Interview, das ist ein paar Jahrzehnte her, denke ich jedenfalls immer, wenn ich an dunkelroten Hamburger Wohnblöcken vorbeigehe, besonders an Regentagen, an Schwarzbrot und Moravia. Wobei es Moravia übrigens auch als Pils gibt, dadurch wird es noch besser, Bier und Schwarzbrot und rote Ziegel. Ich weiß sonst keinen einzigen Satz und auch keinen Fakt aus den paar Jahren Sternleserei mehr, aber den dann doch und vermutlich werde ich diese Assoziation auch noch für den Rest meines Lebens behalten, rote Klinker, Bier und Schwarzbrot. Sie dürfen das jetzt gerne übernehmen, wenn Sie mal durch Hamburg gehen. Falls Sie sogar hier wohnen, es fühlt sich herrlich heimatlich an, wenn man mit diesem Gedanken durch Hamm oder Borgfelde oder durch die Schlankreye geht und an den Häusern hochsieht.

Und das wollte ich nur kurz sagen, wie seltsam und wie lange Print wirken kann.

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Andi Almquist!  “We don’t fall in love around here anymore, it all turned out to be – Pornography.”

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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15 Minuten am Sonnabend

Die Kommentare via Twitter werden übrigens gerade mal wieder nicht angezeigt. Also ich sehe sie zwar im Backend, aber Sie sehen sie nicht. Das ist hier jetzt wieder oldschool, nur die auf der Seite eingegebenen Kommentare erscheinen. Warum auch immer, wer hat schon Lust, dem hinterherzuschrauben. Dreckstechnik.

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Zwei Buchempfehlungen für Menschen mit Angst vor gar nichts, nicht vor der eigenen Art, nicht vor den Zeiten, nicht vor dem Herbst. Philipp Blom: “Was auf dem Spiel steht” und Karen Duve: “Warum die Sache schief geht” – in dieser Reihenfolge zu lesen, auch wenn sie andersherum erschienen sind. Gerade jetzt, wo der Herbst gerade übers Land kam wie bestellt und per Express geliefert, gerade jetzt, wo man endlich wieder bei anhaltendem Regen und also mit korrektem Heimatgefühl lesen kann, hier werde ich nass, hier bin ich zuhause, gerade jetzt eine erfrischend runterziehende Lektüre, das kann auch mal gut sein, das kennt man ja von trauriger Musik und so, unfroh aber heimelig, dunkelhygge. Draußen kommt Sturm auf, Eicheln und Kastanien knallen auf Autos, Bauzäune kippen um, die Einschläge kommen näher, das passt alles so dermaßen gut. Und wenn man dann noch am offenen Fenster leicht zu frieren beginnt, das allererste Frösteln der Saison, dann möchte man sich zu diesen Büchern dringend etwas öffnen, das man feierlich trinken kann. In die Bücher sehen, aus dem Fenster sehen, hin und her, wehende Blätter, schwarz droht es von West, traurige Absätze, vernichtende Gedanken und irgendwann ein fast voller Mond hinter jagenden Wolken, die wie im Horrorfilm an ihm vorbeiziehen, so schnell, so unwirklich, so gespenstisch. Am Fenster stehen und sich das besehen, selig deprimiert und das Herz voll Herbst: “Herr, ich bin breit, die Flasche war sehr groß.”

Also ich hatte Spaß.

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Ich wurde mehrfach gefragt, wie es ist, wenn man nicht schreibt, nachdem man jahrelang quasi immer geschrieben hat. Das ist so: Es ist etwa drei Wochen lang noch ganz nett, es ist erst einmal ein wenig wie Urlaub, man kann herumliegen und lesen. Dann wird es schnell merkwürdig, dann wird es unschön, denn ohne die Schreiberei fehlt mir die Struktur und die Erkenntnis, was ich eigentlich denke, wie soll ich das denn wissen, wenn es nicht irgendwo steht, ohne Buchstaben vor mir bin ich unsortiert wie die Legoabraumhalde im Kinderzimmer. Eventuell denke ich längst gar nicht mehr, denke ich zwischendurch. Da ich auch nichts machen kann, lebe ich mehr so haustiermäßig, nur ohne den Niedlichkeitsaspekt, versteht sich, und auch ohne Spaß, Petplay für Freudlose, nur essen und schlafen. Ab und zu fallen mir Sätze ein, die sollte ich aufschreiben, das geht aber nicht. Ich habe einen Gedanken, ich schreibe ihn nicht auf, vielleicht habe ich ihn also gar nicht gehabt, wo sind die Beweismittel? Ich franse geistig aus und schön ist das nicht. Darüber später mal ein Buch schreiben! Zerfaserland!

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Zack, 15 Minuten um. Musik.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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15 Minuten am Freitag

Um mich langsam wieder warm zu spielen, schreibe ich einfach morgens mal kurz los, nur so rund fünfzehn Minuten, mal sehen, ob es geht. Fünfzehn Minuten, ein Prozent des Tages, das klingt doch nicht überambitioniert. Ich fange einfach irgendwo wieder an, ganz egal, mitten rein.

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Vor dem Supermarkt steht einer, groß, breitschultrig, Sportkleidung, Format Türsteher. Neben ihm steht noch einer, ähnliches Format. Und ohne viel hineindeuten zu wollen, aus dem gleichen Land kommen sie nicht, das hört man auch, der eine kann kaum Deutsch, der andere hat es sicher als Muttersprache gelernt. “Ich bin in nichts besser als du”, sagt der dem anderen langsam und überdeutlich vor, der wohl diesen Satz braucht, warum auch immer. “Ich bin in nichts besser als du”, wiederholt der mit starkem Akzent, guckt fragend und freut sich dann, dass es alles richtig war. Schulterklopfen, er wiederholt das noch zweimal, schneller werdend, dann geht er mit dem neuen Satz, und wo und wie er ihn anwendet, dass werden wir nicht erfahren, aber hey, der Satz ist okay.

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An der Alster steht einer und guckt ratlos, der sieht aus wie ein älterer Herr aus dem Land’s-End-Prospekt, so ein gepflegter Freizeitamerikaner, bei dem das lilafarbene Polohemd und die Silberhaare in einer Weise gut sitzen, die man selbst nie erleben wird, denn man selbst altert ja nicht edel, man selbst verlottert nur schleichend. “Do you speak English?”, fragt er mich und guckt freundlich und hat dann gleich noch eine Frage: “Can you tell me where your lake is?” Eine Frage, als wäre ich in einem Sketch gelandet. Der Lake ist einen Meter neben ihm, groß wie immer, algengrün und attraktiv ins Stadtbild eingefügt, so wie es in den allen Reiseführern steht. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar ziemlich hoch, dass der Herr aus Amerika gerade dort herumgejoggt ist, selbstverständlich ohne zu schwitzen, man schwitzt nicht in Land’s-End-Prospekten. Das macht man nun einmal an der Alster, man läuft um sie herum. Auch wenn sie, wie der empfindsame Hamburger im Normalfall sofort zwanghaft erklären muss, natürlich gar kein Lake oder See ist, sondern ein gestauter Fluss. “It is stowed!” hat ein ehemaliger Chef von mir das ausländischen Gästen immer ganz aufgeregt und mit zweifelhafter Vokabelwahl erklärt, das war ihm wichtig, wirklich wichtig, das musste auch unbedingt von jedem verstanden werden. Für einen dieser Gäste, einen Herrn aus Kanada, der besonders gerne in unserer Kantine Kohlrabi and Bratwurst aß („we don’t have kohlrabi in Canada, it’s so good“), hat er das auch mal ans Whiteboard gezeichnet, ein angedeuteter Flußlauf und unten ein großer Klunker dran, so ein Tafelbild, dass Pubertierende brüllend komisch gefunden hätten, it is stowed! Denn niemand darf die Alster einfach für einen See halten, vergleiche auch Elbphilharmonie – Opernhaus, das ist ähnlich, es zerreißt einen förmlich, jedenfalls wenn man Hamburger ist. Oder Hamburgerin, eh klar.

“Well”, sage ich, denn was soll man auch sagen, und gucke sinnend auf die Alster, wobei ich versuche, so spockmäßig eine Augenbraue zu heben, um etwas Zeit zu gewinnen. “Where’s your lake?” Was sagt man denn da? “Isch abe gar keinen See.” Es wäre zweifellos nett, einen See zu haben, aber wenn ich’s recht bedenke, soweit habe ich es einfach nicht gebracht, da muss man auch mal ehrlich mit sich sein. Ich bin über fünfzig, da muss man gewissen Wahrheiten allmählich ins Gesicht sehen. Kein See, kein Haus am See, nichts. Oder bezieht sich “your” auf mich als Hamburger? Hat der Mann vielleicht so eine Oliver-Sacks-Thematik und sieht nicht, was direkt neben ihm ist? Dann sagt er: “I mean the smaller one”, da wird alles klar, er sucht die Binnenalster und ist, wie sich dann herausstellt, schon eine Runde zu viel gelaufen, weil er nicht aufgepasst hat, wo es wieder zum smaller lake geht, der eigentlich auch gar kein lake ist, aber wo jedenfalls sein Hotel ist. Shit happens, wie wir in Hamburg sagen, eine ziemlich große Ehrenrunde war das, a lap of honor, ich habe das gerade für Sie nachgeschlagen, bitte sehr.

Der Amerikaner wendet dann jedenfalls, ich sehe Leslie Nielsen von hinten, eine weitere Pointe findet jedoch nicht statt, es ist fast schade. Aber wie gesagt, ich schreibe einfach irgendwo los, denn was den Fluss der Ideen betrifft – it is stowed.

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Egal. Musik!

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, aber wie damals, als ich noch viel und oft geschrieben habe, die Älteren erinnern sich – Sie müssen gar nichts.

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Im Bild sein und stehen

(Die Fortsetzung zu diesem Artikel, der ist mittlerweile etwas länger her, es geht nach wie vor um die Wanderung mit Sohn II an der Ostsee.)

(Kurz vorweg: Ich bin nach wie vor nicht recht schreibfähig und werde damit allmählich zu einem Fall für die Reihe “Der interessante Patient”. Nun, das kann man sich nicht aussuchen. Aber alle zwei Wochen setze ich mich ans Notebook und tippe los, denn ich muss ja mal prüfen, was dann passiert, wenn ich eine Weile getippt habe. Es könnte ja funktionieren. Das tut es nicht, sagt der Eellenbogen, immerhin einen neuen Text gibt es auf diese Art aber dennoch, auch nett. Und weil ich nicht gut schreiben, aber immer noch Leute treffen kann, habe ich mir für den Schluss des Artikels etwas Verstärkung gesucht.)

Am nächsten Morgen bin ich wie immer sehr früh wach, alle anderen auf der Zeltwiese scheinen noch zu schlafen. Der Sohn macht kurz nach mir die Augen auf, springt auf und baut umgehend das Zelt ab, hier haben wir nichts mehr zu tun. Zum Frühstück gibt es nur nebenbei ein paar Kekse, die ich am Vorabend noch bei der Tankstelle neben dem Campingplatz besorgt habe, Kekse mit Schokolade, die müssen eh dringend gegessen werden, bevor es wieder zu heiß wird, dann versauen die uns das ganze Gepäck. Wir rollen Matten und Schlafsäcke ein, verstauen alles in meinem Rucksack und gehen wieder zum Strand zwischen Haffkrug und Scharbeutz.

Da ist noch kein Mensch, zumindest nicht in unserer Nähe. Weiter hinten sehen wir nur einige wenige Spaziergänger, die sich ab und zu nach Steinchen oder Muscheln bücken, aber die sind weit weg, winzige Figuren. Vor uns keiner, neben uns keiner. Die Ostsee liegt im allerfeinsten Morgenlicht, glitzernd wie Glasbruch, Unmengen von Scherben, die man lässig über das Meer gestreut hat, und zwar breitwürfig, wie es oft auf den Packungen von Gemüse-. oder Blumensamen heißt. Es ist zweifellos ein schönes Meer, diese Ostsee, wie sie so geschmückt im Morgenlicht vor uns liegt. Sie erscheint gestandenen Seebären und Nordseefreunden bekanntlich eher als Fake-Meer, um es zeitgemäß auszudrücken, als ein bloßer und bestenfalls kindgemäßer Abklatsch der richtigen Ozeane. Aber andererseits ist sie immerhin da und nicht dauernd mit sich selbst und der Tide beschäftigt, wie ein gewisses anderes Meer. Und wie sie da ist.

Der Sohn steht schon wieder bis zur Hüfte im silbern funkelnden Wasser, ein einzelner kleiner Mensch in der ganzen Weite der Bucht, niemand sonst im Wasser, weit und breit nicht, es sind nicht einmal Segel draußen zu sehen, auch die Möwe vom Dienst schläft wohl noch. “Das ist mal ein Bild”, sage ich. Und der Sohn, der manchmal gerne länger nachdenkt, sagt, dass es schon besonders schön sei, so menschenleer, dass es aber in dem Moment, wo man das feststelle, auch zwingend nicht mehr menschenleer sei. “Denn wir sind ja auch Menschen”, sagt er, “wir stehen hier also im Bild.” Womit er präzise erkannt hat, was daran falsch ist, in unberührte Natur reisen zu wollen, damit ist er immerhin weiter als so mancher semiberufliche Traveller auf Instagram. Im Grunde versaut man als Mensch schon alles, während man es nur betrachtet. Mehr Philosophie ist am frühen Morgen aber beim besten Willen noch nicht zu leisten, wir stehen und sind jetzt erst einmal soweit im Bild. Der Sohn schwimmt natürlich auch eine Runde durchs Bild, denn man schwimmt nicht oft so alleine und zu so einer Uhrzeit im Meer, das muss ausgenutzt werden. Und es wird dann recht lange ausgenutzt.

Danach sitzt er frierend im Sand und guckt sich noch ein wenig den Morgen an, das ist auch so etwas, dass man im Alltag eher nicht macht. Im Alltag findet der Morgen einfach jeden Tag statt und passiert so nebenbei, hier ist der Morgen dagegen eine erlesen schöne Vorführung und will ausdrücklich gewürdigt werden, deswegen sitzen wir da und gucken. Was aber irgendwann auch gewürdigt werden muss, das ist unser Hunger, weswegen wir kurz darauf trotz aller Schönheit vor uns aufbrechen. Es wird ja irgendwo eine Bäckerei geben. Das denke ich zumindest, aber nach ein paar hundert Metern merke ich schon, dass ich das nur als Hamburger routinemäßig denke, weil es in der Großstadt in jedem Häuserblock einen Bäcker oder zwei gibt, die Franchise-Läden sind mittlerweile überall. In Küstenorten ist das aber anders, da gibt es verlässlich nur alle paar hundert Meter einen anderen Strandkorbvermieter, andere Gewerbe sind deutlich spannender. Wir ziehen suchend durch den noch schlafenden Ort umher, aber einfach so herumzugehen, das ist heute ganz und gar nicht nach dem Geschmack des Sohnes, das merke ich schnell, da wirkt die lange Tour von gestern doch nach nach.

Als wir endlich eine Bäckerei finden, stehen dort Menschen in langer Schlange an, bis weit vor die Tür sogar. Der Sohn setzt sich fluchend an einen Tisch auf der Terrasse, lange Wartezeiten vor blöden Läden hatte er heute auch nicht im Programm. Ich stehe an, und zwar ausdauernd. Es dauert wirklich enorm lange, weil die Bedienung alle Brötchen erst auf Zuruf schmiert, es liegen keine fertigen herum, warum auch immer, vielleicht ist das Konzept hier nicht bekannt. Ein Stöhnen bei jeder Bestellung, das jetzt auch noch! Es ist brutal heiß im Verkaufsraum, es muss eine Zumutung sein, da zu arbeiten, ich verstehe immerhin die Laune, mir wäre das auch zu heiß für alles. Andere Kunden verstehen das nur bedingt und äußern das auch, die Stimmung ist gereizt. Zwei Kundinnen weigern sich, für ihre Getränkeflaschen Pfand zu zahlen, das müssen sie ja auch sonst nie, sie kommen doch öfter! Lange Diskussionen, man merkt, es geht um Gewohnheitsrechte, die sind bei allen Touristen enorm wichtig, denn die Gewohnheitsrechte belegen den mühsam erworbenen Stammkundenstatus, und an dem hängt viel. Ich bin hier öfter, ich kenne mich aus, ich darf das, das ist mein Revier. 

Auf der Terrasse des Laden essen wir Brötchen und trinken Kakao und schlechten Kaffee, denn das mit dem guten Kaffee, das ist an der Küste nach wie vor nicht ganz einfach. Aber ich will da nicht als verwöhnter Großstädter herummäkeln, denke ich, was für eine blöde Attitüde. Ich trinke schlechten Kaffee, mit dem wir immerhin alle groß geworden sind, der  ging doch damals auch und wenn wir ehrlich sind, es hat ja gar keiner gemerkt, das mit dem etwas nicht stimmte. Filterkaffee aus Maschinen, so war das eben. Und nur weil irgendwelche besonders coolen Bevölkerungsgruppen in den letzten paar Jahren Spezialwissen und Sondergeschmack erworben haben, ist der Rest noch lange nicht ins Banausentum abgerutscht, der ist einfach nur normal geblieben, der hat einfach nur eine Modewelle ausgelassen, und es ist nichts falsch daran, normal zu sein und sich normal zu verhalten. Wobei dieser Gedankengang am Beispiel des Kaffees allerdings kein gutes Ende nimmt, denn dann ist normal gleichbedeutend mit ziemlich bitter, das kann man so auch nicht stehen lassen. Aber eine andere Kurve bekomme ich gedanklich noch nicht hin, es ist nach wie vor zu früh und der Koffeinpegel ist beklagenswert niedrig. Mit einem anständigen Espresso wäre ich natürlich längst weiter. 

Danach diskutieren wir, ob wir Sierksdorf in Richtung Norden verlassen, um heute noch etwas zu schaffen. Oder ob wir doch eine längere Pause einlegen? Wir gehen unschlüssig am Strand entlang. Es klingt sehr gut, etwas zu schaffen, man könnte immerhin hinterher damit angeben. So weit sind wir gekommen! 25 Kilometer oder mehr wären das dann insgesamt. Das können wir uns gut vorstellen, das so zu erzählen, und der Gedanke gefällt uns auch beiden. Andererseits beziehen rechts neben uns jetzt die ersten Touristen ihre Strandkörbe, das ist auch nicht schlecht, findet der Sohn. In einem Strandkorb war er schon lange nicht mehr, das ist an der Nordsee auch etwas ganz anderes und an der Ostsee waren wir eben in den letzten Jahren viel seltener. Also so ein Ostseestrandkorb mit dem überaus verlockenden Meer in nur ein paar Metern Entfernung … es ist wirklich nicht einfach, sich zu entscheiden. Währenddessen macht die Sonne deutlich, dass es auch heute unfassbar heiß werden wird, wir nehmen das als Argument zur Kenntnis und grübeln im Gehen immer weiter.

Der Weg macht unerwartet einen Knick vom Strand weg, es sieht so aus, als könne man direkt am Meer nicht weitergehen. Das, was da wegknickt, das sieht außerdem nach Landstraße aus und geht auch noch eindeutig bergauf. Ich könnte auf dem Handy nachsehen, wohin welche Wege führen und wie lange man wo braucht, aber das Handy ist nicht geladen, das Handy nützt heute gar nichts und ist einfach nur ein Stück Gewicht. Wir könnten unten am Meer entlang eine Weile durch den tiefen Sand laufen und nachsehen, ob da wieder ein Weg kommt, wir könnten auch ein paar hundert Meter lang nachsehen, was es mit dieser Landstraße auf sich hat, aber eigentlich ist uns so gar nicht nach womöglich sinnlosen Versuchen zumute. Der Rucksack ist zu schwer, der Vortag war zu anstrengend, die Sonne ist schon zu hoch, das passt alles nicht. Ich miete uns einfach an der nächstbesten Bude einen Strandkorb, den ich sofort so drehe, dass ich im Schatten sitzen kann. Die anderen Badegäste gucken mich an, als sei ich nicht ganz bei Trost, man sonnt sich hier noch wie 1985, bronzebraun jeder Rücken. Das ist mir egal, ich bin froh um jede Schattenminute, ich hätte auch nichts gegen den ruckartigsten Herbsteintritt aller Zeiten, mit Hitze bin ich bedient. Der Sohn ist da toleranter, der Sohn ist schon wieder im Meer verschwunden.

Ich gehe doch noch einmal los und suche mir eine Zeitung, wobei ich die Damen, die vorhin das Pfand aufgrund ihrer Privilegien nicht zahlen wollten, statusmäßig locker überholen kann – ich kaufe eine Zeitung, in der eine Kolumne von mir steht. Da ich das im Laden selbstverständlich nicht laut verkünde, ist es zwar ein eher stilles Vergnügen, aber es ist doch eines.

Der Sohn schwimmt, der Sohn steht am Meer, der Sohn sammelt Steine und setzt sich kurz neben mich. Der Sohn macht Strandjugenddinge, denke ich, es ist ganz schön, dass er das einmal so kennenlernen kann. Frierend aus der Ostsee kommen und in der prallen Sonne langsam wieder warmglühen. Auf dem Bauch im Sand liegen und in die Gegend sehen, sonst nichts. Am Meer stehen und Schiffe ansehen, wie sie von Travemünde aus nach Norden fahren. Und immer wieder auch ins Meer gehen, einmal, zehnmal, zwanzigmal an nur einem Vormittag. Er kommt zwischendurch zu mir und will wissen, ob es hier Feuerquallen gibt, die Frau aus dem Nachbarstrandkorb hört das und verneint: “Hier gibt es gar nichts. Also außer Tang.” Sie sagt es, als sei das eine gute Nachricht, dass es im Meer nichts gibt, nicht nur keine gemeingefährliche Feuerquallen, sondern auch keine Krebse oder andere Untiere, im Meer ist einfach nur Wasser. 

Soweit die erste Tageshälfte in Sierksdorf, die Fortsetzung wird wieder etwas dauern, hat dafür aber auch etwas mit Sergio Leone zu tun, das ist doch was. Das leere Meer hat mir aber keine Ruhe gelassen, dazu also noch zwei Fragen an Hannah Sophia Weber (Foto: Rainer Kant), sie ist Meeresbiologin und arbeitet bei dem Umweltschutzverein Baltic Environmental Forum für den Meeresschutz. Gerade koordiniert sie im Rahmen des Projektes ResponSEAble die internationale Kampagne #KeepTheBalticBlue, um auf das Problem der Eutrophierung der Ostsee aufmerksam zu machen. Die Kampagne läuft über 18 Umweltschutzorganisationen, in 10 Ländern und in 7 Sprachen.

Hannah Sophia Weber, Foto Rainer Kant

Was siehst Du, wenn Du auf die Ostsee siehst?

Wenn ich auf das blaue Nass blicke, wie es manchmal sanft, manchmal tosend die Küste umspielt, dann sehe ich die Grundlage allen Lebens auf diesem Planeten. Das erste Leben entstand in den Meeren und seitdem haben diese eine unfassbare Fülle und Vielfalt an Lebensformen hervorgebracht. Die Ostsee ist ein ganz besonders Meer. Es ist klein und relativ jung, vor allem aber: nur über eine einzige Verbindung tauscht die Ostsee Wasser mit der Nordsee aus und steht so mit den restlichen Weltmeeren in Verbindung. Das kleine Meer ist also tatsächlich eines der größten Brackwasserssysteme der Erde. Salzwasser aus der Nordsee trifft auf gewaltige Süßwassermengen, die über die großen Flüsse der Ostseeländer fließen. Die westliche Ostsee ist also salzhaltiger als die östliche. Dieser Gradient und die Schwankungen der Salzkonzentrationen sind echte Herausforderungen für Flora und Fauna. So ist die Ostsee ein fragiles Ökosystem mit einer relativ geringen Artenvielfalt.

Doch ich sehe noch etwas anderes. Lasse ich meinen Blick Richtung Horizont schweifen, da kommt da nicht die unendliche Weite, die mich bei anderen Meeren abenteuerlustig und freiheitssüchtig macht. Bei der Ostsee stößt mein Blick stets auf Land, überall Land. Und dieses meist dicht beackert, landwirtschaftlich genutzt. Der Ostseeraum ist die Kornkammer Europas. Wie passt das zusammen: ein sehr sensibles Ökosystem inmitten menschlicher Aktivitäten? Gar nicht gut! Die Ostsee ist stark verschmutzt. Dünger fließt in großen Mengen von den Feldern in das Wasser und nährt die Algen, die zuhauf wachsen und uns im Sommer die grünen, oft giftigen Algenblüten bescheren. Der Prozess heißt Eutrophierung. Haben wir schon so oft auf grünes Wasser geschaut – statt auf blaues – dass wir es als Normalzustand empfinden? Aber auch Algen sterben irgendwann und der grüne Teppich verschwindet – und die Katastrophe geht weiter: Mikroorganismen auf dem Grund verspeisen die herunter rieselnde Nahrungsquelle und zehren dabei Sauerstoff, bis er nicht mehr vorhanden ist. So entstehenden Todeszonen: weitläufige Gebiete, in denen Tiere nicht überleben können. Und so wird die sowieso schon geringe Artenvielfalt noch weiter dezimiert. Und was ist eigentlich mit dem Klimawandel? Oder dem Plastik, welches mittlerweile in den entlegensten Meeresräumen gefunden wird? Beides setzen auch der Ostsee stark zu, wieder zu Ungunsten der Lebensräume und Artenvielfalt….die Ostsee braucht unsere Hilfe!

Wer ist zuständig, um einen besseren Zustand herzustellen?

Wir alle, jeder einzelne von uns! Der Mensch und das Meer sind eng miteinander verwoben, wir stehen ständig miteinander im Austausch. Und so sollten wir uns genauso für die Gesundheit der Meere einsetzen, wie wir unsere eigene. Wie? Konsumverhalten hinterfragen, das eigene, ganz individuelle und das globale. Sich bewusst mit der Frage auseinandersetzen: wieviel und was brauche ich für ein erfülltes Leben? Was die Ostsee betrifft: 70% der Ernte wird an Zuchtvieh verfüttert, nur 30% essen wir Menschen direkt. Das heißt konkret: den Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten zu verringern (Gesundheitsinstitutionen empfehlen sowieso nicht mehr als 300 – 500 g Fleisch pro Woche zu essen) hilft, die Eutrophierung in der Ostsee einzudämmen und ist gleichzeitig gut für das Klima.

Leider reicht das aber nicht. Wir leben in einer globalisierten Welt, in der es normal geworden ist Waren und Lebensmittel permanent um den ganzen Erdball zu schicken. Dahinter stecken politische und wirtschaftliche Entscheidungen, die wir als Bürger und Bürgerinnen in Frage stellen sollten. Und Entscheidungsträger und -trägerinnen, die wir daran erinnern müssen, dass auch unsere Kinder und Enkel noch eine Lebensgrundlage brauchen.

Banner BEV "Keep the Baltic blue"

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Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ich gehe dann demnächst mal weiter, ob mit Schreibvermögen oder ohne. Irgendwann klappt das wieder alles, wie es sich gehört.

Hier die Fortsetzung der Wanderung.

 

 

Trinkgeld August 2018 – Ergebnisbericht

Von der Herzdame im Auftrag vom Buddenbohm. An sich war der Bericht schon so gut wie fertig, der Gatte wollte nur noch die letzten Augusttage abwarten und den Post dann online stellen. Leider kam dann, wie bereits erwähnt, der Bildungsellenbogen dazwischen. Und bevor der Bericht jetzt noch länger wartet, habe ich beschlossen ihn kurzer Hand stellvertretend online zu stellen, das Folgende also von ihm:

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„In Berlin gab es im August ein leserinnenfinanziertes Familienfrühstück im Kuchenrausch, spatzenumflattert, wie es sich gehört. Außerdem ein Frühstück bei La tazza d’oro, das war sehr mein Fall. Ferner den Eintritt ins Freilichtkino Friedrichshain.

Für die Wanderung habe ich mir noch einen Wanderhut gekauft, den ich allerdings nicht tragen darf, weil mich die ganze Familie damit als peinlich empfindet und sich mit Grauen abwendet. Ich trage den auf der Wanderung also nur, wenn die Begleitperson vorgeht. Mir doch egal. Gekauft habe ich von dem Geld ferner die Fahrkarten von Hamburg nach Travemünde und von Sierksdorf nach Hamburg, sowie zwei leichte Isomatten. Ich habe davon auch die spottbillige Übernachtung auf dem Campingplatz bezahlt und gar nicht mal so wenig Proviant, wir brauchten immerhin viele kalte Getränke und viel Eis. Sohn II hat ein Wandertagebuch erworben. In Planung und noch nicht geliefert sind eine neue Powerbank und ein besseres Zweipersonenzelt für die nächste Saison. Es gab bei einem Einzelbetrag auch den Betreff “Für Brötchen”, das wurde auch auf der Wanderung erledigt. Der Rest der Ausrüstung war zwar alt, aber gar nicht mal so schlecht, das kann alles so bleiben.

Für den Garten fielen nur vier Sack Kompost an, für den Garten war es durchgehend zu heiß.

Es gab außerdem eine Summe mit dem Betreff “Etwas Schönes für die Herzdame”, sie hat sich ein Portemonnaie bei Paprcuts in Berlin gekauft.

Ferner gab es Buchgeld, das wurde ausgegeben für die Moselreise von Ortheil.“

Portemonnaie von Paprcuts

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Soweit der Gatte. Jetzt im September werden wir wieder vermehrt in den Garten investieren. Uns sind so viele frisch gepflanzte Stauden und Büsche durch die Dürre eingegangen, da muss jetzt einiges nachgekauft werden. Geplant sind Büsche als Sichtschutz mit Nutzwert, auf jeden Fall wird Aronia dabei sein, dann mindestens zwei Säulenapfelbäume und einige Stauden. Auch Rasen muss dringend nachgesät werden. Und der Gatte hat eine neue Vorliebe für Ziergräser entwickelt. Dem wollen wir auch noch nachgehen.

Wie weit ich überhaupt ohne die gesunden Ellenbogen des Gatten komme, muss ich dann mal sehen.

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Hier darf gerne Geld in den Hut geworfen werden, um den Gatten anzufeuern, schnell wieder gesund zu werden. Auf Dauer nervt mich das schon sehr.

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Im Übrigen hat sich an der Meinung des Gatten nichts geändert, sagt er, der Innenminister sollte nach wie vor zurücktreten und zwar einigermaßen dringend.