Beifang vom 14.10.2017

Ein Terminhinweis für Hamburg – ich habe vor einiger Zeit Hakim von der Theatergruppe Karoon interviewt (Text hier), die Gruppe spielt in Kürze beim “eigenarten”-Festival. Und eine eigene Seite haben sie jetzt auch.

Bilder von Bowlingbahnen.

Der Herr Dueck über die Wertschätzung.

Der Herr Mierau über Helikoptereltern.

Liisa erinnert sich.

Und nun noch Albin de la Simone: Le Grand amour.

Die Herzdame erlebt Bullerbü

Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die den neuen Garten sehr genießt.

Vorher kannte ich die meisten Mitglieder meiner neuen Whats-App-Gruppe nur sehr flüchtig. Eltern aus dem Stadtteil, mit denen wir bisher kaum Berührungspunkte hatten. Durch das St. Georg-hilft-Projekt änderte sich das damals. Es gab den ersten Kontakt zu einem der Gruppenmitglieder, der zufällig einen Schrebergarten hatte und uns vorschwärmte, wie schön das sei. Wir waren irgendwann angefixt.

Als es dann endlich geklappt hatte, stellte sich nach und nach für uns heraus, dass noch einige weitere Familien aus dem Stadtteil in derselben Kolonie ihre Gärten hatten. Man kam in Kontakt, zeigte sich Gärten und Pflanzen und lud sich zum Kaffee ein. Die Kinder, die sich bisher auch eher flüchtig kannten, begannen ebenfalls, sich zusammen zu rotten und von Garten zu Garten zu tingeln.

Mittlerweile gibt es selbstverständlich die bereits erwähnte Whats-App-Gruppe. Hier findet dann quasi ein digitales Fahne hissen statt, damit jeder weiß, wer gerade da ist und wo es Kaffee gibt.

Letzten Sonntag war ein sonniger, schöner Herbsttag und alle Familien waren im Garten. Jeder arbeitete vor sich hin, die Kinder tobten von einem Garten zum nächsten Garten. Gemischte Altersklassen, Mädchen und Jungen, auch Gastkinder und Kinder, die sich sonst nur vom Sehen kannten. Alles friedlich und harmonisch.

Sohn II ging zwischendurch mal seinen eigenen Interessen nach und schraubte uns mit seinem neuen Akkuschrauber einen Briefkasten zusammen, den jeder Gartenfreund (heißt hier so) an seiner Parzelle haben muss. Dann holte er sich Holz vom Nachbarn und fing an, eine Garderobe zu bauen.

Irgendwann wurde per Whats-App verkündet, wann und wo Kaffee getrunken werden sollte, und man traf sich zu Kaffee und Kuchen. Der eine brachte eine Kanne Kaffee mit, der nächste die Milch, einer Kekse, einer Kuchen. Wir Erwachsenen saßen alle an einer großen Tafel, die Kinder machten Stockbrot über einer Feuerschale.

Danach gab es noch mal einen Gang durch die Gemeinde und eine Inspektion der Gärten, dann ging jeder wieder seinen Interessen oder Pflichten nach. Sohn I hing mit den Mädchen ab, Sohn II reparierte erst der einen Nachbarin ein Gartentor und besserte dann mit einem anderen Nachbarn einen Zaun aus. Ich hörte mir noch stundenlang Vorträge des Gatten über Beete, Stauden und was wo hin soll an. Ganz versunken im Garten, beschäftigt mit Laub harken, dem Schmieden von Plänen und Werkeln.

Erst als abends eine Gartennachbarin Fotos von dem Tag in die Gruppe schickte, habe ich gemerkt, dass ich wieder mal ganz vergessen habe, selbst welche zu machen, was ich wirklich schade finde. Aber vor lauter Bullerbü-Glück kommt man gar nicht mehr zum Fotografieren. Bilder dann vielleicht beim nächsten Mal.

12 von 12 im Oktober

(Die 12-von-12-Beiträge der anderen wie immer hier)

Nach drei Tagen Gekränkel mit Magendarmklimbim fühle ich mich zwar abgemagert und schwächlich, tendenziell aber doch schon wieder ganz goldig. Hier ein Symbolbild.

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Apropos Magendarm, da hört der Humor ja nicht auf, noch lange hört der da nicht auf!

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Aber lassen wir das.

Auf dem Weg zur Arbeit komme ich am Mariendom vorbei, der ist, was man hier nicht sehen kann, untenherum komplett eingerüstet, und zwar kommt das Gerüst, wie ziemlich groß dransteht, von der Firma Rosenkranz. Rosenkranz, Mariendom. Witzig, ne? Fand ich jedenfalls.

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Mein Arbeitsweg führt wie immer durchs traumschöne Hammerbrook. Hammerbrooklyn, wie diejenigen, die dort arbeiten müssen, manchmal liebevoll sagen. Ganz manchmal. Eigentlich nie. Egal.

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Meine Stimmung ist bestenfalls als mäßig zu deklarieren, passt aber zu dem LBS-Gartenzwerg, der seit vielen Jahren im Schaufenster der Hammerbrooker Sparkasse steht. Warum auch immer.

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Aber dann! Auf meinem Schreibtisch liegt Schokolade, von unbekannter Hand dort hingelegt. Irgendwer auf dieser Welt mag mich! Oder hat die Schokolade dort kurz abgelegt und dann vergessen. Man weiß es nicht. Ich esse sie auf, bevor sie jemand wieder abholen kann.

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Zum Mittagessen dann feine Spezialitäten der Mittelmeerküche. So in etwa jedenfalls.

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14:30 Feierabend.

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Zurück ins kleine Bahnhofsviertel, durch die Mitte der sogenannten “schönsten Stadt der Welt” (Quelle: Hamburger).

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Dann Einkauf im Bioladen. Ich kaufe nicht gerne im Bioladen ein, weil mich die demonstrativ langsamen Bewegungen der Angestellten dort aggressiv machen, ich bekomme da höchst befremdliche Drill-Sergeant-Fantasien und möchte Menschen anbrüllen, herumkommandieren und mit Marschgepäck über Hindernisse springen lassen. Schlimm.

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Ich gehe mit Sohn I zum Zahnarzt, er ist aber nicht ansprechbar, weil er während des Wartens lesen möchte, wie alle. Außerdem möchte er bitte alleine ins Behandlungszimmer, weil schon groß. Da sitze ich dann und helikoptere ganz alleine durchs Wartezimmer. Man macht was mit!

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Zuhause ein Feierabendbier. Aus Emmer, das gibt es ja heute kaum noch. Auch Trinken kann bilden!

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Und weil am Anfang der Woche Sohn I und ich krank waren, ist es nur folgerichtig, dass jetzt gerade Sohn II damit anfängt und nach einer Schüssel fragt, weswegen dieser Text hier auch abrupt

Kurz und klein

Die Herzdame reist nach Helgoland (Teil 3)

Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die am Ende doch noch rechtzeitig nach Hause gekommen ist.

Wie es an Abreisetagen meisten so ist, muss man das Zimmer schon vergleichsweise früh für die nächsten Gäste räumen, was auf Helgoland ein bisschen doof ist, weil man ja einfach nicht vor 16 Uhr von der Insel kommt. Aber man kann es ja verstehen.

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Also haben wir uns nach dem Frühstück auf den Weg übers Oberland zur Langen Anna gemacht. Allerdings kamen wir nicht weit, ein Regenschauer hat uns ins Sekunden total durchnässt. Also erstmal zum Aufwärmen das nächste Café aufsuchen. Die Betonung liegt auf „suchen“, denn um 11:30 Uhr hat auf Helgoland noch weit und breit kein Café auf. Die Tagesgäste kommen ja erst so ab 12/13 Uhr und warum soll man schon vorher öffnen? Und so ohne kuscheliges Zimmer als Rückzugsort war die Laune dann ziemlich schnell ganz weit unten.

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Gott sei Dank kamen wir dann doch noch zu unserem Kaffee (und Kakao!). Die Rettung war ein neuer Coffeeshop im Unterland, direkt an der Ecke Lung Wai / Kurpromenade. Also ein richtiger Coffeeshop mit richtig gutem Kaffee, wie man es aus Szenevierteln der Großstädte kennt. Ein Stück Heimat in der stürmischen See. Ich hoffe sehr, dass bis nächste Jahr noch eine weitere Filiale im Oberland aufgemacht hat, damit man nicht immer für jeden Kaffee runterrennen muss. Und damit Ihr ihn auch findet, wenn Ihr mal da seid, der Laden heißt Kaffeeklatsch.

Nachdem der Regen aufgehört und der Sturm uns trocken gepustet hatte, haben wir einen zweiten Versuch gestartet, bis zur Langen Anna zu kommen. Und es hat sich gelohnt. Auf dem Weg dahin kam ein Regenbogen nach dem anderen aus dem Himmel. Nein, eigentlich kamen sie eher aus dem Meer. Und es waren auch doppelte Regenbögen dabei. Viele! Ein grandioses Farbenspiel.

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Allerdings keine Regenbogen ohne Regen, wir wurden auf der Strecke mehrfach nassgeregnet – waren bei dem Wind aber auch immer schnell wieder trocken.

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Ganz großes Kino dann auch der Wind, die Wellen und die Söhne, die sich immer wieder lachend vom Sturm umwehen ließen. Sowas hatte noch keiner von uns je erlebt. Außer dem Gatten natürlich, aber das war auch schon vor dem Krieg.

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Dann ließen wir uns vom Wind zum Hafen wehen, wo wir uns mit unzähligen anderen Gestrandeten auf das letzte Schiff quetschten, das überhaupt noch fuhr, und bei Windstärke 8 sind wir immerhin bis Cuxhaven gekommen, von wo aus es dann mit dem Bus durch die niedersächsische Nacht zurück nach Hamburg ging.

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Fazit des Tages: Ich habe es überlebt, auf meinen Mann gehört zu haben. Und irgendwann werde ich Kurdirektor von Helgoland und sorge dafür, dass es auch schon Kaffee gibt, bevor die Tagestouristen kommen.

Die Herzdame reist nach Helgoland (Teil 2)

Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die Vorträge über Klippenkohl gehört hat

Nachts kam dann der Sturm, den der Gatte nicht vorausgesagt hatte. Die komplette Familie hat ihn mitbekommen, nur ich habe geschlafen wie ein Stein. Der Blick morgens aus dem Fenster war atemberaubend. Die Düne – vor fünf Minuten noch zu sehen – war innerhalb kürzester Zeit komplett im Nebel verschwunden und fünf Minuten später wieder klar zu sehen. Und die Wellen, die da an den Strand rollten …. und die Gischt … und die überspülte Hafenmole …. ganz großes Kino.

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Nach dem Frühstück dann erstmal ein kleiner Spaziergang: Oberland, Mittelland, Unterland. Für jeden was dabei und die Söhne habe ihre neue Berufung gefunden: Schneckenumsiedlungsexperten. Die mussten nämlich alle von den Wegen zurück ins Grün befördert werden. Der Gatte geriet bei jedem wildwachsenden Helgoländer Klippenkohl in botanische Totalverzückung und ich liebte es, über die Kante aufs Meer zu schauen, besonders mit Wind und Wellen und Gischt.

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Es war die ganze Zeit übrigens erstaunlich warm. Aber dafür ist Helgoland ja auch bekannt, dass die Temperatur hier immer deutlich milder als an der restlichen Küste ist. Und das trotz des Sturms.

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Und dann das Highlight eines jeden Schrebergartenbesitzers: der Besuch des Helgoländer Kleingartenvereins. Zugegeben, das war im Oktober nicht allzu spannend, aber immerhin ist es der einzige Kleingartenverein auf einer deutschen Hochseeinsel.

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Und weil man auf Helgoland ja „ach so günstig“ zollfrei einkaufen kann, haben es die Jungs sich nicht nehmen lassen uns so lange vollzunörgeln bis sie ihre absolut „ich werde sonst nie wieder glücklich und du willst doch, dass ich glücklich bin“ Helgolandandenken bekommen haben. Sohn I die Nachplapper-Möwe „Laber-Kuddel“ und Sohn II einen Schokolinsen-Spender in Form eines ziemlich großen und sehr unhandlichen Flugzeugs. Für diesen ganzen Schund hasse ich Helgoland dann doch ein bisschen.

Ich verstehe auch gar nicht, warum man nach Helgoland zum Einkaufen kommt. Ich finde hier nichts günstig. Es gibt alles nur in gigantisch großen Verpackungseinheiten und wenn man dann noch die Überfahrt und die unverschämt teuren Bockwürstchen an Bord dagegen rechnet, die man unter Umständen eh wieder erbricht … Aber gut, irgend wovon müssen die Helgoländer leben, warum nicht von einem Mythos.

Dann gab es Kaffee und Kuchen im Café Krebs, mit der angeschlossenen ältesten Diskothek Deutschlands übrigens. Die Diskothek kann ich nicht beurteilen, aber zumindest im Café hat sich seit der Eröffnung jedenfalls nichts mehr geändert. Irgendwann zeigten die Söhne fasziniert auf so einen riesigen schwarzen Kasten, der ein Fernseher sein sollte, noch älter als der Röhrenfernseher, den wir schon vor ein paar Jahres entsorgt haben. Und auch sonst, modern und schön geht anders. Kaffee und Kuchen waren anständig, aber auch wenn da hauptsächlich Senioren hinkommen, wollen die es nicht mal etwas moderner haben?

Der nächste Programmpunkt war das Helgoländer Schwimmbad. Jetzt weiß ich auch, warum wir in den ganzen zehn Jahren noch nicht einmal da waren. Es besteht aus einem kleinen Indoorplanschbecken, das mit 10 Kindern bereits überfüllt ist und einem großen Außenbecken. Durchaus beheizt, aber man muss es mögen. Irgendwann nahmen mich die Söhne zur Seite und bekundeten ihr grenzenloses Mitleid mit den Insulanerkindern, die nie in ihrem Leben lernen würden vom Einer oder Dreier zu springen oder gar das Vergnügen kennenlernen würden, die eine Wasserrutsche bereitet. Das Leben auf so einer Insel kann hart sein.

Ein Highlight hat das Mare Frisium aber, den Panorama-Ruheraum mit Blick aufs Meer und die Düne, den die Söhne aber leider nicht genießen konnten, weil ist ja Ruhe-, nicht Toberaum.

Draußen vor dem Schwimmbad gab es ein großes Schachbrett, von dem die Jungs erstmal nicht mehr wegzukriegen waren. Wir haben sie dort gelassen und sind schon mal ins Hotel gegangen. Das ist wieder das Schöne, wenn die Kinder erstmal ein gewisses Alter haben, kann man sie auf der Insel gut alleine lassen. Die Gefahr, von einem sehr langsamen Elektroauto überfahren zu werden, halte ich für gering und die Insel ist so klein, sich zu verlaufen wird da schwierig.

Die Jungs kamen dann irgendwann auch wieder, sie hatten sich vorher noch bei fremden Leuten zum Minigolfen eingeladen.

Zum Abendessen ging es ins Aquariumcafé, das ist einer der wenigen brauchbaren Läden dort und deshalb immer voll. Der Gatte war mit seinem Helgoländer Pannfisch sehr zufrieden, die Kinder mit ihren Fischstäbchen mit Pommes und mein Steak war auch sehr in Ordnung.

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Fazit des Tages: Die armen Kinder von Helgoland haben ja nix. Und Helgoland ist auch bei Nebel, Regen und Sturm sehr, sehr schön.

Fortsetzung folgt.

Die Herzdame reist nach Helgoland (Teil 1)

Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die gerade entgegen aller Wettervorhersagen auf ihren Mann gehört hat und nach Helgoland gereist ist.

Unseren Helgolandaufenthalt hatten wir schon vor einem halben Jahr im Frühjahr gebucht. Da denkt natürlich niemand an Herbststürme und wetterbedingt ausfallende Katamarane oder Schiffe.

Nach dem Kindergeburtstagsmarathon im September hatten wir es uns dann endlich verdient – ein langes Wochenende auf Helgoland. Leider sagten alle meiner Wettervorhersagen Sturm mit Windstärke 8 voraus. Der Gatte hingegen sagte was anderes voraus – meistens Sonnenschein, ein bisschen Wind. Nun ja, dann wollen wir mal alle Bedenken fahren lassen und ihm glauben….

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In der Tat hatten wir auch strahlenden Sonnenschein als wir auf Helgoland ankamen. Ist es in Norddeutschland auch noch so grau und nass, Helgoland hat uns noch nie enttäuscht. Und selbst wenn es mal geregnet hat, war das immer nur kurz.

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Wir sind dann sofort mit der Fähre zur Düne (die kleine Nachbarinsel mit Sandstrand), um da gemütlich in deinem der Strandkörbe des Dünenrestaurants zu chillen, Kaffee zu trinken und den Kindern beim Buddeln zuzusehen. Für gemütlich war das aber irgendwie der falsche Tag – bestes Wetter und langes Wochenende mit Brücken- und Feiertag. So voll haben wir es da noch nie erlebt, Hochsaison war nichts dagegen. Bis wir überhaupt bestellen konnten, haben wir bestimmt erstmal eine halbe Stunde warten müssen, zu den weiteren Wartezeiten muss man dann nichts mehr sagen.

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Im Grunde war das aber auch egal, meine Laune war eh schon auf dem Tiefpunkt. Exakt beim Betreten der Düne war die Nachricht gekommen, dass der Katamaran die nächsten beiden Tage sturmbedingt nicht fahren würde. Und wenn es einen Zeitpunkt gab, der so gar nicht passte, dann diese Woche. Dass es nicht so richtig viel Internet auf der Düne gab, um Umbuchungsmöglichkeiten zu recherchieren, machte die Laune dann auch nicht besser. Erst als ich unsere Freundin und Helgolandexpertin Iris erreicht hatte, die uns dann weiterhalf, konnte ich so langsam wieder auf Entspannungsmodus umschalten.

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Nach Pommes, Kaffee und Apfelschorle im Dünenrestaurant gab es das Pflichtprogramm, ohne das ich schon wieder in schlechte Laune verfallen wäre: Inselrundgang mit Friedhofsbesuch. Die meisten Menschen bevorzugen es ja eher, die Inseln am Strand entlang zu umrunden und dabei Robben und Seehunde zu beobachten. Ich nicht! Ich muss einmal quer durch – auf schmalen Holzplanken quer durch das ganze Gestrüpp aus leuchtendem Sanddorn und diesen gruselig, kahlen Büschen, was auch immer das ist. Mindestens bis zum Friedhof der Namenlosen. Wie der Name schon sagt, sind dort die Toten bestattet, die das Meer auf Helgoland oder der Düne angespült hat. Ich liebe diese besinnliche Atmosphäre hier, wenn nicht gerade die Kinder lautstark die Grabsteine diskutieren oder die Gedenkglocke läuten.

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Zurück auf Helgoland haben wir erstmal „unser“ Zimmer und den Ausblick vom Balkon aus genossen und darauf gewartet, dass es Zeit war Essen zu gehen. Essen gehen auf Helgoland ist eine echte Herausforderung. Das, was gut ist, ist in der Regel auch etwas teurer und mit Kindern nicht unbedingt eine Freude, weil sie da nicht so oft vorkommen. Das, was mit Kindern machbar ist, ist für unseren Geschmack eher eine Zumutung. Manchmal frage ich mich, ob Helgoländer wirklich denken, dass Essen so schmecken muss. Oder ob es denen einfach nur egal ist, wie es schmeckt, weil die Tagestouristen eh nicht wiederkommen und die Übernachtungsgäste einfach keine andere Wahl haben. Die wenigen Restaurants, die für uns in Frage kommen, sind jedenfalls immer komplett überfüllt. Dieses Mal hatte ich die geniale Idee, vorher zu reservieren. Leider war ich aber nicht das einzige Genie. So landeten wir dann im Restaurant „Düne Süd“ im Lung Wai. Für Helgoländer Verhältnisse kann man das als Familie ganz gut machen, es gibt anständige Kinderteller und die Jungs fanden ihre Chicken Nuggets mit Pommes „super lecker“. Der Gatte wurde von seinem Schnitzel Hamburger Art satt und der Rand meiner Pizza Parma-Rucola war so vorzüglich, dass mir die Jungs nicht viel davon übrig gelassen haben.

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Dann sind wir mit zwei völlig erschöpften Kindern zurück ins Hotel und sofort ins Bett. Hier muss ich noch mal lobend erwähnen, wie schön das Hotel ist und wie stilvoll und heimelig die Zimmer eingerichtet sind. Und zwar nicht, weil wir ein nach dem Gatten benanntes „Buddenbohm“-Zimmer haben, sondern weil wir uns megawohl gefühlt und fasst gar nicht gestritten haben, obwohl das Zimmer wie die meisten Zimmer auf Helgoland (wenig Platz eben …) ziemlich winzig für eine vierköpfige Familie war.

Fazit des Tages: Höre bei Wettervorhersagen nie auf deinen Ehemann. Und ein Familienzimmer für zwei Nächte muss nicht groß, aber unbedingt kuschelig sein.

Fortsetzung folgt.

Beifang vom 08.10.2017

Bei der GLS Bank habe ich fünf Links zum Klima zusammengestellt.

Ich kenne wenige Menschen im ganz jungen Erwachsenenalter, aber ich kenne Liva, die gerade mit der Schule fertig und jetzt ein Jahr in Mexiko ist. Und darüber bloggt sie.

Animierter Brückenbau.

Bilder aus Bergen aan Zee.

Eine Reportage aus Shishmaref.

Auf dem Kölner Dom.

Über Apple in Schulen.

Über einen Lokalreporter:“Ich spüre hier eine Freude bei den Leuten, die darf ich ja nicht kaputtmachen, wie käme ich dazu!”

Und nun Tiny Ruins. Me at the museum, you in the wintergardens. Schön, schön.

Was schön war

Ich hatte einen Termin in einem Stadtteil, in dem ich nicht so oft bin. Ich fahre dann immer besonders früh und gehe da ein wenig durch die Straßen, ich gucke nämlich gerne Straßen und ich stehe auch gerne an fremden Orten sinnlos etwas herum und habe nix zu tun, ich mag das.

Da war ein Geschäft für Modelleisenbahnen, ein ziemlich großes Geschäft sogar, ich stand eine ganze Weile vor dem Schaufenster . Da gab es Züge und Loks und Häuser und all das, Signalanlagen und Straßen und Berge, die ganze Welt im Miniformat. Ein Sortiment sehr kleiner Menschen in allen möglichen Posen und Moden, bei der Kartoffelernte und an der Ampel, Autos aus vielen Modellreihen, Fabriken und Kirchen und Bäume und Blumen. Blumen! Wirklich winzige Blumen, kleinfingernagelgroß nur, ach was, halb so groß. Wenn überhaupt. 

Ein Dahliensortiment gab es da, eine Schachtel nur voller Dahlien, ganze hundertzwanzig Stück. Und die muss man, wenn man sie kauft, zuhause auch noch erst einmal zusammenstecken, die Blüten auf die Stängel, hundertzwanzigmal, das muss ein irres Gefummel sein. So etwas machen die Leute, die so etwas als Hobby haben, dann wohl an diesen langen Winterabenden, von denen alle immer reden. Eine Schachtel voller Blumen also. Verschiedene Farben, versteht sich! Buntblüher!

Hundertzwanzig winzigkleine und quietschbunte Plastikdahlien im Bausatz – und auf der Schachtel stand groß und in roten Buchstaben auf gelbem Grund: “Natur pur”.

Das fand ich schön.