*düdelüt*

Ein kleiner Nachtrag noch zum Medienexperiment in diesem Haushalt. Ein ziemlich unerfreulicher Nachtrag, um es gleich vorweg zu sagen. Denn gestern ist passiert, womit ich schon länger gerechnet habe. Ich habe nachts ein Geräusch gehört – und zwar so ein Geräusch, das Eltern und Gamer sofort erkennen, so ein *düdelüt* aus einem digitalen Spiel, ein *düdelüt*, das typischerweise bei einem Levelwechsel zu hören ist, ein kurzer Jingle. So kurz, dass man ihn sich nicht einmal merkt und einem bestimmten Spiel zuordnen kann, aber man weiß beim Hören doch augenblicklich und sicher, dass da in der Nähe gerade gespielt wird. Auch in der S-Bahn hört man etwas in der Art ab und zu, da guckt man dann mangels Zuständigkeit vielleicht nicht einmal hin, sollen die da doch alle spielen, was immer sie wollen, man kann ja schließlich nicht die ganze Stadt erziehen.

Ich habe also ein überhaupt nicht zu verkennendes Levelwechsel-Düdelüt gehört. Nur dieses eine Geräusch, sofort danach wurde der Ton abgestellt. Das kenne ich schon von meinen sinnlosen Mittagsschlafversuchen am Wochenende, wenn die Kinder leise sein sollen, versehentlich kurz an unerwarteter Stelle ein Ton aus dem Tablet kommt und sofort wieder abgewürgt wird. Wach bin ich dann natürlich dennoch. Und das klappt eben auch nachts, das ist der leichte Schlaf der Erziehungsverpflichteten, Sie kennen das vielleicht.

Jetzt also digitale Medien in stockdunkler Nacht und damit definitiv weit, weit im roten Bereich, da gab es für mich nichts mehr zu diskutieren. Da war ich sehr schnell sehr wach, denn zu viel ist nun einmal zu viel. Ich kann beim Thema Medien manche Eskalation mit Humor nehmen, auch lange Wochen ganz ohne Regeln. aber nächtliche Sessions mit dem Tablet möchte ich dann definitiv doch nicht – und zwar auf gar keinen Fall. Irgendwann muss man allzu offensichtlichen Suchtgefahren ernsthaft und vehement begegnen. Ich bin also mit erheblicher Wut im Bauch aufgestanden und knurrend zum Kinderzimmer marschiert, ich habe dort die Tür aufgerissen – und zwei friedlich schlafende Kinder vorgefunden.

Das Geräusch kam aber wieder, es war überhaupt nicht zu überhören, es war sogar ganz deutlich und nah. Von vor dem Fenster kam es, wo eine Amsel oder sonst ein verfrühter Vogel auf einem Schornstein saß und *düdelüt* machte. Wer weiß, vielleicht zeigte dieses Geräusch auch bei dem Vogel einen Levelwechsel an, vom Single zum Paar oder so, das kann durchaus sein. Die Uhr auf dem Handy zeigte die äußerst unschöne Zeitangabe 04:25. Die Söhne schliefen dann noch zwei Stunden, die Herzdame noch anderthalb. Tablet und Smartphone lagen unberührt im Wohnzimmer und schliefen auch. Der Vogel machte vor dem Fenster immer weiter und mit hörbar wachsender Begeisterung sein frühlingshaftes *düdelüt*, und ich hatte endlich genug Zeit, einmal gründlich über die Frage nachzudenken, ob diese ganze Mediendiskussion die Eltern nicht vielleicht im wörtlichen Sinne verrückt macht.

Die Buddenbohm-Bank

Vorweg ein nochmaliger Dank an den Herrn aus Schwerte für die Briefpost, es bleibt interessant. Dank aber auch an Isabel W. für den blühenden Zaun, das kommt dann im Mai zum Einsatz.

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Zwischendurch kurz zur Beantwortung einer Frage, die alle ab und zu bewegt, die in den Achtzigern dabei gewesen sind: Was macht eigentlich Chris Rea?

Kann man hören, ne? Haben wir das auch geklärt. Man kann natürlich auch in der Wikipedia nachlesen, wie es ihm in den letzten Jahren ergangen ist: Nicht immer gut

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Ich habe drüben bei der GLS Bank frische Links zum Thema Plastik zusammengestellt. Und apropos Plastik – die Sache mit der Schlei haben alle mitbekommen?

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Ich habe außerdem wieder etwas satt gehabt, diesmal den Streit um herumliegende Gelder im Kinderzimmer. Die Söhne teilen sich hier einen Raum, lassen beide aber gerne Geld offen herumliegen, an dessen Gesamtbestand sie dann nach kurzem Verlassen des Raumes plötzliche Zweifel haben, denn der Bruder könnte ja … oder das Besuchskind! Oder gar die raffgierigen Eltern? Und dann gibt es Streit, immer wieder.

Eine Weile lang haben sie erstaunlich friedlich gemeinsam auf große Ziele gespart, das war eine schöne, harmonische Zeit, aber auch das war natürlich nur eine Phase. Jetzt also eher nagender Neid und meckernde Missgunst, das ist auf Dauer nicht förderlich für den Familienfrieden.

Weswegen ich gestern spontan das bargeldlose Kinderzimmer eingeführt und die Buddenbohm-Bank gegründet habe, in die beide Söhne auf nachdrücklich freundliche Empfehlung von mir ihre gesamten Guthaben eingezahlt haben. Ich schrieb ihre Namen also feierlich in ein neues schwarzes Notizbuch, sauber mit Kalligraphiestift und eingezahlten Beträgen. Das Buch liegt in meinem Schreibtisch, wenn ein Kind künftig Geld aus seinem Vermögen haben möchte, kann es jetzt bei mir abheben. Dann bekommt es aber nicht das Originalgeld, ich möchte hier nämlich keine Münzstapel horten, sondern einen entsprechenden Betrag in vielleicht ganz anderer Sortierung. Über die Schwelle muss man Kinder natürlich erst einmal bekommen. Schwierig, aber es geht.

“Aber was machst du bis dahin mit dem Geld?”

“Ist doch egal, ich gehe einkaufen oder so. Wurst für dein Pausenbrot, so etwas.”

“Und wenn ich Geld haben möchte?”

“Gebe ich dir garantiert den Betrag, den du willst. Wenn er zum Guthaben passt jedenfalls.”

“Und wenn du das Geld dann nicht da hast?”

“Besorge ich es.”

“Immer?”

“Jo.”

“Okay.”

Ich habe jetzt einen erstaunlich stolzen Gesamtbetrag in sehr kleiner Münze anvertraut bekommen. Ich habe alles sorgsam unter den Augen der kritischen Kunden zweimal nachgezählt, sortiert und in mein Kämmerchen getragen. Wie ein Privatbankier aus dem Neunzehnten Jahrhundert, das war schön, auch weil die Söhne das mit den Banken dabei noch einmal etwas anders verstanden haben, quasi ganz von vorne. Denn wenn die Eltern immer nur zum Geldautomaten gehen und Scheine aus der Wand holen, das erklärt ja nichts.

Und morgen erkläre ich ihnen dann das mit den Negativzinsen. Hihi.

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Heute im Vorübergehen auf der Straße gehört:

“Sex ist ja immer sehr körperlich, aber das ist okay.”

Was soll man dazu noch sagen? Nichts mehr, das kann man so stehen lassen.

*schmatz*

Vorgestern stand ich in einem Geschäft in der Kassenschlange, die Frau hinter mir telefonierte da gerade mit ihrem Freund, Mann, was auch immer. Nein, es könnte natürlich auch eine Freundin, ihre Frau gewesen sein, egal, jedenfalls ein geliebter Mensch, das war überhaupt nicht zu überhören. Sie waren schon eine ganze Weile dabei, sich zu verabschieden, es wurden aber immer noch weitere Beschwörungen der heftigen Zuneigung ergänzt, das zog sich. Sie sprach dabei schamlos laut, nach Meinung der Umstehenden entschieden zu laut, gehobene Augenbrauen und geschüttelte Köpfe überall. Was auch daran lag, dass die Frau immer wieder Küsschen in Telefon schmatzte, auf eine selten unsympathische Art, feucht aufdringlich und vermutlich mit Bläschenbildung. Ich habe mich natürlich lieber nicht umgedreht, die anderen auch nicht. Aber es hörte einfach nicht auf, noch ein Küsschen und noch eines, wobei die Verkleinerungsform im Grunde gar nicht passt, das waren ausgewachsene Schmatzer von der Art, wie man sie als wehrloses Kind vielleicht von liebenden Tanten oder von großen Familienhunden bekommen hat.

Es standen etwa zehn Leute in der Kassenschlange, die das alles minutenlang mitanhören mussten, um dann vielleicht tagelang selbst keine Lust mehr auf Küsse zu haben, so etwas hat ja Folgen, wenn man immer wieder an dieses furchtbar feuchte Geräusch denken muss, dass man gar nicht schreiben kann. Uns fehlen die richtigen Buchstaben für Kussgeräusche, man kann nur *schmatzschlabber* wie im Comic schreiben, das ist eigentlich schade und ein wenig schwach von der deutschen Sprache, aber andere können das wohl auch nicht, nehme ich an. Oder können sie? Die mit den Klicksprachen, die können das vielleicht, die können ja auch sonst ganz andere Geräusche als wir sinnhaft ausdrücken, aber andererseits haben sie vermutlich wieder keine ältere Schriftsprache. Irgendwas ist eben immer, Probleme überall. Wie es eben auch problematisch ist, dass Menschen dauernd so telefonieren, dass jeder alles hören muss, ich habe mich da in all den Handyjahren nie dran gewöhnen können, nicht bei den Businesskaspern mit Projekterfolgen im ICE, nicht bei den schmachtenden Liebenden in der S-Bahn, nicht bei den desorientierten Einkaufenden im Supermarkt. “Welchen Käse essen wir denn so?”

Wenn die Herzdame mich anruft, dann sage ich “Jo”, nachdem ich ihre Wünsche oder Weisungen entgegengenommen habe, dann lege ich wieder auf. Das passt in fast allen Fällen, das ist zeitsparend, zumutbar für die Umgebung und gut für die Beziehung. Ich halte mich ja selten für vorbildhaft, aber wenn ich so darüber nachdenke – manchmal doch. 

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Ein Tiny House mit Kletterwand, das wäre vermutlich ein Wohntraum der Söhne.

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Mir ist Handke eher suspekt, aber die Stelle mit dem Preis, die ist schön. Als ich noch im Antiquariat gearbeitet habe, fand ich dieses Feilschen immer furchtbar, schon weil es in der Regel immer die sichtlich Wohlhabenden waren, die besonders verbissen handeln wollten, gerne auch um geringste Beträge. Schlimm. 

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Es gibt gerade ein Sonderheft der ohnehin stets lesenswerten Hamburger Obdachlosenzeitschrift “Hinz und Kunzt”, es geht um Gärten.

Die Herzdame: „Die drei ??? und der dreiäugige Totenkopf“

Der Gatte war eingeladen zur Premiere des neuen Hörspiels von Die drei ??? im Planetarium Hamburg. Da das für ihn aber die Höchststrafe ist, sich Hörspiele anzuhören, habe ich kurzerhand die Gelegenheit genutzt und eine Freundin dahingeschleppt.

Ich liebe Die drei ??? und höre sie noch immer als Musikcassette auf meinem altersschwachen Walkman. Was ich mache, wenn der mal den Geist aufgibt, ich weiß es nicht. Aber umsteigen auf CD oder MP3 kommt gar nicht in Frage – ich habe mit Cassetten angefangen, ich bleibe dabei.

Im Übrigen habe ich irgendwo mal gelesen, dass Musikcassetten in Deutschland nur noch für Die drei ??? Hörspiele Verwendung finden und sonst keine mehr produziert werden. Kult eben … den verstehe hier sogar die Söhne, nur der Gatte leider nicht.

Die drei ??? nicht mehr zu Hause zu hören, das ist inzwischen schon auch schon Kult geworden. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, füllen die drei Detektive inzwischen schon ganze Stadien. Aber ich bin auch da etwas altmodisch und höre sie am liebsten zu Hause. Gerne beim Zusammenlegen der Wäsche. Ich bin es schon gar nicht mehr gewohnt, einfach nur zuzuhören ohne etwas dabei zu tun. Die Söhne leisten mir dabei auch gerne Gesellschaft, jeder macht sein Ding dabei und wir hören gemeinsam. Das ist schön.

Nun aber zum Hörspiel-Event im Planetarium. Das Besondere daran ist die räumliche Wiedergabe der Klangeffekte mit 3D-Sound, während man sich entspannt in seinem Stuhl zurücklehnt und die visuelle 360°-Bebilderung in der Kuppel auf sich wirken lässt. Für mich eine ganz ungewohnte Erfahrung, hören und nichts tun.

Plakat ???

Die Geschichte basiert auf der ersten Die drei ???– Grafic Novel, die 2015 erschienen ist. Die Handlung zitiere ich jetzt einfach mal aus der Einladung: „Horror-Regisseur James Kushing erwacht eines Morgens mit einer mysteriösen Tätowierung auf dem Arm: ein dreiäugiger Totenkopf! Was hat das Tattoo mit dem Film zu tun, den Kushing niemals fertiggestellt hat? Und welches Geheimnis steckt hinter dem gestohlenen Smaragd, der vor Jahren spurlos vom Filmset verschwand? Justus, Peter und Bob stürzen sich in den Fall und entdecken nach und nach die Wahrheit hinter dem Rätsel…

Die Bilder sind immer unscharf und düster, man sieht auch nie die drei Detektive, so dass immer noch genug Raum für die eigene Phantasie bleibt. Meine beiden Highlights waren der Platzregen, der die Kuppel runter lief, sowie die Fahrt in Bobs altem Käfer, während draußen die Palmen von Rocky Beach an einem vorüberzogen.

Der Sound war beeindruckend, besonders dann, wenn ich gerade vor lauter Entspannung drohte wegzudämmern und hinter mir plötzlich laute Stimmen losdonnerten.

Das Hörspiel selbst fand ich überzeugend, mit ein paar sehr spannenden Passagen. Bei der Geschichte selbst zeigte sich, wer passionierter Die drei ??? Hörer ist und wer nicht. Meine Freundin, die seit damals keine einzige Folge mehr gehört hat, teilte mir schon früh mit, wen sie für den Übeltäter hielt, was ich aber absolut nicht glauben konnte, weil sonst in Zukunft die Geschichten umgeschrieben werden müssten. Wer Recht hatte, verrate ich aber nicht.

Wir beide hatten einen sehr vergnüglichen Abend. Und wäre es nicht so schön, auch mal nur mit Erwachsenen was zu unternehmen, ich würde glatt das nächste Mal meine Jungs mitnehmen. Vom Alter her würde es passen.

Informationen zu Terminen und weiteren Veranstaltungsorten gibt es hier.

Auf der Gewinnerstraße

Am Donnerstag noch am Vormittag mit heftigen Magenbeschwerden aus dem Büro gegangen. An der Ampel beim Hauptbahnhof steht dann ein Vater neben mir, den etwa vierjährigen Sohn auf der Schulter. Und der ist sehr, sehr gut gelaunt, der kräht und lacht und zeigt immer wieder total begeistert nach vorne, mit einer ausladenden Geste, als würde er wilde Ritterhorden in die sicher siegreiche Schlacht führen wollen, “Weiter!”, ruft er, und er ruft es immer drängender, denn der sture Vater will einfach nicht weiter, der bockt, weil die Ampel leider gerade rot ist. “Weiter! Da lang! Los!” Und der Junge zeigt und ruft und ruckelt mit den Beinen, um seinen lahmen Gaul endlich in Bewegung zu setzen. “Weiter! Das ist die Gewinnerstraße!” Wobei er auf den Fußweg zu meiner Wohnung zeigt.

Ich mache mir zuhause eine Wärmflasche, gehe ins Bett und weiß nicht recht, Gewinnerstraße? Aber wenn er meint. Wer weiß.

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Eine ganze Woche keine Kinder in der Wohnung gehabt. Zwischendurch haben die Herzdame und ich uns kurz gewundert, dass die Tage gar nicht super entspannt waren. Wir hatten beide eher etwas mehr Arbeit im Büro, wir hatten viel organisatorischen Kram und natürlich die ganzen Sachen, zu denen man sonst nicht kommt, zack, zwei, drei, vier Tage vorbei. Darüber haben wir uns unterhalten und festgestellt, dass die Woche ganz normal anstrengend war, so sind Wochen eben, das war eine völlig handelsübliche Woche für Erwachsene mit ein bis drei Jobs und Haushalt. Und die Wochen mit Kindern, die sind dann eben noch anstrengender, oder sagen wir ruhig: viel anstrengender. Auch wenn man die Kinder noch so herzensinnig liebt, das löst ja keinen Stress auf. Und das kann man ruhig ab und zu mal feststellen, wie unlösbar der Alltag eigentlich ist, denn dann geht man vielleicht wieder eine Weile etwas toleranter mit sich selbst und dem Partner um.

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Auf der Straße im Vorbeigehen gehört, wie jemand “wegen dem Geld” gesagt hat. Sofort den Impuls gehabt, laut “wegen des Geldes!” zu rufen und mich dann lange über diesen Impuls geärgert, ach, zu spät, du rettest die Grammatik nicht mehr und es ist ja auch Unfug, so zu denken. Als ob ich selbst alle Fallstricke der Grammatik jemals vollständig an Bord gehabt hätte, was jetzt ein höchst unglückliches Bild ist, da können Sie mal sehen, nicht wahr. Stümper überall! Und es ist ja auch egal, soll er doch sterben, der olle Genitiv, da macht ja gar nichts, Sprache ändert sich nun einmal, Goethe ist eine Weile her und es ist viel schlimmer, dass die Insekten sterben, da mal drum kümmern! Sich nicht mit Unsinn befassen. Leben und leben lassen, es ist völlig schnurz, wie die Leute reden, immerhin reden sie noch miteinander, voll schön. Lieber alles aufschreiben, was die Leute reden, Chronistenpflicht und so. Man muss sich zur Ordnung rufen und milde, nett und einfühlsam werden, das ist es, was fehlt. Aggressiv und übergriffig sind alle ganz von selbst.

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Der Hibiskus, denn die Herzdame und Sohn I mit dem beim Magier um die Ecke erworbenen Bewurzelungspulver gerettet haben, ich schrieb darüber, der möchte gerne blühen. Jahreszeitlich ist das dezent verfehlt, aber nun. Wir wollen uns nicht beschweren.

Da ich einen Tag lang nur auf dem Bett herumlag, habe ich einen ganzen Echolot-Band von Kempowski durchgelesen. Der Untergang in Stalingrad in Feldpostbriefen etc., eine absolut furchtbare Lektüre. Dazu rüttelte ein unfassbar kalter Ostwind stürmisch am Dachfenster neben dem Bett. Wenn man dabei dann zwischendurch einschläft, träumt man so schlecht wie seit vielen Jahren nicht mehr. Nicht nachmachen.

Danach mit Flaubert begonnen, Drei Geschichten, neu übersetzt und herausgegeben von Elisabeth Edl. In der alten Übersetzung vor Jahren schon einmal gelesen, zu lange her.

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Terminhinweis für Hamburger Eltern

An diesem Wochenende (17. und 18. März) läuft wieder die Ausstellung “Floating Bricks” im Hamburger Hafen beim Hamburg Cruise Center Altona. Wir waren schon im letzten Jahr da, der Veranstalter hatte in dieser Woche bei uns Bannerwerbung, dem einen oder der anderen fiel es vielleicht auf.

Am Sonntag gehen wir da auch hin, obwohl die Legobegeisterung der Söhne im letzten Jahr stark nachgelassen hat – sie werden so schnell groß und wünschen sich plötzlich Kinogutscheine und dergleichen. Für die Ordnung im Kinderzimmer ist das eine ganz erfreuliche Entwicklung, andererseits stimmt es mich doch etwas nostalgisch, wenn ich die große Legokiste zwischen ihren Betten sehe.

Bei der Ausstellung sind aber genug erwachsene Baumeister dabei, die machen da Sachen, die man in Kinderzimmern üblicherweise nicht so vorfindet. Das beeindruckt ziemlich sicher auch Kinder, die aus dem klassischen Legospielalter so langsam rauswachsen.

Alle Details zur Ausstellung hier. Was dort allerdings nicht steht – man kommt da auch sehr gut mit der Fähre hin. Ab Landungsbrücken mit der 62er Richtung Finkenwerder und dann Dockland aussteigen.

Der NDR berichtet auch.

Die Highlights in diesem Jahr:

Und hier noch einmal die Bilder aus dem letzten Jahr:

 

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Aufwärmübung

Ich erzähle jetzt aus reiner Bockigkeit eine Sommergeschichte, nur weil ich mit dem aktuellen Wetter nicht klarkomme. Ich hoffe, ich habe sie noch nicht erzählt, zumindest finde ich nichts unter dem Stichwort “Sackkarre”, und ohne diesen Begriff macht die Geschichte eigentlich keinen Sinn. Nehmen wir also einfach an, es gibt sie noch nicht.

Sommer also, und zwar ein richtig heißer Tag. Das ist jetzt vielleicht etwas mühsam, sich das vorzustellen, aber die Geschichte geht ohne Hitze nicht, woraus man schon ableiten kann, dass sie mindestens zwei Jahre her sein muss, denn im letzten Jahr, da war bekanntlich nichts mit Hitze. Hitze über Hammerbrook, es flimmert über dem Asphalt zwischen den eintönigen Bürobauten. Die Menschen gehen langsam, denn wenn man schnell geht, dann macht es einen schon nach ein paar Metern fertig, so eine Hitze ist das. Früher Nachmittag, beim Bäcker ist die Truhe mit dem Eis am Stiel längst leergekauft und die radelnden Kurierfahrer an der Kreuzung tragen sehr, sehr kurze Sachen, eigentlich tragen sie fast nichts. Aus einem Cabrio an der Bushaltestelle wummert es dumpf. Da vorne ist die S-Bahn-Station Hammerbrook, da geht die breite Treppe hoch, es ist die einzige aufgeständerte S-Bahn-Station in Hamburg und die Treppe da rauf ist gar nicht mal so kurz, sie hat mehrere Absätze. Etwa auf der Mitte der Treppe ist ein kleiner Kiosk, Brötchen, Zigaretten, Cola, Boulevardzeitungen.

Die Cola wird gerade geliefert. Der große Getränkewagen steht unten verboten nah am Zebrastreifen und ein junger Mann astet in diesem Moment eine Sackkarre mit Colakisten die Treppe hoch. Stufe um Stufe. Eine der Colakisten ragt oben bedenklich weit über die Sackkarre, die muss er mit einer Hand extra festhalten, leicht sieht diese Übung nicht aus und tauschen würde man mit ihm gewiss nicht wollen. Der schwitzt wie ein Hochleistungssportler nach dem Wettkampf, bei näherer Betrachtung ist er auch ähnlich gebaut wie ein Hochleistungssportler, das bringt der Beruf vielleicht so mit sich. Er wuchtet die Last langsam eine weitere Stufe und noch eine hoch, es ist nicht so, dass er das nicht kann, was der Job da von ihm verlangt, er kann das sogar sehr gut. Aber es ist eben verdammt heiß heute und es sind auch noch verdammt viele Stufen. Jetzt dreht er sich um und sieht nach oben, wo dieser verdammte Kiosk mit der Getränkebestellung endlich kommt. Aber das dauert noch, da muss er noch eine Menge heben bis dahin, und begeistert sieht er ganz und gar nicht aus.

Von oben kommt ihm eine ältere Dame entgegen. Deutlich fortgeschrittenes Rentenalter, sehr gepflegte Erscheinung, lachsrosafarbenes Kostüm, passender Hut mit nur symbolischer Schleierwinzigkeit daran. Eine Erscheinung, bei der man sich unwillkürlich fragt, was die denn nun in Hammerbrook will? Hammerbrook ist doch eher für 16 bis 66, in Hammerbrook arbeitet man – und wenn man da nicht arbeitet, dann ist man da eigentlich nicht. Rentner kommen hier kaum vor, es sei denn, sie machen Hilfsjobs, aber der Gedanke an Hilfsjobs verbietet sich, wenn man diese Dame so ansieht, der verbietet sich sogar gründlich. Menschen, die so angezogen sind, die machen keine Hilfsjobs, die schreiben eher welche aus, die suchen einen netten zweiten Hilfsgärtner für das Anwesen oder so etwas.

Der junge Mann mit der Sackkarre steht also auf der Treppe und guckt nach oben, die alte Dame guckt unweigerlich nach unten, denn sie geht ja die Treppe gerade hinab. Da sieht sie dann den Mann, der immer noch da steht und erst einmal eine Runde durchatmet, der hat nämlich schwer Puls und einfach keine Lust mehr, sportliche Erscheinung hin oder her, das ist heute definitiv kein guter Tag für größere Getränkelieferungen. Und die Dame geht mit leichten Schritten von oben treppabwärts auf ihn zu, eine kerzengerade Person. So eine Dame, die sich vermutlich ihr Leben lang gut gehalten hat, das sieht man gleich, schon als Kind immer der gerade Rücken bei den Klavierstunden, das kennt man aus Filmen, wenn schon nicht aus der eigenen Familie. Sie sieht den Mann, guckt im Gehen kurz prüfend auf ihn und sein offensichtliches Problem und fragt mit großer Selbstverständlichkeit: “Kann ich ihnen helfen?”

Das fragt sie natürlich keineswegs, weil sie tatsächlich helfen könnte, oh nein. Ein völlig abwegiger Gedanke, dass sie dem Mann mal eben eine Kiste Cola oder zwei abnehmen könnte, das geht nicht, das sieht man. Das fragt sie nur, weil man das eben fragt, denn dass sie Ahnung von Benimm hat, das überrascht einen nicht, wenn man sie länger als eine halbe Sekunde zur Kenntnis genommen hat. Das fragt sie, weil es nett ist, so etwas zu fragen, weil es höflich ist, weil sie nun einmal gute Manieren hat und weil es zu ihrer Welt gehört, sich stets richtig zu benehmen. Weil man eben Hilfe anbietet, wenn jemand mit irgendwas nicht klarkommt. Sie bleibt dann tatsächlich noch stehen und wartet auf eine Antwort, das ist auch nett.

Der Mann guckt maßlos erstaunt und lacht dann. “Nein”, sagt er, “nein, das geht schon. Aber danke!” Er freut sich richtig, grinst breit und strahlt. Und dann hebt er die Sackkarre mit neuem und jetzt auch eindeutig demonstrativem Schwung wieder eine Stufe weiter hoch und dem Kiosk entgegen, aus dem heraus sich eine junge Verkäuferin die Szene rauchend und eher desinteressiert besieht. Eine junge Verkäuferin, die in Sachen Manieren vielleicht noch ein klein wenig Potenzial hat.

Die alte Dame aber wünscht noch einen schönen Tag, geht weiter die Treppe hinab und verschwindet in vorbildlicher Haltung irgendwo in Hammerbrook zwischen den grauen Verwaltungsgebäuden der Versicherungen, Banken und Autoteilelieferanten. Unerfindlich, was sie da will.

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Post! Viel Post!

Semantische Sättigung. Man beachte den letzten Absatz, bevor man wieder stundenlang ein Wort murmelt.

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Gärten des Grauens.

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Ein langer Text über Integration. Aber es ist eben auch ein langes Thema – und für Schlagzeilen eigentlich ganz ungeeignet.

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Ich habe doch glatt vergessen, mich für Post zu bedanken, schlimm. Das fällt mir erst jetzt auf, da ich schon wieder Post bekomme, die der ersten auch noch seltsam ähnlich sieht. Es handelt sich in beiden Fällen um handschriftliche Briefe mit beigefügten Artikeln aus Zeitungen, die meine Interessen treffen, der eine Brief aus Schweden, der andere aus Schwerte. Ja, kann man nicht vergleichen, Stadt und Land, schon gut. Das passt mir aber gerade gut, siehe weiter unten. Beide Briefe wurden jedenfalls auffällig hübsch gestaltet, mit Mühe und durchdacht und auch noch mit lesbarer Handschrift und allem, also wirklich, die setzen beide Maßstäbe, ich schreibe jetzt nie mehr Briefe, auf dem Niveau kann ich gar nicht mitspielen. Ich halte zwischendurch aber als neue Regel fest, wenn auf der Absenderangabe etwas mit Schw… steht, dann werden die Briefe sehr hübsch. Immer empirisch vorgehen, ich bin da ja auch beruflich belastet. Leserinnen aus Schweinfurt z.B. könnten das jetzt natürlich sportlich nehmen. Schwachhausen, Schwarmstedt, Schwerin anyone? Schweiz?

Also vielen Dank jedenfalls den Absenderinnen, das war sehr sinnvolle und liebreizende Post, in beiden Fällen.

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Außerdem ein Dank an Britta F., die den Söhnen Sportausstattung geschickt hat, ganz großartig!

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Durch einen bizarren Zufall morgens eine S-Bahn erwischt, in der niemand auf ein Gerät guckte. Kein Smartphone, kein E-Bookreader, kein Notebook, kein Tablet im ganzen Wagen, nichts. Sämtliche Passagiere guckten, nein, starrten einfach nur vor sich hin, überall um mich herum diese typischen Werktagsmorgengesichter, ausdrücklich unfroh, müde und genervt von allem. Lauter Blicke, die ins Leere gingen. Oder in die Architektur von Hammerbrook, was nicht viel besser ist. Alle natürlich deutlich bemüht, sich bloß nicht gegenseitig anzusehen, jetzt nur ja keinen Augenkontakt, höchstens so von der Seite mal kurz rübersehen, aber auch das eher vorsichtig. Hier und da auch bemüht geschlossene Augen, wenigstens noch drei Minuten gnädiger Dämmerzustand, noch zwei, noch eine, nächste Station Hammerbrook, da müssen alle raus. Fast alle.

Und da merkt man dann erst, dass diese Leute ohne Geräte ja nun auch kein schöner Anblick sind, Nostalgieliebe hin oder her und von wegen früher war alles besser. Wenn die Leute auf die Messages ihrer Lieben oder auf Twitter oder auf Serien in Streamingdiensten gucken, dann lächeln einige wenigstens ab und zu, oder sie nicken oder wippen im Takt, das ist doch eigentlich ganz nett so.

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Im Garten ist der Bagger weg und was erlauben Wetterbericht? Da steht etwas von minus sieben Grad, ich kann so nicht arbeiten. Aber ich werde dennoch ab und zu in den Garten fahren und mir völlig enthusiasmiert die freie Fläche ansehen.

Freie Fläche im Garten

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Kurz und klein

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Die Herzdame: Experiment – Die Zeit danach

Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die das Experiment rückblickend für gelungen hält, auch wenn das meiste nicht besser geworden ist als vorher.

Die Söhne mit dem iPad

Für alle, die das Experiment noch einmal von Anfang an lesen möchten bitte hier entlang.

Das Experiment ist inzwischen schon seit ein paar Tagen beendet. Der Familienrat musste wegen Krankheit im Hause Buddenbohm immer wieder verschoben werden. Aber das war vielleicht auch ganz gut so, denn so konnten wir die Eindrücke noch mal ein paar Tage sacken lassen.

In den Kommentaren haben einige Leser angemerkt, dass eine Woche wahrscheinlich etwas zu kurz ist und die Kinder in der überschaubaren Zeit alles mitnehmen würden, was nur geht. Das trifft bei den Söhnen definitiv auch zu. Aber eine wirklich wichtige Erkenntnis hat das Experiment trotzdem geliefert – vielleicht auch gerade, weil es so kurz und exzessiv war – die Kinder haben erkannt, dass es bei Medien kein Ende gibt. Diese Illusion haben sie ja so lange, wie sie immer wieder von den Eltern gebremst werden. So lange denken sie, dass sie irgendwann freiwillig aufhören würden, dass es irgendwann genug ist, dass sie irgendwann satt sind. Wie der Gatte immer wieder sagt: Das hat damals beim Fernsehen auch schon nicht geklappt.

Was hat nun aus Elternsicht gut geklappt? Was nicht so?

Grundsätzlich haben die Abende viel besser geklappt als die Morgende, das Zähneputzen deutlich besser als die restliche Körperpflege. Und mit Ausnahme des Kinderzimmers war die Wohnung die ganze Woche über erstaunlich ordentlich. Lernen und Hilfe im Haushalt liefen mal mehr, mal weniger gut und alles in allem gar nicht mal so schlecht. Aber ohne Erinnerungen funktionierte eigentlich gar nichts. Wobei ich Erinnerungen auch nicht weiter schlimm finde, wenn sie nicht so dermaßen häufig ausgesprochen werden müssen, dass sie irgendwann unwillkürlich doch wieder ins Schimpfen übergehen. Praktisch war für mich, dass ich weniger waschen musste, weil einfach nichts zum Waschen da war, da es alles irgendwo im Kinderzimmer verschimmelte. Nur die Mediensituation war wirklich schlimm, das wurde auch von allen Beteiligten so empfunden.

Am Ende waren alle auf die ein oder andere Art froh, dass das Experiment jetzt vorbei ist und wir wieder zur Normalität zurückkehren konnten. Wir Eltern dürfen wieder meckern, wovon ich am nächsten Tag auch schon regen Gebrauch gemacht habe. Gleichzeitig merkte ich aber, wie angenehm es war, die Verantwortung an die Kinder abzugeben und mich nicht dauernd aufregen zu müssen.

Die Kinder haben wie gesagt verstanden, dass es bei Medien nie genug gibt und dass dies zu Problemen führt. Sohn 1 hat am Ende nicht mal mehr die kleinsten Kleinigkeiten auf die Reihe bekommen und machte sich ernsthaft Sorgen, durch exzessiven Medienkonsum komplett zu verblöden. Sohn 2 wollte wieder deutlich mehr betüdelt werden und weniger Verantwortung tragen. Ich glaube, er braucht die ganzen Regeln auch, um dagegen sein zu können. Regeln geben Richtung, manchmal eben mit ein paar Umwegen. Alles in allem sind jedenfalls von beiden Kindern ausdrücklich wieder mehr Regeln gewünscht.

Für uns Eltern war eine wichtige Erkenntnis, dass unsere pädagogischen Dramen massiv durch die digitalen Medien verursacht werden. Das größte Problem war einzig und allein das iPad, der Rest regelte sich eigentlich fast wie von selbst. Das war uns vorher nicht in dem Ausmaß klar, die anderen Themen kamen uns manchmal ähnlich schwierig vor – vielleicht lagen wir da gar nicht richtig. Wir haben also beschlossen, das Meckern bei diversen anderen Themen weiterhin einzustellen und öfter abzuwarten, was sich alles von selbst auflöst.

Damit sich aber überhaupt etwas regeln kann, das fiel uns auch am Tag nach dem Experiment auf, müssen die Kinder besser wissen, was wir wann vorhaben. Es ist etwas zu viel verlangt, dass sie bei allem, was wir ihnen mehr oder weniger spontan als Aufgabe hinwerfen, sofort willig mitspielen – das würden wir als Erwachsene ja auch nicht gerne machen. Wir brauchen wohl mehr Struktur und Klarheit und haben also beschlossen, sowohl Werktage als auch vor allem Wochenenden ausdrücklicher vorzuplanen und vorzubesprechen. Wer hat wann welchen Termin mit wem, wie kann das gehen, wieviel Zeit bleibt vermutlich davor und danach, welche Aufgaben müssen – von wem auch immer – erledigt sein, damit so etwas wie Freizeit – und damit auch Medienzeit – überhaupt möglich ist.

In vielen Fällen wird man die Medienzeit schon im Vorwege dadurch klar begrenzen können und müssen, die Werktage geben da durch die Bank nicht viele Möglichkeiten her. Wir haben jedenfalls beide so gar keine Lust mehr, dauernd mit der Stoppuhr neben den Kindern zu stehen, es erscheint attraktiver, mit logisch möglichen Zeiträumen zu arbeiten. Also nicht „Du hast jetzt 25 Minuten“, sondern „Du kannst jetzt ans iPad bis wir wieder losmüssen.“ Und wenn das dann 60 Minuten sind, dann ist es so. Und wenn es nur zehn sind, dann ist das auch so. Wir werden sehen, ob das wirklich ein brauchbarer Plan ist.

Bei den Regeln für die Wochenenden schwimmen wir aber noch. Beim ersten Versuch, da eine vernünftige Regel zu finden, kamen wir gemeinsam auf ein Vorschriftenwerk mit mehreren Unterparagraphen und Ausnahmeverordnungen, nach einer Stunde Familienrat hätte keiner von uns diesen Regelwust flüssig referieren können – und dann weiß man doch gleich, dass es nicht funktionieren kann. Wochenenden bleiben also zu klären, man muss aber auch nicht immer bei allen Punkten sofort gewinnen. Vielleicht klärt das auch der Frühling für uns, ab in den Garten. Da gibt es kein WLAN – und das bleibt auch so.

Sohn II hatte dann auch noch einen sehr schönen Vorschlag, nämlich jetzt eine Woche lang alles zu machen, was wir von ihm wollen, also eine Ausgleichswoche. Sein zweiter Vorschlag, weil er Experimente nun einmal gut findet: eine ganze Woche alles hinzunehmen und mit „Mir doch egal“ zu beantworten.

Alles in allem war das Experiment kurz, intensiv und erkenntnisreich. Es hat unser Leben nicht auf einen Schlag entspannter und besser gemacht. Aber wir haben doch Ergebnisse, mit denen wir nun weiterarbeiten können.

Und wenn die Söhne in Zukunft das iPad nicht freiwillig und schnell genug weglegen, werden wir einfach als Strafe eine weitere Woche komplette Medienfreiheit androhen. Da müssen wir dann nur aufpassen, dass nicht gerade die Mir-doch-egal-Woche ist.

Hier noch mal alle Berichte des Experiments:

Einleitung | Tag 1Tag 2 | Tag 3 | Tag 4 | Tag 5Tag 6Tag 7 | Tag 8 | Fazit

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Da die Söhne Hauptfiguren dieser Blogartikelreihe sind, mittlerweile aber schon ziemlich gut mitlesen können und eine genaue Vorstellung davon haben, was sie von sich im Netz lesen wollen und was nicht, werden diese Artikel vor Veröffentlichung mit ihnen besprochen und lektoriert. Auch wenn ich es richtig blöd finde, wenn ein guter Witz von ihnen gestrichen wird und rausfliegt.

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Um der Verdummung durch zu viel digitale Medien entgegen zu wirken – der Sponsor dieser Reihe ist die SZ Familie.